Linux Mint 17.3 Xfce und KDE veröffentlicht

  • Linux Mint hat die Desktop-Varianten Xfce und KDE jetzt wie angekündigt in der neuen Version 17.3 veröffentlicht. Dabei wurde im Wesentlichen das Basissystem aktualisiert und verbessert. Desktop-spezifische Änderungen findet man kaum.
    Von Hans-Joachim Baader


    Linux Mint 17.3 »Rosa« war am 7. Dezember in den Varianten »Cinnamon« und »Mate« erschienen. Allerdings kamen bereits diese beiden Ausgaben mit Verzögerung und konnten nur mit Mühe bewältigt werden. Zuvor war die Webpräsenz von Linux Mint für einige Tage nicht erreichbar. Die Ursache waren Festplattenfehler im Haupt-Server des Projekts. Bei deren Behebung wurde ein Fehler gemacht, der zu einem Datenverlust führte. Anschließend wurde festgestellt, dass die Backups nicht alle Daten enthielten. Trotzdem versicherte Projektleiter Clement Lefebvre am 3. Dezember, dass alle Daten letztlich wieder hergestellt würden.


    Zu den ersten Problemen kamen noch weitere Server-Ausfälle. Bei zwei Repositorien-Servern fielen Festplatten aus. Dieses Mal waren allerdings Backups vorhanden und die Ausfallzeit der Server konnte minimiert werden.


    In der Summe wurde die Arbeit an den verschiedenen Mint-Versionen dadurch verzögert, aber nicht gestoppt. Von den bereits veröffentlichten Cinnamon- und Mate-Ausgaben sind schon am 13. Dezember OEM-Images erschienen. Die auf Debian beruhende Variante, Linux Mint Debian Edition, deren Version 2 immer noch in Arbeit ist, erhielt Aktualisierungen der Mint-spezifischen Komponenten, und die Xfce- und die KDE-Ausgabe von Linux Mint 17.3 wurden als Betaversionen Ende Dezember freigegeben.


    Aus den Betaversionen wurden jetzt die offiziellen Versionen KDE und Xfce. Beide enthalten dieselben Änderungen wie die anderen Ausgaben von Linux Mint 17.3, darunter den Linux-Kernel 3.19 von Ubuntu 15.04 mit seiner erneuerten Hardware-Unterstützung und den Grafikstack aus Ubuntu 14.04 mit dem X.org-Server 1.17 und Mesa 10.5.9.


    Die Werkzeuge zur Systemaktualisierung und zur Konfiguration der Repositorien erkennen in der neuen Version den Standort des Anwenders und nutzen nahe gelegene Server. Auch der Update-Manager wurde verbessert und warnt unter anderem vor Servern mit veralteten Repositorien. Der Driver-Manager zeigt an, ob es sich um einen offenen oder geschlossenen Treiber handelt und der Display-Manager MDM unterstützt HiRes-Bildschirme besser.


    Spezifische KDE-Änderungen gab es in der KDE-Ausgabe, die weiter auf KDE SC 4.14 beruht, nicht in nennenswertem Umfang. In der Xfce-Ausgabe hingegen wurde es unter »Desktop Settings« ermöglicht, zwischen verschiedenen Window-Managern zu wählen, darunter Marco, Metacity, Xfwm4 und Openbox, jeweils optional zusammen mit dem Compositing-Manager Compton, oder Compiz als alleinigem Compositing-Window-Manager. Die Wahl wird immer sofort ausgeführt.


    Die KDE-Ausgabe erfordert 2 GB RAM, die Xfce-Ausgabe 512 MB, wobei aber 1 GB oder mehr empfohlen werden. Beide Ausgaben sind als ISO-Images für die Installation in 32- und 64-Bit-Varianten von zahlreichen Spiegelservern erhältlich. Linux Mint 17.3 wird in allen Varianten bis 2019 unterstützt. Die Arbeit an Linux Mint 18 »Sarah« hat bereits begonnen. Diese neue auf Ubuntu 16.04 LTS aufbauende Version dürfte im Mai oder Juni dieses Jahres erscheinen und soll neben den zahllosen Neuerungen von Ubuntu ein neues Aussehen erhalten.


    Quelle: