[Allgemein] UEFI 2.5 bringt einfache BIOS/UEFI-Updates auch für Linux

  • Aktualisierungen des BIOS waren und sind unter Linux immer eine waghalsige Angelegenheit, wenn man nicht einen Mainboard-Hersteller erwischt, der BIOS-Updates per ISO-Image oder ein Linux-Tool dafür anbietet. Mit der UEFI-Spezifikation 2.5 soll sich das nun ändern, sie soll einen Mechanismus für die Aktualisierung des BIOS enthalten.


    Wie Christian Schaller in seinem Blog schreibt, hat Red Hats Peter Jones, der seinen Arbeitgeber in der UEFI Working Group vertritt, ihn über einen entsprechenden Patch informiert. Damit sollen dann noch in diesem Jahr Mainboards mit UEFI 2.5 verfügbar werden, die ein UEFI-Update per Knopfdruck bewerkstelligen. Es ist sogar denkbar, dass Mainboards mit älterer UEFI-Version ein Update auf Version 2.5 erhalten können. Dieses muss dann aber noch auf dem bisher üblichen Weg entweder unter Windows oder per FreeDOS eingespielt werden.


    Wie Schaller berichtet, hat Jones bereits ein Prototypen-Mainboard mit der neuen Spezifikation von Intel erhalten. Im GNOME-Projekt arbeitet derzeit Richard Hughes mit diesem Board, um die Funktionalität aus dem BIOS in das Programm GNOME Software zu portieren, das ein Frontend zum Paketmanagement darstellt. Somit wäre ein Update von UEFI/BIOS lediglich ein weiteres Update unter vielen, die der Anwender turnusmäßig durchführt.


    Jones und Hughes arbeiten in diesem Zusammenhang eine Spezifikation aus, die es Mainboard-Herstellern erleichtert, diese Funktionalität so zu integrieren, dass Linux-Anwender sie als normale Software-Updates aus der Desktop-Umgebung heraus suchen und anwenden können. Das dazu nötige Paket soll möglichst nah an den Anforderungen von Microsoft sein, sodass Hardware-Hersteller für beide Plattformen das gleiche Verfahren anwenden können. Später soll die Spezifikation auf Freedesktop.org veröffentlicht werden, um auch anderen Projekten eine Integration zu erleichtern.


    Auch Schaller selbst hat Kontakt zu Hardwareherstellern aufgenommen um mit diesen möglichst schnell erste Modelle von Mainboards mit UEFI 2.5 auf den Markt zu bekommen. Die langfristige Hoffnung sei, so Schaller, dass Anwender künftig fast unbesehen Mainboards nach ihren Wünschen kaufen können und, sollte ein Update des BIOS nötig sein, die Verfügbarkeit mit GNOME Software überprüft und ein eventuell vorhandenes Update heruntergeladen und installiert werden könne. Für Fedora Server sei neben der Bedienung per Kommandozeile eine Integration in die webbasierte Servermanagement-Software Cockpit denkbar.


    Quelle: Pro-Linux

    Gruess Suse-Newbie

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