Btrfs: Pro und Kontra

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  • Ich hätte gerne btrfs eine Chance gegeben - habe mich aber an die Verschlüsselung von /home und meiner Backup-Partition via Yast sehr gewöhnt. An mobilen Geräten in meinen Augen eine schöne Sache, sollte man bei Diebstahl nicht gerade seine Steuererklärungen preisgeben wollen. Und so lange das nicht mit Yast geht, sehe ich keine Notwendigkeit, von ext4 weg zu gehen. Man wird bequem mit GUIs.


    Dann lieber mit Backintime Systemrelevantes sichern.

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  • :thumbup:

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  • Ja, mir gefallen meine Kommentare auch ;) Oder wolltest du jetzt auf der Schiene hier weiter bashen?

  • https://www.bitblokes.de/2014/…-konfiguration-vorhanden/
    https://wiki.archlinux.org/ind…reate_a_new_configuration


    Benutze btrfs auf zwei Rechnern nun schon über einen Jahr ohne Probleme.
    Die Timelinefunktion für Snapper einfach ausschalten und die Haltbarkeitsdauer der Snapshots der Updatefunktion/Yast einfach klein halten und schon klappt es auch mit dem Speicher im Wurzelverzeichnis.
    Der Rest, also das planmäßige löschen der Snapshots macht das System selbstständig.
    Geht natürlich auch manuell mit dem Snappertool in Yast.

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  • Hi repi,


    danke für die links!


    Wie ist das eigentlich punkto https://kofler.info/opensuse-13-2-ausprobiert/

    Zitat von Kofler

    Die YaST-Dialoge verraten weder, wie viel Speicherplatz die Subvolumes bzw. Snapshots erfordern, noch geben sie Tipps, welche Snapshots gefahrlos gelöscht werden können.


    Wie in post#1 bereits geschrieben gehe ich davon aus das man einen beliebigen Snapshot behalten und alle anderen löschen kann. Oder sehe ich das falsch? Ist es notwendig bestimmte Snapshots zu behalten?


    Nachtrag:
    Als Root

    Code
    snapper -c root list


    liefert mir die Ausgabe


    Muss ich die Snapshots mit "important=yes" behalten?
    Um auf Nummer Sicher zu gehen würde ich das tun. Der genannte Befehl ist zumindest eine Option mehr über die Wichtigkeit der einzelnen Snapshots zu erfahren!

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  • Zitat


    Wie in post#1 bereits geschrieben gehe ich davon aus das man einen beliebigen Snapshot behalten und alle anderen löschen kann. Oder sehe ich das falsch? Ist es notwendig bestimmte Snapshots zu behalten?


    Habe schonmal alle Einträge gelöscht, ohne das dem System was "passiert" ist.
    Es sind ja eigentlich nur Sicherungen in btrfs eigenen Subvolumes, auf die man im E Fall zurückgreifen kann.
    Je nach Einstellung in der Konfigurationsdatei für Snapper werden diese durch das System früher oder später selbstständig gelöscht.


    Hat das Wurzelverzeichnis (/) die entsprechende Größe und sind die Löschintervalle nicht zu groß eingestellt (Snapshots via Timeline kann man ganz weg lassen), braucht man sich um das Ganze "Snapper Gedöns" gar nicht mehr zu kümmern.
    Man hat es halt als ggf. zusätzliche Sicherung. Die Hardware (in dem Fall´die Größe der root Partition) wird es schon richten. ;)


    Einen kleinen Geschwindigkeitsnachteil hat das Ganze beim Starten von Yast bzw. der Softwareverwaltungsfunktion, da vor jedem Start eine entsprechender Snapshot angelegt wird, der natürlich je nach Systemgeschwindigkeit ein wenig Zeit beansprucht.

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  • Man muß halt nur darauf achten das man bei der Partitionierung gewisse Partititionen größer macht, um Platz für die zusätzlichen Dateien zu schaffen.

  • Hallo!


    Linux-freund bat mich, meine in diesem Thread behandelten Erfahrungen mit btrfs hier wiederzugeben. Wahrscheinlich hat nicht alles von dem, was ich hier schildere, direkt mit btrfs zu tun; manches ist eher ein allgemeiner Erfahrungsbericht mit openSUSE 13.2, manches sind auch nur Randbemerkungen (Dinge, auf die ich gerne eine Antwort hätte).


    Ich möchte mit einem Grundsatz starten, den ihr hoffentlich für sinnvoll haltet: "Wenn ein OS per default für die Root-Partition ein bestimmtes Filesystem verwendet, dann müssen alle Systemkomponenten mit diesem Filesystem harmonieren."


    Meines Erachtens verletzt die Verwendung von btrfs für die Root-Partition in openSUSE 13.2 diesen Grundsatz in mehrfacher Hinsicht, und ein paar OS-unabhängige Probleme von btrfs/snapper sehe ich ebenfalls.


    Diagnosemöglichkeiten
    ---------------------------------


    Ich benutze das Miniprogramm "Festplattenbelegung". Es zeigte mir an, dass in der Root-Partition viel Platz war. Auch gemäß "df -h" war die Root-Partition nur zu 66% belegt, in diesem englischsprachigen Thread waren es sogar nur 29%. Dennoch konnte mein Laptop plötzlich nicht mehr normal booten, ich erhielt nur noch ein Login auf der Kommandozeile, weil die Root-Partition komplett voll war. Grund waren anscheinend Metadaten, wie mir "btrfs filesystem df" zeigte.


    ==>
    a) Wenn eine Partition wie in dem englischsprachigen Thread zu 70% aus Metadaten besteht, ist mit dem Filesystem was faul (grundsätzliche Kritik an btrfs)


    b) Wenn bekannte Diagnosetools plötzlich irreführende Antworten liefern, ist der oben formulierte Grundsatz verletzt.


    Randbemerkung: Das Miniprogramm "Festplattenbelegung" hat mir früher per Balkengraphik die Plattenbelegung gezeigt. Jetzt sehe ich nur noch für ziemlich kurze Zeit eine Textanzeige, wenn ich mit der Maus drüber gehe. Suboptimal. Lässt sich das anders einstellen?


    Balancierung
    -------------------
    Wenn ich es richtig verstanden habe, sorgt der Befehl "btrfs balance start /" für eine bessere Verteilung der Daten in der Root-Partition und damit zu einer Reduzierung der Metadaten. Ist das so etwas ähnliches wie eine Defragmentierung? Irgendwann hat mir mal jemand gesagt, dass das zwar bei Windows sinnvoll ist, aber die Filesysteme in Linux besser sind. Hat sich wohl geändert...


    Es war viel manuelle Intervention nötig (Beschränkung der zu verschiebenden Chunks), bis "btrfs balance start /" wirklich Erfolg hatte, einfach weil zu wenig Platz war.


    Jedenfalls:


    a) Letztlich war es straight forward, das Balancieren zu ermöglichen. Sollte das nicht automatisch gehen? (grundsätzliche Kritik an btrfs)


    b) WENN es wirklich sinnvoll ist, regelmäßig "btrfs balance start /" durchzuführen, um das Default-System benutzbar zu halten, dann sollte es dafür einen default Cron-Job geben. Andernfalls ist der oben formulierte Grundsatz verletzt.


    Softwareverwaltung
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    - Früher gab es unten in der Leiste mit den Miniprogrammen ein käferartiges Symbol, welches anzeigte, dass es Updates gibt. Jetzt hingegen taucht plötzlich über die ganze Bildschirmbreite im VORDERGRUND ein dicker fetter Balken auf, der mich über die Updates informiert, und der weder minimiert noch geschlossen werden kann. Die einzige Möglichkeit ist, sich die vorgeschlagenen Updates anzeigen zu lassen. Ich möchte nicht, dass dieser Vordergrundbalken jemals auftaucht, wenn ich gerade auf einer Konferenz eine Präsentation halte!!


    - Ich benutze Apper (oder heißt das PackageKit?). Gerade jetzt versuche ich ein Update. Seit rund einer halben Stunde tut sich nichts! Es gibt ein Fenster "Auf die Berechtigung wird gewartet", welches "auf andere Vorgänge" wartet (welche denn?); schlecht! Ich drückte auf "Abbrechen", aber es brach nicht ab; schlecht! Müsste ich nicht an dieser Stelle das Root-Passwort eingeben können? Dafür gibt es aber kein Fenster; schlecht!


    - Vor wenigen Tagen war das auch schon so. Ich killte das PackageKit manuell und versuchte das Update per "zypper up". Das scheiterte, weil angeblich kein Platz mehr auf der Platte war, und nach einem Reboot konnte ich mich nur noch auf der Kommandozeile einloggen.
    ==>
    zypper sollte unbedingt in der Lage sein, den benötigten Platz abzuschätzen, EINSCHLIESSLICH der vom Filesystem verwendeten Metadaten; wenn der Platz nicht reicht, sollte es gar nicht erst das Update starten. Hier ist wieder der oben formulierte Grundsatz verletzt.


    Snapshots
    ---------------
    Ob Snapshots für einen Benutzer, der keine OS-Entwicklung betreibt, wirklich sinnvoll sind, wage ich nicht zu beurteilen. Jedenfalls: Als ich wie oben erwähnt mit "zypper up" updatete, wurden mehr als 10(!) Snapshots gespeichert --- nicht etwa nur zwei (einer vorher, einer nachher)! Das ist m.E. ein schwerwiegendes Problem von btrfs/snapper (wenn auch kein grundsätzliches).
    Es darf jedenfalls nicht möglich sein, dass snapper tatsächlich den ganzen Platz auf der Root-Partition verbraucht. Wenn kein Platz ist, muss snapper eben abbrechen, mit einem Warnhinweis an den Benutzer. Hier ist wieder der oben formulierte Grundsatz verletzt.


    Zusammenfassung
    ==============
    openSUSE 13.2 verletzt den oben formulierten Grundsatz in mehrfacher Hinsicht, bis hin zu dem Punkt, dass plötzlich der Computer unbenutzbar wird. So etwas würde in einer x.0.beta-Version wenig überraschen, aber in einer x.2-Version möchte ich das nicht haben.


    Viele Grüße,
    Simon

    Für den Inhalt des Beitrages 78631 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: S. King

  • Hallo Alero,

    Man muß halt nur darauf achten das man bei der Partitionierung gewisse Partititionen größer macht, um Platz für die zusätzlichen Dateien zu schaffen.

    Nein, das sollte "man" nicht müssen. Wenn die Default-Größe der Root-Partition für das Default-Filesystem nicht reicht, dann liegt der Fehler in den Default-Einstellungen, nicht beim Benutzer.

    Für den Inhalt des Beitrages 78632 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: S. King

  • Im Prinzip decken sich deine Erkenntnisse mit denen von Kofler


    Zitat

    Kommentar: Ich betrachte die Abkehr von ext4 als Standarddateisystem mit gemischten Gefühlen. RHEL und CentOS verwenden ja seit Version 7 standardmäßig XFS. openSUSE und SUSE Enterprise setzen seit Version 13.2 bzw. 12 wiederum auf btrfs für die System- und XFS für die Home-Partition. Klar, btrfs bietet eine Fülle neuer Funktionen, und XFS brilliert bei Dateisystemen, die über viele TByte reichen.


    Andererseits ist ext4 seit vielen Jahren durch seine hohe Stabilität und Geschwindigkeit bekannt. btrfs kann in dieser Hinsicht definitiv (noch) nicht mithalten, und die Vorteile von XFS kommen nur bei riesigen Dateisystemen zum Tragen. Gleichzeitig vergrößert btrfs die Komplexität der Dateisystemverwaltung erheblich und wird viele Anwender überfordern. df liefert wenig aufschlussreiche Daten, und mit dem Datenfriedhof von btrfs fi df fast niemand etwas anfangen. btrfs erfordert außerdem erheblich Platz für Metadaten; gerade auf kleinen Datenträgern steht dann spürbar weniger freier Speicherplatz zur Verfügung als unter ext4.


    Da openSUSE primär von Privatanwendern genutzt wird, erscheint mir für diesen Nutzerkreis ext4 definitiv die bessere Wahl. Wenn Sie kein btrfs-Versuchskaninchen sein wollen, sollten Sie sich bei der Installation für diese Option entscheiden!
    Kofler Info


    Was sicher wieder für Diskussionen sorgen wird. Ich persönlich, aber das ist nur meine persönliche Meinung, bin dem btrfs-Dateisystem (noch) nicht zugetan und an diesem Snapper-Tool muß auch noch nachgebessert werden. Meines Erachtens kann es nicht sein, das dann solche Effekte passieren, das durch Anwendung des btrfs-Dateisystems oder des Snapper das System unbenutzbar wird.


    Womit wir wieder bei dem Einwand vieler Windows-Umsteiger wären, das Linux nur was für Informatiker ist.
    Die derzeitige Politik von openSUSE kann ich so nicht gut heißen. Es kann einfach nicht sein, das ich ein Betriebssystem installiere, das nach einiger Zeit einfach aussteigt. Und wenn ich dann nicht über das nötige Hintergrundwissen verfüge, sehe ich ziemlich alt aus.
    So kommen dann solche Äußerungen zustande, das "Windows besser ist" ist Linux.


    Man sollte die Standard-Installation von Linux so gestalten, dass man mit ext4 und ohne Snapper in der Grundkonfiguration installiert. So ist das System auf jeden Fall sauber benutzbar ohne das irgendwelche Überraschungen auf den umsteigewilligen User lauern. Sollte jener nach einer gewissen Zeit meinen, dass er btrfs und Snapper braucht, so kann er immer noch nachrüsten.


    Alles andere deckt sich mit oben angeführtem Zitat (letzter Absatz) von Kofler.