PulseAudio 7.0 freigegeben

  • Das netzwerktransparente und plattformunabhängige Sound-System PulseAudio wurde in Version 7.0 freigegeben. Wichtige Neuerungen sind vor allem die LFE-Kanalsynthese mit Tiefpassfilter und Resampler auf der Basis von libsoxr.
    Von Hans-Joachim Baader


    freedesktop.org


    PulseAudio ist ein Sound-System für Linux, das auch auf BSD, andere Unix-Systeme, MS Windows und Mac OS X portiert wurde. Als solches bietet es Anwendungen eine Schnittstelle, die unabhängig vom Soundsystem der jeweiligen Plattform ist, und übernimmt alle Aufgaben für den Transport von Sound zwischen beliebigen Ein- und Ausgängen, Lautstärkeregelung, Mischen und Anpassung der Sample-Frequenzen.


    Für Anwendungsentwickler präsentiert sich PulseAudio 7.0 nach Angaben der Entwickler identisch zu Version 6.0, die erst sieben Monate zurückliegt. An anderer Stelle wurden allerdings weitere Neuerungen eingebracht. So gibt es nun eine LFE-Kanalsynthese mit Tiefpassfilter. Diese ist dann von Interesse, wenn die Sounddaten keinen separaten LFE-Kanal enthalten, der Sound aber auf einem System mit Subwoofern abgespielt werden soll. Dieses Verhalten ist standardmäßig aktiviert, kann aber abgeschaltet werden.


    Resampler auf der Basis von libsoxr sind eine weitere Neuerung. Diese Resampler, die dann verfügbar sind, wenn libsoxr installiert ist, liefern eine »perfekte« Soundqualität ohne hörbare Verzerrungen. Trotzdem existieren neben dem normalen noch zwei bessere Filter, die noch geringere Verzerrungen zur Folge haben. Sie sind zudem weniger rechenintensiv als der bisherige Standard-Resampler »speex-float-1«, verursachen aber rund 20 ms zusätzliche Latenz.


    In der letzten Version von PulseAudio wurde Socket-Aktivierung für das Zusammenspiel mit Systemd implementiert, allerdings nur für Unix Domain Sockets. In dieser Version ist die Funktionalität auch für TCP-Sockets verfügbar. Der IPC-Mechanismus »srbchannel« ist nun aktiviert, der die Effizienz bei Audioströmen, besonders wenn geringe Latenz gefragt ist, verringern erhöhen soll.


    Auf Systemen, die UCM (Use Case Manager) von ALSA nutzen, erhalten eine bessere Erkennung der verbundenen Audiostecker. Das Beenden von PulseAudio mit dem Signal SIGTERM lässt den Daemon jetzt den Exit-Status 0 zurückgeben statt 1. Skripte, die den Status abfragen, benötigen möglicherweise eine Anpassung. Eine weitere Verbesserung ist die Unterstützung für die USB-Soundkarte Creative SoundBlaster Omni Surround 5.1, bei der bisher das Mikrofon nicht erkannt wurde. PulseAudio steht im Quellcode auf der Projektseite zum Download bereit.


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