Hallo und schönen guten Abend!
Ich will mich zuallererst mal vorstellen, bevor ich Hilfe von Euch erbitte: ich heiße Matthias und wohne und arbeite in München. Seit über 25 Jahren arbeite ich in unserem Betrieb mit Linux-Terminalservern, musste aber niemals wirklich mit dem System „intim“ werden, da es eben immer funktionierte und der Software-Support tadellos war – ich bin also nur ein Anwendungs-DAU, der sich aufgrund eines Hardware-Defekts erst jetzt mit dem mir fremden LINUX auseinandersetzen muß.
Was war passiert:
vor einigen Wochen konnte sich montags morgens kein Terminal mehr am Server anmelden (timeout oder ähnliche Fehlermeldung) , Prompt an der Server-Konsole blinkte nicht mehr, Rechner schien sich aufgehängt zu haben. Nach Hardware-Reset dunkler Bildschirm, kein boot, tot! Also kurzerhand Festplatte
in anderen Rechner gebaut (stand hier noch rum), den ans Netz gestöpselt, gestartet und probiert ob‘s funzt: jupp, geht! Soweit, so gut, ABER:
Datensicherung auf externes Medium funktioniert nicht mehr:
bislang hatten wir mit einem SLR7-Bandlaufwerk gesichert. In den „neuen“ Rechner konnte aber die SCSI-Karte für das Laufwerk nicht mehr eingebaut werden und ich entschied mich nach Rücksprache mit dem Software-Haus zum Einsatz von externen USB-Festplatten, was aber leider Probleme verursacht und nicht wie gewünscht geht.
Aktuelles Problem:
Datensicherung auf externes Medium geht nur noch manuell mittels reboot mit Acronis-CD – was etwas lästig und umständlich ist, da dies nur ich machen kann (vorher haben sich meine zwei „treuen Sekretariats-Seelen“ darum gekümmert) und die für mich wichtige „Automatik“ damit nicht mehr geht.
Fehlerbeschreibung:
- die externen USB-Festplatte(n) müssen meist mehrfach an- und abgestöpselt werden, da laut dmesg immer wieder „not accepting adress xx“ mit „Errorcode -71“ gemeldet wird.
- wenn die Platte(n) irgendwann akzeptiert werden, kann ich sie mounten, per Konsole lesen, Verzeichnisse erstellen und löschen, aber alles extremst langsam
- formatieren (hier: mit ext2) dauert bei einer 1TByte-Platte über einen Tag und der Rechner hängt sich meist dabei auf
- Datenübertragung mittels Script des Software-Hauses hängt den Rechner auf: Konsole am Server funktioniert noch, aber Netz ist tot (timeout eth0), Fortschrittsanzeige Datenübertragung bleibt stehen, selbst killen des cp-Prozesses oder shutdown bleiben ohne Auswirkung (selbst nach 2 Stunden passiert dann nichts)
- USB-Hub (mit externer Stromversorgung) wird überhaupt nicht gemountet („not accepting adress xx“), egal wie oft an- und abgesteckt
- Sicherung mittels reboot über Acronis-CD 2014 von interner auf externer USB-Festplatte innerhalb 30 min problemlos möglich, also scheinbar kein Hardware-Defekt
Hard- und Software-IST:
- alter Rechner Baujahr „kurz nach Jahrtausendwechsel“, Pentium 4, 1 GiB RAM, Marke „Eigenbau“ von Software-Hause
- „neuer“ Rechner Baujahr 2006, AMD 64, 2 GiB RAM, Maxdata mit ASUS-Board „von der Stange“
- Betriebssystem SuSE Linux 9.0 (i856), Kernel 2.4.21-291-smp4G (0)
- soweit mir bekannt keine grafische Betriebssystem-Oberfläche (KDE oder ähnlich) installiert, Betriebssystem nur über Terminal/Konsole als root
- Betrieb von 3 Terminals sowie über Konsole am Rechner, textorientierte „DOS-ähnliche“ ERP- und FIBU-Programme, nur über Tastatur, ohne Mouse und ohne „WIN-typischer“ grafischer Oberfläche
- Inselsystem ohne Internetzugriff, kann nur mittels PuTTY über Win7-Laptop eine Session zum Server aufbauen
Mein Software-Haus hat nach mehreren Versuchen scheinbar aufgegeben und will mir ein komplett neues System (nebst neuer Software natürlich) verkaufen, was ich aber möglichst vermeiden möchte – es geht hier nicht um’s Geld, sondern darum daß ich meine zwei „treuen Sekretariats-Seelen“, die schon unter meinem Vater hier „gedient“ haben, nicht mehr auf andere Software umschulen kann! In ein paar Jahren werden mich die Zwei zwar ohnehin aus altersgründen verlassen, aber bis dahin würde ich doch ganz gerne auf ihre Dienste zurückgreifen können!
Nach längerer Suche habe ich nun gelesen, daß der Kernel 2.4x wohl Probleme mit USB haben soll und besser ein Kernel 2.6x eingesetzt werden soll. Damit beginnen aber meine Probleme:
- wie kann ich den Kernel updaten? (unter kernel.org könnte man noch ältere Kernel downloaden)
- muß ich einen neuen Kernel kompillieren und wenn ja wie?
- funktionieren meine Anwendungs-Programme dann noch?
- oder hilft ein neuer Treiber für USB? Und wenn ja: wie einbinden?
- oder gibt es eine total einfache banale Lösung?
Mit Acronis-CD kann ich die Platte sichern und ggf. rücksichern, könnte also schon „verlustfrei“ etwas ausprobieren – aber dazu bräuchte ich als LINUX-DAU Hilfe von Profis, damit ich nicht tagelang nur am
Rechner irgendwas probiere und nix zielführendes dabei rauskommt (so wie die letzten Wochen)!
Was ich derzeit kann:
- grundlegende Kommandos über Konsole (wie z.B. in Verzeichnisse wechseln, mounten und unmounten, Verzeichnisse erstellen und löschen, Dateien mit „joe“ ansehen,…)
- Namen von angesteckten USB-Laufwerken rausfinden (dmesg)
- eingehängte Laufwerke ansehen (df)
- Rechte setzen (chmod) und Labels vergeben (tune2fs)
- „ls“ auch mit pipe-Symbol und grep eintippen
- „copy and paste“ von und zur der Konsole sollte auch gehen
… einfache Sachen also, bin aber gerne lernfähig
Vielen Dank schon mal an alle, die sich den(zugegebenermaßen langen) Text überhaupt durchgelesen haben und ein noch viel herzlicheres Dankeschön für Hilfestellungen.
LG
Matthias