Keine Vorabmoderation von Forenkommentaren

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  • Tragen Betreiber von Foren die Verantwortung für das, was die User schreiben? Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sprach sich jetzt gegen eine Vorabmoderation von Beiträgen aus. Die freie Meinungsäußerung dürfe nicht durch eine Prüfungspflicht der Betreiber eingeschränkt werden. Es wäre vollkommen ausreichend, wenn Forenbeiträge nach dem Posten moderiert werden.


    Mit Kommentaren und Beiträgen in Foren ist es so eine Sache. Was ist freie Meinungsäußerung, was ist Beleidigung oder Drohung? Es ist nicht einfach für Moderatoren, immer "richtig" zu handeln. Doch wer trägt die Verantwortung, wenn Beiträge durchrutschen, die tatsächlich eine Drohung oder sogar verfassungsfeindlich sind?
    Beleidigende Kommentare müssen erst nach Kenntnis moderiert werden


    Um einer Verantwortung aus dem Weg zu gehen, bestünde die Möglichkeit, dass jeder Beitrag eines Users erst geprüft werden müsste, bevor er online erscheint. Das ist natürlich ein ziemlicher Aufwand für den Betreiber einer Website. Doch damit wäre er eigentlich auf der sicheren Seite. In einem Fall, in dem auf mehreren Websites in den Kommentaren ein Unternehmen aufs Übelste beschimpft wurde, machte man die Betreiber dafür verantwortlich und diese wurden dazu verurteilt, Schadenersatz zu bezahlen. Daraufhin legten die Betreiber der Seiten Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ein.


    Nun wurde entschieden, dass die Websites im Recht seien. Denn wenn man diesen die Verantwortung übergibt, dann würde man damit eine Abwägung zwischen dem Recht auf freie Meinungsäußerung (Artikel 10) und dem Recht auf Wahrung der persönlichen Reputation (Artikel 8) verhindern. Man erklärt, dass es reichen würde, die Beiträge zu moderieren oder offline zu nehmen, wenn man Kenntnis von ihnen hat. Allerdings seien die Betreiber von Portalen auch aufgefordert, bei Meldung von Kommentaren, vor allem, wenn es um Hasskommentare geht, unverzüglich zu reagieren. Tun sie dies nicht und tolerieren sie die Hasskommentare und Drohungen, dann wären durchaus auch Auflagen gegen die Betreiber denkbar. Es sei definitiv nicht nötig, Kommentare erst zu überprüfen, bevor man sie online stelle.


    Dies geht mit dem deutschen Gesetz in Einklang, bei dem es ebenfalls so ist, dass der Betreiber eines Forums erst dann in der Verantwortung steht, wenn er von entsprechenden Kommentaren Kenntnis hat. /ab


    Quelle:

  • Wer zum Geier will denn entscheiden, welche Aussage bei welchem User als Beleidigung ankommt?
    Was für den einen User normaler Umgangston ist, ist für den Adressaten inakzeptabel.
    Wir hatten solche Fälle hier im Forum in der Vergangenheit schon zur Genüge.
    Schau einfach mal bei uns ins interne Forum. Wer sich hier letzendlich anmassen will ein Urteil zu fällen, der hat einen an der Waffel (ausgenommen die wirklich eindeutigen Fälle).
    Was eine Beleidigung ist oder als solche gefühlt wird, muss in erster Linie derjenige entscheiden, an den die Aussage gerichtet ist.
    Da greifen leider auch Begriffe wie herrschende Meinung oder herrschende Lehre nicht.
    Das ist wie im Fussball beim Schiedsrichter. Da musst du dich einfach auf deine Intuition und dein Fingerspitzengefühl verlassen (anders als beim TÜV, wo es strenge Vorgaben gibt).
    Ich bin der Allerletzte, der freie Meinungsäusserung in legitimen Rahmen beschneiden will.
    Mit legitim meine ich in diesem Falle nicht nur, dass es nicht gegen grundlegende Menschenrechte geht, sondern dass das auch mit meiner Erfahrung und meinem Wertesystem übereinstimmt. Das mag sich für manchen überheblich anhören, aber es ist letztendlich der einzige Kompass, der dir im Leben (ausser niedergeschriebenen Gesetzen) zur Verfügung steht.

  • Zitat von Trekkie00

    Wer sich hier letzendlich anmassen will ein Urteil zu fällen, der hat einen an der Waffel


    Da sind die Humorlosen Marionetten der Lobbyisten (auch Politiker genannt) wohl anderer Meinung.
    Es ist kaum noch zu ertragen wie sehr sich der Staat und die EU in unser Leben einmischt.
    Aber Hauptsache die Wirtschaft/Industrie kann machen was sie will.

    Für den Inhalt des Beitrages 91389 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: D_Dau

  • Ich schreib jetzt hundert Mal "Ich schreib dazu nix!"
    Ich schreib dazu nix!
    Ich schreib dazu nix!
    Ich schreib dazu ja nix!
    Halt! Fehler!
    Funktioniert nicht und wäre ja auch zu langweilig.
    Und das wollen wir ja alle gar nie nicht.
    Abgesehen von denen, die sich sowieso immer gleich beleidigt fühlen.


    Was auch schon ziemlich gut die psychologische Definition von "Beleidung" beschreibt:
    Eine Beleidigung ist eine Wahrnehmung, die beim Wahrnehmenden ein Angst-, Minderwertigkeits- oder Ehrverletztheitsgefühl hervorruft.


    Die juristische Debatte sei außen vor. Die möge besseren Anwälte zum Abkassieren dienen.


    In jeder Kommunikationssituation herrscht immer ein irgendwie geartetes Gefälle.
    Schlicht, weil es keine zwei gleiche Menschen gibt, und das Kommunzieren über eine Sache immer eine gewisse Ungleichheit impliziert.
    Mit einem vollständig gleich denkendem Gegenüber wird man nicht reden.
    Man versteht sich wortlos.


    In einem Supportforum erfolgt Kommunikation sogar in einem stark asymmetrischen Kontext. Die vermeintlich Wissenden, und der vermeintlich nixwissende Neuling.
    Tatsächlich wissen wir gar nix.
    Beide Seiten.
    Ich kann das mit Fug&Recht schreiben. Obwohl ich schon sehr lange EDV mache, lerne ich jeden Tag dazu. Und habe nicht umsonst in meinem Profil "Anfänger" stehen. Das ist blutig wahr.


    Zu diesem per se sehr asymmetrischen Kontext gesellt sich natürlich noch die fehlende natürliche Bremse eines echten Gegenübers. In einer nicht virtuellen Kommunikation hemmt die wahrgenommene Mimik die Probanden und relativiert schärfere Sätze. Sie wirkt als soziale Beißhemmung und zwingt die Teilnehmer den Gegenüber als Mensch wahrzunehmen.


    Hier im Forum ist das anders.


    Bei einem Thread neulich hatte ich nicht einmal mitgekriegt, dass ein Threaderöffner sich beschwert hatte, und ein Moderator daraufhin meinen Post gelöscht hatte. Mein Post war zwar mit einem "scnr" (Sorry Could Not Resist; Tschuligung, konnte nicht anders) )als Joke gekennzeichnet und die Sache als solche lächerlich, doch dem sich unglaublich beleidigt gefühlten Threaderöffner war das scheinbar egal, er beschwerte sich.
    Der Moderator löschte den Post einfach und hielt es nicht einmal für nötig mich davon in Kenntnis zu setzten.
    Mein Post bestand aus zwei Worten: "Notlüge. scnr."
    Audiatur et altera pars? (Auch die andere Partei möge gehört werden)
    Mitnichten!


    Diese wirklich lächerliche Sache zeigt aber, wie dünn das Eis hier ist.
    Nicht nur hier in diesem Forum, sonder in der ganzen Debatte um diese unsägliche "Korrektheit".


    Und um nichts anderes geht es in einem Urteil über Vorzensur von Kommentaren im Netz.
    Das Ganze hat von der Lächerlichkeit abgesehen aber auch noch eine ganz andere Dimension, die mir ganz und gar nicht egal sein kann. Ob ein Mod meint einen Post von mir zu löschen ist mir Jacke, wie Hose, und ob sich jemand über mich beschwert, ist mir schon dreimal egal.
    Es kann eben nicht jeder auf einer Stufe mit mir stehen.


    Ganz und gar nicht egal aber sind die Folgen: Eine Minderheit kleingeistiger wehrloser Geschöpfe fordert Einschränkungen für alle.
    Das ist der eigentliche Punkt.


    Es ist ja so, dass sich immer die Kleinen und Schwachen beleidigt fühlen. Die "Großen" eher nicht, wenn überhaupt.
    Wären die kleinen Geister in der Charakterbildungsphase anwesend gewesen, so würden sie zur Klärung das persönliche Gespräch suchen, wie die Großen - früher hätte man "wie jeder andere auch" gesagt.


    Der Weg über die anonyme Beschwerde ist verlockend einfach und leicht.
    Weshalb er auch so gerne von sich zurecht unterlegenen fühlenden Beleidigten eingeschlagen wird.
    Die breite bequeme Strasse in die Hölle versus dem steinig steilen Weg in's Paradies.


    Das ist nicht gelebte Demokratie, die vom Disput gestärkt wird; das ist formalinsaure Unterdrückung durch Kleingeister.
    Der Weg in die voll regulierte wohnliche Behäbigkeit geistig Träger und Unfähiger, aka Diktatur.
    Nota bene: Nur Schlechte brauchen Gesetze.


    Der souveräne, charakterfeste Kämpe denkt sich allenfalls, was es denn alte deutsche Eiche jucke, wenn quiekende Ferkel sich an ihr reiben.


    Damit ist hoffentlich klar, dass es ein eklatantes Missverhältnis gibt.
    Auf der einen Seite das kindergärtnerische "Tante, Tante, der war so böse zu mir!"- Geschrei, auf der anderen das "hä? War das was?"- Schweigen.
    Man hört kein Schweigen, sondern nur Geschrei.


    Dieses Beschweren hat auch etwas von dem charakterlosen Denunzieren beim Blockwart.
    "Kann ich mich gegen den nicht wehren, dann schwärze ich ihn halt bei Moderator/Blockwart an."
    Jeder hätte ja die Möglichkeit in einer PM seinen Ärger hier mit seinem "Gegner" zu klären.
    Leichtfertige Moderatoren unterstützen das auch noch gedankenlos.
    Sauerland nehme ich hier extra hervorhebend aus.
    (Und es ist eine Schande per se, dass ich mich zu diesem Statement genötigt fühle.)


    Erwachsen ist das alles nicht.
    Weder das Gesetzgebungsverfahren an sich, noch das Verhalten in Foren insgesamt.
    Wie hirnrissig idotisch ist so eine juristische Debatte, ob man denn Kommentare zu moderieren hätte?!
    Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.
    (Merkt ihr, wie ruhig es auf einmal wird?)


    Mag ich auch den Zeitgeist nicht ändern oder die Gesetzgebung vermenschlichen können, will ich doch dazu aufrufen, diesem billigen Zeitgeist zu widerstehen, der nach Zensur, Gesetz und Strafe schreit.
    Und das alles nur, weil sie die eigene Unzulänglichkeit nicht ertragen können!!!
    Wenn solche Nachwuchseelen sich beleidigt fühlen, sollte man ihnen zuallererst entgegnen: Zurecht! Zurecht! Nimm es, und wachse!


    Denn nichts anderes als eigene Unzulänglichkeit ist die Klage gegen Betreiber von Websites, dass sie Kommentare vorher zu moderieren hätten, oder der hilflose Schrei "Der war böse, Herr Moderator!".


    Leute! seid froh, dass ich noch gar nicht von den Weltbevölkerungshilfskräften geredet habe, die man schon vor ihrer Zeugung zu beleidigen anfangen muss, will man ein halbwegs aufrechtes Leben führen!
    Die gibbet auch.
    Auch hier.
    Das sind die, die bedenkenlos Wortmüll polluieren, und jede Widerrede als Gotteslästerung darstellen.
    Ich liebe sie. Meine Antworten an sie sind hingebungsvoller Gottesdienst. Beileid und beleid-igend durch und durch.


    Es ist eine so unglaublich kranke Gesellschaft, die soetwas zum Thema machen muss.
    Wer seine Stimme nicht erheben kann, um seine Sache zu verteidigen, der schweige.
    Heute ist es normal einfach zu klagen.
    Totengräber der Demokratie.
    Wenn ihr alle Freiheiten niedergeklagt habt, weil euch etwas nicht passt, dann werdet ihr keine Freiheit mehr haben.
    Was euch egal ist, habt ihr sie ja nicht verdient, geschweige denn, dass ihr sie würdigend könntet!
    Es ist eure Angst vor der Freiheit, die euch gegen sie klagen lässt. Eure Unfähigkeit anderes zu ertragen.


    Für euch, niedre Mitbevölkerung, habe ich ein paar hilfreiche Mantras, damit ihr diesen sicher sehr steinig steilen Weg zur SOUVERÄNEN Freiheit beschreiten könnt. Übt also fleißig dieses Mantra, es hilft euch Mensch zu werden:
    "Um mich beleidigen zu können, muss man mindestens auf einer Ebene mit mir stehen. Das trifft in deinem Fall ganz offensichtlich nicht zu."
    Nur flugs 100Mal gebetet bevor ihr euch beleidigt fühlt, und schon wird es mit euch noch irgendwann irgendwas vielleicht.
    Aber in dem jeweiligen Streitfall habt ihr damit schon gewonnen, ohne auch nur einen Buchstaben gedacht zu haben.
    Probiert diese mächtige Freiheit und werdet trunken davon!


    Bevor ich zum zweiten Mantra komme, noch schnell ein anderer Gedanke:
    Ist es euch nicht auch schon aufgefallen, dass viele solcher fragwürdigen Bevölkerungshilfskräfte, wenn sie lange getobt haben, plötzlich so gar nicht mehr da sind? Die sind echt plötzlich einfach sowas von weg, dass es gar nicht auffällt.
    Nun, das ist ein weiterer Punkt, den ihr in einer solchen Debatte bedenken solltet:
    Es ist eine Frage der menschlichen Wahrnehmung von Verhältnissen.
    In der Werbung ist es eine Plattitüde, dass ein schlechter Kontakt sieben positive aufwiegt.
    Werbefritzen würden keinen Cent verdienen, wenn sie nicht recht hätten.
    Wenn also irgendwo ein sich beleidigt Fühlender rumtobt, muss man ihn siebenmal widerlegen, bis es halbwegs ausgeglichen ist.
    Passiert das irgendwo?
    Bei diesen komischen weltbewegend idiotischen Beleidigungsverfahren, oder hier im Forum?
    Nein.

    Für den Inhalt des Beitrages 91394 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: LinuPia

  • Neulich habe ich einem dieser niederen Geschöpfe geholfen. Ich mischte mich erst ein, als er zu übel auf die Helfenden losgegangen war.
    Ich will ja auch meinen Spaß.
    Ich betonierte ihm in jedem Post ein paar um die Ohren samt möglichen Lösungen. Klar konnte er die nicht annehmen. Er war ja gleich beleidigt.
    Ich hab immer meinen Spaß.
    Obwohl er jedesmal binnen kürzester Zeit mit seinem ewig gleichen Unsinn zurückpöbelte, war trotzdem plötzlich einfach Schluss.
    Es kam einfach gar nichts mehr.


    Was war passiert?
    Wir wissen es nicht. Ich vermute, er hatte eingesehen, dass meine Lösung doch um einiges einfacher war, als seine. (Ja, er hatte eine Lösung. Um sie gangbar zu machen, habe ich ihm sogar geschrieben, wie er vorgehen solle).
    Ich denke, er hat es dann nolens volens einfach eingesehen. (oder einsehen müssen)
    Und genau das eben nicht geschrieben.


    Solche niedrigen Entwicklungstufen der menschlichen Präzivilisation können gar nicht öffentlich zugeben, dass der Andere doch recht hat, oder gar ein "Danke" für seine Hilfe sagen.
    Das setzte ja so komisch antiquirte Tugenden, wie Wahrhaftigkeit, Charakter, Anstand und Moral voraus.


    Was bleibt?
    Vordergründig das Lamentato, nicht die Sache.
    Typisch.


    Haben die Richter bei diesem idiotischen Verfahren um die Kommentarzensur das auch alles berücksichtigt?
    Steht davon was im Urteil?
    Ich weiß es nicht.
    Aber es steht garantiert nix davon drin. Denn der Urgrund solcher Idiotien war ja nicht Gegenstand des Verfahrens.
    Der ist nicht justitiabel.


    Wäre es nicht zwingend notwendig, wenn man schon ein Gesetz zur keimfrei kinderfreundlich geistigen Gesundheit des Internets debattiert, auch die Zugangsvoraussetzungen für das Internet zu debattieren und die Alterszugangsgrenze drastisch heraufzusetzen?
    Ich meine, jedes Baby scheißt in die Windeln und auf die Welt.
    Und ich soll nicht zurückscheißen dürfen?


    Was sind das nur für Schwachmaten, die andere brauchen, um sich selbst zu rechtfertigen?
    Dürfen die überhaupt einen Antrag auf eigene Existenzberechtigung vorlegen ohne erwachsene Begleitung?


    Daher das zweite Mantra:
    "Ich kann nicht beleidigt, sondern nur belehrt werden."
    Tut auch das fleißig beten.
    Und dann noch ein wenig Rhetorik und Rechtschreibung lernen, dann dürft auch ihr mitspielen.


    Eigentlich sollte ich es jetzt gut sein lassen. War ja schon kräftig.
    Aber noch lange nicht genug.
    Und vor allem ist noch Einem drastisch zu widersprechen:


    Trekkie00 meinte in der ersten Antwort hier, dass man sich nur auf sein Fingerspitzengefühl verlassen könne.
    Nun, das ist Käse.
    Denn jedweder Akt zur Regulierung oder Moderation, verlangt -nolens volens- Parteinahme.
    Selbst wenn eine Moderation tatsächlich völlig ohne Parteinahme möglich wäre und wirklich stattfinden könnte,
    würde immer noch derjenige, der sich dadurch benachteiligt fühlt (und ja: es reicht ein nebulöses Gefühl), dies als eine einseitige Parteinahme sehen.
    Also die Kleingeister. Ich natürlich niemals nicht. Eh klar.


    Gäbe man nun diesen Kleingeistern Raum, so müsste man jedwede Moderation solange vermittelnd führen, bis die Causa sich selbst erledigt hat, und die Kontrahenten Freunde wurden. Das wäre das Ideal.
    Wer aber mich kennt, weiß, dass das per se unmöglich ist.
    Ich bin dabei nur aufrecht ehrlich.
    Echt!


    Das wirklich schlimme aber ist die schlichte Tatsache, dass jedwede Moderation notwendigerweise Parteinahme ist.
    Denn kein Mensch kann ohne seinen persönlichen Hintergrund, seinen Gefühlen und seinen aktuellen Befindlichkeiten sein. Erst recht nicht frei davon richten.
    Genau diese völlig idiotische Annahme liegt aber genau diesem Gerichtsverfahren und den Schreien nach den Moderatoren zu Grunde: die eingebildet mögliche Objektivität. Die ist per se nicht möglich und somit eine Negation jedweder Gerichtsinstanz und jedweder Moderation.
    Es handeln Subjekte. Keine Objekte.
    Und hier im Forum, wie in den Gerichten, oft sehr seltsame Subjekte.


    Das dritte Mantra ist schlicht der altbekannte Satz:
    "Bevor ich mich von dir beleidigt fühle, beleidige ich mich selbst."
    Denn es steht nicht umsonst geschrieben: "Klage über den Balken in deinem Auge, statt über den Dorn im Auge des Gegenübers!"

    Für den Inhalt des Beitrages 91395 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: LinuPia

  • Ganz und gar nicht egal aber sind die Folgen: Eine Minderheit kleingeistiger wehrloser Geschöpfe fordert Einschränkungen für alle.
    Das ist der eigentliche Punkt.


    Genau das ist der Sinn der heutigen Politik und Gesetze (Gesetzgebung), daß eine Minderheit (die Konzerne) ihre Interessen durchsetzen können. Wofür gibt es z.B. die EU? Damit die Politik bei der in der Bevölkerung unbeliebten Gesetze sagen kann "Wir können nichts dafür, wir müssen das machen, die EU zwingt uns dazu". Z.B. haben sich Merkel und Co. massiv bei der EU für die Vorratsdatenspeicherung eingesetzt und anschließend hieß es in Deutschland "Wir können nichts dafür ...".


    Oder bei TTIP, ich weiß über TTIP natürlich auch nicht mehr als allgemein bekannt ist, aber ich könnte mir gut vorstellen, bzw ich bin überzeugt davon, daß dann bei Verbraucherrechten massive einschränkungen kommen und die Politiker dann sagen "Wir können nichts dafür, der TTIP-Vertrag zwingt uns dazu". Z.B. muß heute, leider nur teilweise; eine Genveränderte Zutat in Lebensmitteln deklariert werden und ich würde wette, das nach Abschluß von TTIP sowas nicht mehr deklariert werden muß. Bitte jetzt keine Diskusion über Gentechnik, aber es wird in der Bevölkerung nunmal mit großer Mehrheit abgelehnt, deshab das Beispiel.


    Meiner Meinung nach werden wir nicht von unseren Politikern regiert, sondern von den Lobbyisten, mit oder ohne den schwarzen Koffern, der Konzerne. Und da du von Demokratie sprichst, was ist das für eine Demokratie wenn man alle 4 oder 5 Jahre ein Kreuz machen darf, aber ansonsten den Mund halten soll? Wie gesagt, wenn sich Widerstand regt kommt der Satz "Wir können nicht dafür, wir sind gezwunge weil ...".

    Gruß
    Alf

    Für den Inhalt des Beitrages 91404 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Alf1967

  • Zitat

    Meiner Meinung nach werden wir nicht von unseren Politikern regiert,
    sondern von den Lobbyisten, mit oder ohne den schwarzen Koffern, der
    Konzerne.

    Man oder du sollte(n) es sich nicht ganz so einfach machen. Es regiert letztlich die Angst des Politikers vor der Nicht-Wiederwahl.
    Das Lobbyisten nicht die entscheidende Macht haben war gerade im EDV-Bereich sehr gut zu sehen. Immerhin war es ein EU-Verfahren dass im Browserkrieg dafür sorgt dass nicht der MS-Internet-Explorer das Monopol behielt sondern er ein (deinstallierbarer) Browser unter vielen geworden ist. Dasselbe gilt für die Schnittstellen zwischen Windows und MS-Server. Die erzwungene Freigabe führte zum Überleben und Gedeihen von Samba und Linux im Netzwerk.


    Und Mozilla/Samba hatten keine geldkofferschweren Lobbyisten.


    Und die Energiewende ist gegen den erklärten Willen der Stromkonzerne zu Stande gekommen. Ebenso wie die Stillegung aller Kernkraftwerke mit vorgezogeschalteter Brennelementsteuer. Was jetzt dazu führt, dass für den Rückbau der KKWs nicht genug Rücklagen vorhanden sind.


    Also .. etwas mehr Sachlichkeit bitte

    There's no place like 127.0.0.1

    Für den Inhalt des Beitrages 91405 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: wurzel99

  • Also verstehe ich das recht:

    • Ein jahrzehntelange Politik für die Energiekonzerne ohne Endlagerkonzept gegen den Willen des wissenden Teils der Bevölkerung.
      Ein jetzt schon auf Jahrtausende versaute Asse.
    • Von einem Anwalt namens Bouffier, der seine eigene Klientel hintergeht, ein flugs gezeichnetes Papier, das diesen Energiekonzernen noch weitere Millarden nachwirft, nur damit die sofort wieder gegen die BRD klagen.
    • Und weil diese armen Konzerne jetzt klagen, sie könnten den Rückbau nicht stemmen, mahnt man Sachlichkeit an? So, wie die Konzerne unablässig vor dem totalen Ausfall ganz Deutschlands warnten, würde man nur ein paar Atommeiler abschalten?


    Wäre es nicht sachlich alle diese Herren für fünf Inkarnationen bei Wasser und Brot nach vollständiger Enteignung wegzusperren?


    Das ist schlicht dummdreist.
    Und funktioniert beim deutschen Wahlschaf immer.


    Was für eine infame Bösartigkeit hier Sachlichkeit zu fordern!!!!
    Das ist dasselbe Dumpfbackenschema, wie die dämlichen Kinderereien wegen Beleidigungen.


    Solche Behauptungen beleidigen MICH auf das tödlichste!
    Ich fordere die sofortige Abmahnung uns Sperrung solcher Blödigkeiten!!!

    Für den Inhalt des Beitrages 91406 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: LinuPia

  • Und die Energiewende ist gegen den erklärten Willen der Stromkonzerne zu Stande gekommen. Ebenso wie die Stillegung aller Kernkraftwerke ...

    Du wirst es nicht glauben, beim schreiben meines Beitrags habe ich mir schon gesagt, "Gleich kommt einer mit dem Argument Atomausstieg".


    Du vergiß aber zu erwähnen, daß die Energiewende von der CDU/CSU wieder zurück genommen wurde als sie an die Regierung kamen. Erst nach Fukushima ist der Ausstieg aus der Atomenergie wieder beschlossen worden. Und das auch nur als der Druck des Wählers zu groß wurde, weil wie du schon selbst schreibst:

    Es regiert letztlich die Angst des Politikers vor der Nicht-Wiederwahl.


    Du darfst nicht von Einzelbeispielen ausgehen, wo der Druck mal riesengroß wurde. Außerdem bekommen die Atomenergiekonzerne noch genug Geld in den Hintern geblasen und mit Steuertricks wie Firmenauslagerungen u.a. werden die auch daran noch verdienen.


    Ansonsten schließe ich mich LinuPias Ausführungen an.

    Gruß
    Alf

    Für den Inhalt des Beitrages 91411 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Alf1967

  • Zitat

    Ansonsten schließe ich mich LinuPias Ausführungen an.

    Das ich hier mit meinen Ansichten ziemlich alleine stehen werde, das war mir klar.
    Da es hier ein Linux-Forum ist werde ich auf die Argumente meiner Vorposter nicht weiter eingehen.


    also .. das soll keine Missachtung oder Ignoranz sein .. bitte nicht beileidigt sein.


    Mir juckt es sehrwohl in der Tastatur.

    There's no place like 127.0.0.1

    Für den Inhalt des Beitrages 91412 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: wurzel99