Linux Live-Version auf USB-Stick

  • Hallo zusammen,


    ich habe jetzt mal die ganze Nacht mit den verschiedensten Live-Distributionen herumgespielt, um sie so auf einen USB-Stick zu bekommen, das man damit so einfach und flüssig arbeiten kann, als säße man vor dem eigenen PC.


    Nun, die Sache ist sehr erfolgreich verlaufen, muß aber zu meiner Schande gestehen, das die Live-Versionen von unserer "Zicke" OpenSuSE komplett durchgefallen sind und für das Vorhaben schlicht nicht zu gebrauchen sind.


    Begonnen habe ich selbstverständlich mit Suse; diese Live-CD war aber nie auf deutsch und hatte keinen Installer, der die Live-CD bootbar auf USB installiert.
    Meine Versuche mit Unetbootin hatten als Resultat, dass ich die Suse als Live-System von USB starten konnte, aber es gab nicht die geringste Möglichkeit, etwas auf dem Stick zusätzlich zu installieren oder eigene Dateien zu speichern.


    Alles in Allem hat OpenSuSE gegenüber den zahlreichen anderen Distributionen noch einiges in Bezug auf Live-Systeme nachzuholen.


    Ich wendete mich dem Gottvater aller Live-Linuxe, nämlich Knoppix zu.


    Die neuste Knoppix-Version ist was das Betriebssystem anbelangt, ein sogenannter Zwitter: Man kann einmal das "normale" Knoppix starten oder aber eine Version für Sehbehinderte Menschen mit Sprachsteuerung und Unterstützung für Braille; die sogenannte "ADRIANE" Distri.


    Infos dazu hier: http://www.knopper.net/knoppix/


    ...wo unter anderem auch beschrieben wird, wie kinderleicht die CD auf nem USB-Stick expertiert werden kann.


    In der Vergangenheit setzte Knoppix ja wie bekannt auf KDE als Desktopmanager.
    Das hat sich nun geändert und Knoppix verwendet nun LXDE als Standard-Desktop.
    Ich habe bisher noch nie ein Linux gesehen, das so blitzschnell innerhalb weniger Sekunden vollständig hochgefahren war; ich war beeindruckt.


    Leider hat die softwarevielfalt bei Knoppix etwas gelitten; die wichtigsten Programme wie komplettes OpenOffice in der neusten Version, Pidgin, Java, Virtualbox-OSE, GParted und die Debian-Pedanten zu Firefox und Thunderbird sind enthalten.
    Dazu muß ich erwähnen, das mir das Starten der Distri vom Flash-USB_Stick noch einen ticken schneller vorkam als von der CD.


    Nun zur USB-Installation: Ich hatte bei der komprimierten Knoppix-Version von etwas mehr als 645MB auf CD gedacht, das ein 4GB USB-Stick für Distri und private Daten und auch das ein oder andere Progrämmchen zusätzlich ausreichend sei.
    Das Überspielen aus der gestarteten Knoppix Live-CD stellte sich wunderbar leicht dar.
    Man muß lediglich seinen USB-Stick vorher in VFat formatiert haben.


    Die Beschreibung, wie einfach das überspielen geht, gibt es hier:


    http://www.knopper.net/knoppix/knoppix60.html


    Nun, das Ganze war in 10 Minuten erledigt und ich konnte erstmals vom USB-Stick starten.
    Ich hatte dann doch die ein oder andere Software wie Kontact, Firefox etc. vermisst und hatte versucht, das über Synaptic zu erledigen.
    Jetzt rächte sich aber, dass Knoppix an sich sehr sehr stark komprimiert ist und alles was ich an KDE nachinstallieren wollte, eben nicht.
    In zwei Versuchen waren meine 4GB schnell voll und nichts ging mehr.
    Vielleicht hatte ich auch mir selbst zuviel Speicher für private Daten reserviert, habe das dann aber nicht mehr verfolgt.


    Kommen wir nun zu meinem Favoriten: Kein Gelächter bitte :463: , es ist Kubuntu geworden.
    Und zwar habe ich mir gleich die allerneuste Beta ( Karmic Koala) als Live-DVD gezogen und gebrannt.
    Diese hatte einen Umfang von knapp 3,7GB und ist hier: http://www.computerbase.de/dow…/betriebssysteme/kubuntu/


    zu bekommen.
    Diese Distri startet etwas langsamer, begrüß einen aber mit dem allerneusten KDE4. Wie von Ubuntu und deren Derivaten gewohnt, versteckt ein Startbild die Bootmeldungen, was mich aber nicht weiter gestört hat, weil ich von dem "gewohnten" KDE4-Desktop begeistert war.


    Ich hatte mir nun einen 8GB Stick rausgekramt für die Installation auf USB.


    Im KMenü unter System/Systemverwaltung ganz unten findet sich der USB-Startmedienersteller.
    Diesen gestartet, wählt man nur noch seine DVD aus (es gibt auch die Möglichkeit, das ISO-Image von der Hauptplatte anzugeben, sofern man es nach dem Brennen der DVD nicht gelöscht hat; dieses habe ich vorgezogen, weil mein DVD-Laufwerk doch ganz schön am durchdrehen war) und im unteren Fenster seinen Stick, klickt auf Formatieren ( ich hab da 4x draufgeklickt, bis sich mal was tat, lag aber daran, das es schon am Formatieren war und ich nichts gesehen oder gemerkt hatte).
    Diese Installation hat ne gute viertel Stunde gedauert.


    Bei allen drei getesteten Distris sollte man erwähnen, dass eine Internetverbindung dann am Besten klappt, wenn man seine IP automatisch über DHCP von nem Router bekommt; dann braucht man überhaupt nichts zu konfigurieren, das passiert bei allen dreien automatisch.


    Nun, jetzt habe ich einer der vollständigsten Linux-Distributionen auf einen 8GB-Stick und habe noch ca. 4GB frei für zusätzliche Programme und private Daten.


    Ich habe mir den nicht einmal zwei Fingerglieder großen Stick haargenau so eingerichtet wie meinen Heim-Rechner und muß sagen ich finde nicht den geringsten Unterschied und die Geschwindigkeit des ganzen ist von meinem Desktop-Rechner nicht zu unterscheiden. Als Krönung habe ich mir sogar den propritären Nvidia-Treiber installiert (ja, Kubuntu macht das so einfach, das einfach ein Icon im Systray angeklickt werden braucht) und habe jetzt das gleiche Compiz-Geraffel wie auf meinen Heimrechnern.


    Für die weitere Konfiguration (obwohl schon sehr viel KDE4-Programme drauf sind) könnt Ihr mir ja ne PM schreiben, wenns mal haken tut.


    Robbie

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