Ausblick auf Linux Mint 18

  • Linux Mint 18 stellt einige Änderungen in Aussicht. Ein erneuertes Aussehen und eigene Apps stehen auf dem Plan.
    Von Ferdinand Thommes


    Xedit wird mit Mint 18 ausgeliefert
    Projektleiter Clement Lefebvre hatte im Dezember bereits eine Modernisierung des Aussehens der Oberfläche von Mint Linux für Mint 18 angekündigt. Jetzt beruhigte er im Januar-Blogbeitrag Anwender, die Bedenken vor allzu großen Änderungen geäußert haben. Er betont, die Anpassungen sollen lediglich Icons und GTK-Themes betreffen. Bei letzteren gehe es darum, »modern, aber nicht minimalistisch« zu sein. Zudem soll das gewohnte Design von Mint 17 mit einem Mausklick wieder herstellbar sein.


    Damit aber nicht genug der Neuerungen. Linux Mint will mit Mint 18 beginnen, auch eigene Apps, X-Apps getauft, auszuliefern. Wie Lefevbre erläutert, entschied sich das Team nicht für eigene Apps, weil ihnen langweilig ist. Die Entwickler sehen sich durch die Weiterentwicklung von Gnome zu diesem Schritt gezwungen. Der Chefentwickler erklärt, von Gnome 3.10, ausgeliefert mit Mint 17 zu Gnome 3.18, das in Mint 18 enthalten sein wird, seien viele Apps weiter an die Gnome-Shell angepasst worden. Das habe zur Folge, dass einige Gnome-Apps bei Mint optisch aus dem Gesamtbild herausfallen und nicht mehr passend wirken.


    Erschwerend komme hinzu, dass Mint es ja nicht direkt mit Gnome-Upstream zu tun habe, sondern das Ubuntu für Unity noch eigene Änderungen einbringe. Als Beispiel führt er an, Unity nutze die bei Gnome entfernten Menü- und Titelleisten wieder, ohne dabei die Unity-eigene Headerleiste entsprechend anzupassen, sodass teilweise alle drei angezeigt würden.


    Um die Situation zu bereinigen, will Mint einige generische X-Apps schaffen, die für Cinnamon, Mate und teilweise Xfce einsetzbar sind. Als Beispiel führt er X-Edit an, das Gedit ersetzen wird. Es basiert auf Mates Pluma und hat keine Abhängigkeiten zu Gnome oder Mate. So soll es nicht nur für Mints Desktopumgebungen brauchbar sein, sondern auch für andere Distributionen. Im weiteren Verlauf sieht Lefevbre auch die Möglichkeit, den X-Apps neue Funktionalität beizubringen, was bisher mit Patches schwierig zu bewerkstelligen war.


    Linux Mint 18, mit Codenamen »Sarah«, wird auf Ubuntu 16.04 LTS aufsetzen und soll Cinnamon 3 und erstmals auch Plasma 5 mitbringen. Die im April erwartete Veröffentlichung wird weiterhin auf X.org setzen, Wayland und Mir bleiben außen vor. Ob der Umstieg auf Systemd bereits mit der ersten Veröffentlichung von Mint 18 einhergeht ist bisher unklar, erscheint aber derzeit unwahrscheinlich.


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