Die grösste Schnüffelsoftware aller Zeiten

Zitat von Alero

Ich habe auch nichts zu verbergern.

Ich habe eine Menge zu verbergen. Weißt du wer in ein paar Jahren an der Regierung ist? Es ist grade mal 70 Jahre her, daß Leute mit nicht passender Meinung verfolgt wurden. Falls du aus dem Osten Deutschlands bist ist es knapp 26 Jahre her, daß man mit einer "falschen" Äußerung unter Druck gesetzt wurde.

Was glaubst du warum alle EU-Regierungen die Vorratsdatenspeicherung haben wollen? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, daß es nicht für die Terrorismusbekämpfung sein kann. Terroristen wissen wie sie die VDS umgehen können und die Politiker wissen auch, daß die Terroristen das wissen. Also muß die VDS einen anderen Grund haben. Du kannst dir ja mal Gedanken machen welche Gründe das sein könnten.

Mit "ich habe nichts zu verbergen" meine ich, das ich mich weder kriminell noch terroristisch betätige und auch nicht in einer Vereinigung bin, die vom Staat beargwöhnt wird. Deshalb meine ich aber noch lange nicht, das jeder alles über mich wissen muß. Auch ich bin gegen die Vorratsdatenspeicherung. Vor allem aus dem Grunde, weil ich sie für komplett sinnlos halte. Als Krimineller oder Terrorist würde ich niemals persönliche elektronische Kommunikationsmedien oder soziale Medien zur Organisation und Abstimmung meiner Tätigkeiten nutzen. Wer einen IQ oberhalb der Raumtemperatur hat, weiß, das man diese Medien auf den Autor zurückverfolgen kann.

Frankreich hat schon sehr lange die Vorratsdatenspeicherung. Konnte dadurch das Charlie Hebdo Massaker verhindert werden? Nein.

Es geht einfach nur darum, die Bürger zu überwachen. Man will alles wissen was jeder einzelne so tut.

Früher wurde als Begründung für die Vorratsdatenspeicherung das Totschlagargument der Kinderpornografie genutzt. Seitdem sich der Terrorismus forciert hat, nutzt man nun ein neues Totschlagargument.

Vorratsdatenspeicherung ist im Sinne ihrer Ausführung komplett sinnfrei und führt zu rein gar nichts.

Am 8. April 2014 erklärte der Europäische Gerichtshof die EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung für ungültig, da sie mit der Charta der Grundrechte der Europäischen Union nicht vereinbar sei.

Was viele indes gar nicht wissen, obwohl immer so viel darüber salbaderd wird.
In Deutschland ist die Vorratsdatenspeicherung für sieben Tage erlaubt. Die Anbieter von Internetdiensten dürfen die IP-Adressen ihrer Kunden für interne Zwecke bis zu sieben Tage lang speichern, da die Speicherung nicht zur Strafverfolgung diene. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) mit Urteil vom 03. Juli 2014 (III ZR 391/13) entschieden.

Und, um auf Win10 zurück zu kommen ... das was Microsoft hier treibt ist auch nichts anderes als eine Vorratsdatenspeicherung. Von der Idee her wäre diese sogar noch effektiver, da man direkt das Betriebssystem als Schnüffelsoftware verwenden kann und sich die Mühe spart, Keylogger oder andere Software installieren zu müssen.

Sämtliche Spionageaufgaben übernimmt ein einziges Programm ... Windows.

Zitat von Alf1967

Es ist grade mal 70 Jahre her, daß Leute mit nicht passender Meinung verfolgt wurden.

Eigentlich ist das keine "7" Tage her.

#netzpolitik.org
#landesverrat

Zitat von raptor49

Eigentlich ist das keine "7" Tage her.

Das stimmt natürlich, da hatte ich eben beim schreiben gar nicht dran gedacht.

Aber ein gutes hat die Anzeige gegen netzpoitik.org , es wird jede Menge Werbung für die Seite in den Medien gemacht und die Seite wird bekannter, auch bei der nicht so Netzaffinen Bevölkerung.

Das Thema netzpolitik.org unterstreicht ja auch meine rhetorische Frage von eben

Zitat von Alf1967

Was glaubst du warum alle EU-Regierungen die Vorratsdatenspeicherung haben wollen?

Also ich finde es schon wichtig, das es Staatsgeheimnisse gibt - es ist aber m.E. ein Unterschied, ob diese Staatsgeheimnisse dem Volk nutzt oder eher schadet.

Seit der Einführung des "kleinen Lauschangriffs" durch Schröder und Co, bin ich nach stetig wachsender Überzeugung der Ansicht, das diverse Dinge heute nur noch zu Lasten der Bürger geht.

Und da landen wir dann wieder bei Windows 10 ff. Bis vor ein paar Monaten freute ich mich auf Win 10 - bis ich immer mehr feststellen musste, dass das eigentlich kein Windows mehr ist. Nicht weil mir die GUI ned passt, sondern genau aus dem Grund, warum dieser Faden diesen Titel trägt.

Es war noch nie so offensichtlich, wie bei Win 10, was im background passiert.

Zum Thema netzpolitik.org gibt es Neuigkeiten:

Bundesjustizminister Maas hat Generalbundesanwalt Range gefeuert.

Ein Schritt in die richtige Richtung, wie ich meine.

Windows 10: Neue Datenschutzbestimmungen – Windows wird zur Datensammelstelle
Quelle:http://heise.de/-2765536

Hier einige Zitate aus dieser oben angegebenen Internetseite:

...European Digital Rights (EDRi), eine internationale Vereinigung von Bürgerrechtsorganisationen...:
"Man kann sagen, dass Microsoft sich im Grunde sehr weitgehende Rechte einräumt, alles einzusammeln, was Sie mit und auf Ihren Geräten tun, sagen und schreiben, um damit mehr zielgerichtete Werbung zu verkaufen
oder Ihre Daten an Dritte zu verkaufen". ...

...Zu den Einstellungen, die Windows 10 standardmäßig übermittelt, zählen unter anderem der Standort des Gerätes (abhängig von den Fähigkeiten des Geräts), der Web-Browser-Verlauf, Favoriten und Webseiten, die der Benutzer geöffnet hat, Apps, die der Nutzer aus dem Windows Store installiert hat, sowie "Daten zur Eingabe-Personifizierung". Dazu zählen auch biometrische Daten über die Aussprache sowie den Schreibstil (Handschrift) des Nutzers und wie er auf Windows-Geräten tippt. ...

...Windows generiert nach Angaben der Datenschutzbestimmungen für jeden Benutzer eines Gerätes eine unverwechselbare Werbe-ID. ... Aktiviert man auf Windows-Geräten die Geräteverschlüsselung, erzeugt Windows 10 automatisch einen Wiederherstellungsschlüssel. Diesen Bitlocker-Schlüssel speichert das Betriebssystem per default im OneDrive-Konto des Nutzers, sprich: in Microsofts Cloud. ...

...Die digitale Assistentin Cortana sammelt...Daten aus dem Kalender, aus den Anwendungen, die verwendet werden, Informationen zu Anrufen und Kontakten sowie Inhalte von E-Mails und SMS-Nachrichten, und wie oft man mit diesen auf dem Gerät interagiert. Cortana holt aber auch explizit Informationen über den Nutzer per Nachfragen ein, etwa zu dessen News-Interessengebieten....

zu Betrag Nr. 9:

Zitat von raptor49

Und das ganze auch als Video:
https://www.youtube.com/watch?v=J8J1UGEloGo

Interessant ist, dass man in Home und Professional die Datenübermittlung nicht vollständig ausschalten kann. In der Enterprise Version kann man zumindest mehr abschalten (ob damit jedoch wirklich keine Daten mehr an MS übermittelt werden, ist trotzdem fraglich).

Ähm.....WAS????

Zitat

Windows 10 verteilt Updates via P2P-Filesharing weiter

In Windows 10 hat Microsoft eine neue Methode für die Update-Verteilung eingebaut. In der Standardeinstellung lädt jedes Windows 10 Home oder Pro Teile von Updates an andere Nutzer hoch - sowohl im LAN als auch per Internet.

http://www.heise.de/newsticker…aring-weiter-2771316.html

Zitat

Wie Microsoft in den FAQ zum Thema Übermittlungsoptimierung sagt, soll das Verfahren die Sicherheit der Updates nicht gefährden. Die Echtheit der Updatepakete werde vor der Installation genauso überprüft, wie bei Downloads, die direkt von Microsoft kommen.

Na, da kann man doch ganz beruhigt sein, das Teile des Updates, die von Rechnern anderer Nutzer kommen, sicher sind.