Btrfs: Pro und Kontra

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  • Nachdem sich nun bereits mehrfach die unterschiedlichen Meinungen einiger User zum Filesystem Btrfs in anderen threads gezeigt haben möchte ich mit diesem thread die Gelegenheit eröffnen das Thema Btrfs zu diskutieren um ihn zukünftig als Verweis verwenden zu können damit jeder sich seine eigene Meinung aus den existierenden Argumenten bilden kann.


    Immer wieder gerne zitiert: Die Kritik von Linux-Autor Michael Kofler


    Kofler schildert u.a. folgende Kritikpunkte an Btrfs:

    Zitat von Kofler

    openSUSE macht intensiven Gebrauch der btrfs-Subvolumes. Derartige Subvolumes sind gewissermaßen virtuelle Dateisysteme innerhalb eines btrfs-Dateisystems. openSUSE verwendet solche Subvolumes unter anderem für die Verzeichnisse /tmp, /var/lib/xxx, /var/log, /var/spool etc. Das führt dazu, dass /etc/fstab und gleichermaßen die Ergebnisse der Kommandos df und mount recht unübersichtlich aussehen. (lsblk kennt hingegen keine btrfs-Subvolumes und zeigt nur das Dateisystem als Ganzes an.)


    Dazu sage ich: Ok, verstanden. Jetzt wo ich es weiß irritiert es mich auch nicht mehr so sehr.


    Zitat von Kofler

    openSUSE nutzt die Snapshot-Funktion von btrfs und legt bei Paket-Installationen, Updates sowie bei vielen Konfigurationsarbeiten automatisch Snapshots an. Zur Verwaltung dieser Snapshots dient das YaST-Modul Snapper.


    Die neuen Funktionen sind durchaus faszinierend, werden aber viele Anwender überfordern. Die YaST-Dialoge verraten weder, wie viel Speicherplatz die Subvolumes bzw. Snapshots erfordern, noch geben sie Tipps, welche Snapshots gefahrlos gelöscht werden können. Auf den meisten openSUSE-Installationen werden sich daher im Laufe der Zeit immer Snapshots ansammeln und immer mehr Speicherplatz konsumieren.


    Richtig, die Speicherplatzgrößen der Snapshots werden im Snapper-Modul nicht angezeigt, was schade ist.
    Ich kann einem Snapshot selbst einen aussagekräftigen Namen geben z.B. "23.01.15-System_optimal", die restlichen Snapshots kann ich löschen denn was brauche ich mehr als einen Snapshot vom optimalen Zustand?


    Zitat von Kofler

    Durch das Script /etc/cron.daily/suse*-snapper wird die Anzahl der gespeicherten Snapshots auf maximal 10 reduziert. Die Parameter für das Aufräum-Script befinden sich in /etc/snapper/configs/root. Ihre Bedeutung ist in man snapper-configs dokumentiert. Der Platzbedarf durch die Snapshots sollte insofern überschaubar bleiben.


    Na also.. es wird doch nicht nur kritisiert sondern auch eine Lösung angeboten!


    Ich persönlich halte btrfs mit snapper für eine tolle Sache! Es war m.E. mehr als überfällig das eine Linux-Distribution ca. 14 Jahre(!) nach Einführung der Systemwiederherstellungspunkte in WindowsXP mit btrfs und snapper auch eine solche Option als Standard anbietet. Snapshots sind blitzschnell erstellt und bieten eine bequeme Möglichkeit das System wieder auf einen stabilen Zustand zurückzusetzen falls mal was schief geht!


    Sicherlich ist das Ganze noch verbesserungswürdig in einigen Punkten. Hier sind wir User gefragt Probleme ausfindig zu machen, sachlich zu diskutieren und Bugreports und Verbesserungsvorschläge an SUSE weiterzuleiten.


    Wer sich tiefer in die Materie einarbeiten möchte sollte einen Blick auf folgende Webseiten werfen:
    https://de.opensuse.org/SDB: Snapper
    http://webapp5.rrz.uni-hamburg…admin_de/cha.snapper.html
    http://wiki.ubuntuusers.de/Befehle_Btrfs-Dateisystem


    Nachtrag - weitere vertiefende Links:
    Btrfs-Erfinder stuft sein Linux-Dateisystem als stabil ein
    http://www.admin-magazin.de/Da…Praxis-Check-und-Workshop
    (von 05/2012 - aber sehr informativ!)
    http://www.admin-magazin.de/Da…teisystem-Btrfs-im-Detail
    (noch älter von 04/2009 - aber auch sehr informativ!)

    4 Mal editiert, zuletzt von linux-freund () aus folgendem Grund: Link hinzugefügt

    Für den Inhalt des Beitrages 77801 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: linux-freund

  • Auch die Kritik im Bezug von Snapper und mysql gelesen?


    Normalerweise braucht ein Privatanwender kein Snapper, sondern nur User die sich mit der Verwendung von Snapper auskennen und die auch an ihrer Installation rumbasteln. Denn mit der Benutzung von Snapper ist ein normaler User überfordert. Da stimme ich mit Herrn Kofler überein.


    Ich benutze jetzt fast 10 Jahre Linux und hab noch kein Mal so ein Tool benötigt.

    Einmal editiert, zuletzt von Sauerland ()

    Für den Inhalt des Beitrages 77804 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Sauerland

  • Mir fällt da noch das Problem ein, das Snapper auch die grub.cfg mit aufnimmt. Dies führte bei mir dazu, das ein neuer Kernel nicht gebootet wurde. Ich mußte die grub.cfg neu schreiben, damit der neue Kernel korrekt gebootet wurde. Und das wird bestimmt nicht nur bei mir der Fall gewesen sein.
    Für meinen Geschmack nimmt sich Snapper zu viele Freiheiten heraus.

  • Zitat von Sauerland

    Auch die Kritik im Bezug von Snapper und mysql gelesen?


    Ja, habe ich


    Zitat von Kofler

    Vorsicht: Das Verzeichnis /var/lib/mysql ist nicht wie /var/log oder /home standardmäßig von den Snapshots ausgenommen. Das bedeutet, dass bei einem vollständigen Rollback auf einen älteren Snapshot alle seither durchgeführten Änderungen in einer MariaDB- oder MySQL-Datenbank verloren gehen. Ist das nun ein Bug oder ein Feature? Tatsache ist, dass das entsprechende PostreSQL-Verzeichnis /var/lib/pgsql sehr wohl von den Snapshots ausgenommen ist. Ich empfehle allen MySQL/MariaDB-Administratoren, vor dem ersten Start des DB-Servers ein btrfs-Subvolume für /var/lib/mysql einzurichten,


    Es wird ja meist argumentiert das gerade Anfänger Schwierigkeiten mit btrfs haben könnten.
    Ich habe diesen Punkt daher ausgelassen, weil ich nicht denke das Anfänger i.d.R. viel mit MySQL/MariaDB-Administration zu tun haben.

  • Ich habe diesen Punkt daher ausgelassen, weil ich nicht denke das Anfänger i.d.R. viel mit MySQL/MariaDB-Admisnistration zu tun haben.


    Aber mit Snapper?

    Für den Inhalt des Beitrages 77808 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Sauerland

  • @linux-freund
    Wieso? Du schwörst doch drauf? Also mußt du doch genau wissen, was du tust, wenn du Anfänger dazu überreden willst, oder?


    Das Zitat von camaro sagt eigentlich schon viel zu dem Thema aus


    camaro btrfs

  • Alero:
    Ich habe dazu "ermutigt" diese Neuerung zu verwenden und zu testen und dabei nie ausgelassen das ext4 die sichere Wahl ist!
    Habe auch nie behauptet das ich snapper-Experte bin, nein!
    Ich habe zudem immer die Anleitungen gepostet


    Außerdem:
    Ein Anfänger/Einsteiger wird sich erstmal mit vielen komplizierten Facetten an Linux herumschlagen müssen, warum also auch nicht mit btrfs/snapper.


    Nachtrag:
    Und soo kompliziert finde ich das nun auch nicht!
    Man denke nur an die UEFI-Geschichte mit der man sich heutzutage schon bei der Installation rumschlagen muss (wie auch ich), und wenn man das erst mal hinter sich hat.....

    Einmal editiert, zuletzt von linux-freund ()

    Für den Inhalt des Beitrages 77815 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: linux-freund

  • Also ich würde einen absoluten Laien nicht als Testobjekt verwenden wollen. Ich würde ihm die sichere Seite der Medaille empfehlen, auf das er mit seinem System arbeiten kann. Alles weitere kann er sich später aneignen und selber ausprobieren, wenn die zeit für ihn gekommen ist.