Linux-Kernel-Entwickler streben positivere Streitkultur an

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  • Die Entwickler des Linux-Kernel haben sich auf einen Verhaltenskodex geeinigt, der zu einer positiveren Streitkultur beitragen soll. Formuliert wurde er von Greg Kroah-Hartman, mehr als 60 bekannte Entwickler haben ihn bereits unterzeichnet. Kernel-Maintainer Linus Torvalds kommentierte: “Mal sehen, wie das funktioniert.”


    Die zentrale Aussage des sogenannten “Code of Conflict” findet sich am Ende des nur drei Absätze langen Textes: “Be excellent to each other” oder frei übersetzt “Seid nett zueinander”. Dahinter steht der Wunsch nach einem reibungsfreieren Ablauf bei der Kernel-Entwicklung. Denn bisher kam es des Öfteren schon zu hitzigen Diskussionen auf der Linux Kernel Mailing List (LKML), wenn sich Entwickler in verschiedenen Punkten nicht einig waren. Daran war nicht selten auch Linux Torvalds selbt beteiligt.


    “Die Linux-Kernel-Entwicklung ist ein sehr persönlicher Prozess im Vergleich zu anderen ‘traditionellen’ Wegen der Software-Entwicklung”, heißt es in den neuen Verhaltensregeln. Die eingebrachten Ideen und Code-Teile würden stets mit Sorgfalt geprüft, was aber häufig auch zu Kritik führe. Zudem müsse eingereichter Code nahezu immer modifiziert werden, bevor er Einzug in den Kernel hält. “Das ist die bekannte Praxis, weil jeder Beteiligte an der bestmöglichen Lösung für den allgemeinen Erfolg von Linux interessiert ist.” Es habe sich gezeigt, dass auf diese Weise der stabilste Linux-Kernel aller Zeiten entstanden sei, und niemand habe die Absicht, die Qualität der Vorschläge oder des Gesamtergebnisses herabzusetzen.


    Generell sollten sich die Diskussionen auf die technologische Seite beschränken – was bisher schon eine ungeschriebene Regel war, die jedoch nicht immer beachtet wurde. Wer sich in Zukunft ungerecht behandelt oder angegriffen fühlt, kann das Technical Advisory Board (TAB) der Linux Foundation anrufen. Dieses soll dann in Streitfragen vermitteln und eine einvernehmliche Lösung finden.


    Jim Zemlin, Executive Director der Linux Foundation, bezeichnete den “Code of Conflict” in einem Blogbeitrag als einen “wichtigen Schritt”. “Wir glauben, dass diese Richtlinien in der einmaligen Kultur und dem Prozess gründen, die Linux so erfolgreich macht. Auseinandersetzungen über Code wird es und soll es geben. Aber der Verhaltenskodex macht auch klar, dass persönliche Beleidigungen oder Beschimpfungen hier nicht willkommen sind.”


    Quelle: zdnet

  • Das werte ich sehr positiv, wobei bei mir zumindest spontan 2 Ansätze entstehen.
    Die Streitereien gibt es schon länger, evtl. sogar schon von Anfang an, warum ausgerechnet jetzt?
    Streit kann auch die Kreativität (meistens im Nachhinein) ankurbeln, hoffen wir dass den Kernelentwicklern nicht langweilig wird.


    Zum Abschluss auch noch: Ich bin nur selten in Boards unterwegs, wo man etwas über die Kernelentwicklung lesen kann.
    Da gab es für mich immer die Befürchtung, wann einmal jemand der Kragen platzen konnte, und vor allem Linus erst.
    "Mir reichts jetzt entgültig... "

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