Rat zu RAID?

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  • Ich bin bei Version 12.1 auf openSuse umgestiegen, habe mir dazu einen neuer Rechenr gekauft und ein Hardware RAID mit zwei Disks (Spiegelung) eingebaut, das vom Motherboard (Asus M4A87TD) verwaltet wird. Entsprechend heißen die Partitionen pcd_ccgieabgif<nummer>. 5=boot, 6=swap, 7=root, 8=home. Seit 12.3 habe ich mit dieser Konstellation nur Ärger. Es begann damit, dass nach dem Upgrade auf die neue Verioin (ich habe nach 12.1 nie neu installiert sondern immer einen Upgrade mit Hilfe der DVD gemacht) das System nicht mehr bootet. Nach einigem Forschen bin ich auf die Boot-Repair-Disk gestoßen mit der sich das Problem beheben lies. Mittlerweile liegt sie griffbereit da nun auch nach fast jedem regulären SW-Update der Boot Vorgang gestört ist und ich reparieren muss. Es gibt zu dem RAID Thema einige Diskussionen und ich hatte erwartet, dass die Konfiguration mit 13.2 besser erkannt und unterstützt wird. Zumindest bei meinem System ist das Gegenteil der Fall, ich musste nach dem Upgrade den Bootvorgang wieder reparieren aber es ist ein Problem hinzugekommen, an dem ich jetzt hänge (siehe dazu auch meinen weiteren Beitrag).


    Ich hätte daher gerne von der Community mal einen Rat: Soll ich dieses RAID Thema einfach bleiben lassen und auf einer "normalen" Festplatte installieren? Wäre ein von OpenSuse verwaltetes Software -Raid vernünftiger? Soll ich zurück auf 13.1 (geht das überhaupt)?


    Danke und Grüße, Erich

    Für den Inhalt des Beitrages 75619 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: erich_s

  • Soll ich dieses RAID Thema einfach bleiben lassen und auf einer "normalen" Festplatte installieren?


    Von meiner Seite ein eindeutiges - JA
    Ein RAID, egal welches, ist auf einem privaten Rechner schlichtweg Humbug. Und eine Plattenspiegelung erst recht :cursing:
    Versehentlich einen Ordner gelöscht - und schwupps ist er auch auf der Spiegelplatte weg.
    Ein RAID ist eine Ausfallsicherheit wenn man unbedingte Verfügbarkeit braucht, aber keine Datensicherheit.


    Installiere normal auf einer HD und nehme die andere als Backupmedium.


    Gruss
    Michael

    Für den Inhalt des Beitrages 75675 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: muck

  • Ein RAID ist eine Ausfallsicherheit wenn man unbedingte Verfügbarkeit braucht, aber keine Datensicherheit.


    Das stimmt jedoch nur bedingt. Auf einem NAS z.B. ist auch im privaten Bereich ein Raid mit Spiegel für die Datensicherheit vorteilhaft. Denn fällt bei einer Platte, diese aus, ist der ganze Datenspeicher dahin. Auf einem Desktoprechner zur Erlangung von Datensicherheit wohl eher nicht. Da sollte man die wichtigen Daten auf einem, besser mindestens zwei separaten Medien sichern.

    Für den Inhalt des Beitrages 75683 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: repi

  • Auf einem NAS z.B. ist auch im privaten Bereich ein Raid mit Spiegel für die Datensicherheit vorteilhaft


    Nein -
    Plattenspiegelung und Datensicherheit ist ein Widerspruch.
    Ich schrieb doch: versehentlich z. B. den Ordner mit Bildern, Musik oder sonstwas gelöscht - und wo sind jetzt deine Daten bei einer Plattenspiegelung? Richtig ---> im Nirvana!


    Zitat

    Denn fällt bei einer Platte, diese aus, ist der ganze Datenspeicher dahin.


    Auf dieser Platte. Und eben dafür hat man ein Backup.
    Man unterscheide bitte einen Plattenausfall und ein versehentliches Löschen. Das sind zwei ganz unterschiedliche Baustellen.
    Nochmals: ein RAID (absolut egal welches) ist eine Ausfallssicherheit - keine Datensicherheit.


    Gruss
    Michael

    Für den Inhalt des Beitrages 75687 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: muck

  • Benötigst du denn ein RAID?
    RAID macht eigentlich nur Sinn, wenn du entweder sehr hohe Datenraten benötigst (z.B. RAID0) oder hohe Verfügbarkeit benötigst (z.B. RAID1). Außerdem handelst du dir zusätzliche potentielle Problemquellen ein (Controller, Software... ...)
    Zu bedenken ist: je mehr Festplatten im System sind, umso höher die Gefahr des Ausfalles einer oder mehrerer Platten.
    Ein Backup benötigst du so oder so. RAID schützt weder vor Controllerfehlern, defekten Datenleitungen, defekten Platten, Datenverlust bei Stromausfall, Softwarefehlern (rm -rf /etc /irgendwas anstelle /etc/irgendwas), Userfehlern... ...



    Echtes Hardware RAID oder Fake? Die billigeren RAID-"Controller" bieten nämlich auch nur ein Software-RAID...


    Wenn du echten Bedarf für ein RAID hast oder einfach nur damit spielen willst: mach dich schlau und werde glücklich damit. Ansonsten: laß es und nutz die Zeit für was anderes :)


    flo

    Für den Inhalt des Beitrages 75692 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: grossing

  • Ich sehe das aus meinen Erfahrungen heraus so:


    Ein RAID1 ist dann sinnvoll, wenn man die eigenen Daten (Dokumente, Bilder, Videos etc.) für so wichtig hält, dass man sie keinesfalls durch Festplattenausfall verlieren möchte und keine andere Art der Spiegelung, z.B. tägliche Sicherung auf andere Medien, hat.
    RAIDs schützen weder vor Katstrophen (Brand, Diebstahl), noch Dummheit (Löschen).


    Außerdem ist ein RAID1 auf Partitionen mit Betriebssystem auch nicht sinnvoll, da ein Zerschuss des BeSy so oder so zum Neuaufsetzen oder zur Reparatur führt. Gerade unser geliebtes Linux bietet durch klare und einfache Trennung der Nutzer-Daten von Betriebsystemdaten die Möglichkeit, ein RAID nur für die Nutzerdaten zu verwenden. Für das Betriebssystem ist es sinnlos, weil es in jedem Fall dadurch langsamer wird (egal, ob Software- oder Hardware-RAID).
    Wenn das Betriebssystem für schnelle Recover wirklich gesichert werden soll, mache ein Image davon.
    Snapper ist da sicherlich auch eine Variante (habe aber keine Erfahrungen damit). Eine andere Möglichkeit ist, das komplette System zu virtualisieren und die Images/Snapshots davon zu sichern. Nachteil ist allerdings, dass jede Virtualisierung auch meist ein "my" langsamer ist und man natürlich über eine entsprechende Hardwareausstattung verfügen muss.


    Prinzipiell ist - wenn man ein RAID für die Nutzerdaten aufsetzt - es auch in diesem Falle besser, ein Hardware-RAID mit einem guten Extra-Controller zu verwenden, da diese über einen eigenen Prozessor und eigenen Speicher verfügen und so den PC von den benötigten Rechen- und Speicherprozessen komplett entlasten.
    Der Unterschied in den Schreibzyklen, aber auch in den Lesezyklen ist immens! So kann das Schreiben sehr vieler und ganz kleiner Dateien (z.B. Index-Dateien von Datenbanken) auf einem Software-RAID zu störenden Verzögerungen führen, da die Journale ja immer auf beiden Platten (bei RAID1) sysnchronisiert werden müssen. (Bei einem RAID5 tritt dieser Effekt nicht so in Erscheinung, da alle Daten über alle drei Platten gleichmäßig verteilt werden).


    Fazit: Am PC auf RAID verzichten, dafür ne gute SSD einbauen, Daten täglich auf ein externes NAS mit RAID1 synchronisieren (z.B. mit rsync). Das sollte auf alle Fälle reichen. Und wer ganz sicher gehen will, nimmt ein zweites NAS, stellt das in einen brandtechnisch abgekoppelten Bereich und synchronisiert beide NAS ebenfalls täglich.

  • Nein -
    Plattenspiegelung und Datensicherheit ist ein Widerspruch.


    Dem möchte ich aber vehement widersprechen. Sämtliche Profisysteme sind wegen der Verfügbarkeit und der Datensicherheit redundant ausgelegt. Ein Backup spiegelt den Datenstand nur zu der Zeit wieder, wo der Backup gezogen wurde. Stunden gar Minuten können da aber schon ein erhebliches Problem sein. Daher ist es notwendig ausgefallene Datenträger während des laufenden Betriebes ersetzen zu können ohne irgendeinen Datenverlust.


    Wobei jedoch richtig ist, dass dies wohl im privaten Bereich kaum eine Rolle spielen wird.

    Für den Inhalt des Beitrages 75738 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: repi


  • Dem möchte ich aber vehement widersprechen.


    Dann nenne mir doch bitte mal ganz genau, wo die Datensicherheit liegt wenn ich versehentlich bei einer Plattenspiegelung einen Ordner gelöscht habe :cursing:
    Wo sind jetzt die Daten :whistling:


    Gruss
    Michael

    Für den Inhalt des Beitrages 75742 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: muck

  • Sämtliche Profisysteme sind wegen der Verfügbarkeit und der Datensicherheit redundant ausgelegt.

    Ok, wie macht man dann Netzlaufwerke mit, sagen wir, 8-12 und mehr TB? ;)


    > RAID5/6 (Redundanz als nette Feature dabei :P )

    Für den Inhalt des Beitrages 75756 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: toxa