KDE SC 4.4 Beta2 vorgestellt

  • Die KDE-Gemeinschaft hat die zweite Betaversion der KDE Software Compilation 4.4 mit weiteren Verbesserungen in Nepomuk und Plasma sowie vielen Erweiterungen veröffentlicht.


    Zu den Neuerungen in KDE SC 4.4 gehören Verbesserungen an bereits bestehenden Komponenten sowie weitere Anpassungen. Wie bereits in der ersten Betaversion weist die Umgebung viele Änderungen hauptsächlich in vier Bereichen auf. Das Framework für semantische Suche Nepomuk besitzt ein neues Virtuoso-Speicherungs-Backend, das nach Angaben der Entwickler wesentlich schneller sein soll. Darüber hinaus schuf das Team neue Oberflächen für die Interaktion mit der Datenbank und erstellte einen neuen KIO-Slave für das Abfragen der Nepomuk-Ressourcen. Zu den weiteren Neuerungen von Nepomuk gehört die Möglichkeit, die Suche auch auf nicht gemountete Medien auszuweiten. Eine Zeitleisten-Ansicht der verwendeten Dateien in Nepomuk soll es leichter machen, diese wiederzufinden.
    Ein zweiter Bereich, der massiv verbessert wurde, ist der Plasma-Desktop. Der neue »Widget Explorer« soll den Umgang mit den Desktop-Widgets verbessern. Die Widgets können nun mit anderen Benutzern im Netz gemeinsam genutzt werden. Die Konfiguration des Desktops lässt sich jetzt mittels JavaScript erledigen. Weitere Neuerungen stellen die Möglichkeit dar, durch Nachrichten zu navigieren, sowie Verbesserungen am Device-Manager. Darüber hinaus lassen sich nun Desktop-Hintergründe mittels Drag and Drop installieren und die Systemleisten-Punkte können automatisch ein- und ausgeblendet werden. Darüber hinaus wurde die Handhabung von Speichermedien weiter verbessert. Außerdem debütiert die spezielle Netbook-Variante von Plasma und ein neues Network-Management-Frontend unter dem Namen »Knetworkmanager«, der nun auch als Plasma-Widget in einer ersten Testversion verfügbar ist.

    Ein großes Augenmerk legten die Entwickler darüber hinaus auf die Benutzung von KDE. So wurden den Taskleisten-Einträgen, Fenster-Buttons und anderen Plasma-Oberflächenelementen Animationen spendiert. Die Anzeige von KMix-Informationen wurde verbessert, genauso wie die des Batterie-Widgets. Neu in KDE SC 4.4 sind ebenso anklickbare Taskleisten-Vorschaubilder und das überarbeitete Plasma-Aussehen. Darüber hinaus wurde KRunner ein Window-Management-Plugin spendiert und die Umschaltung mittels Alt+Tab verbessert. Kmail ist nun in der Lage, E-Mails zu archivieren, und verfügt über einen verbesserte Suche. Ferner wurde die Auswahl der Empfänger verbessert. Fehler sollen nun mehr passiv sein und den Workflow weniger stören.


    Neben Verbesserungen implementierten die Entwickler auch neue Anwendungen in die Desktop-Umgebung. Blogilo ist ein Blog-Client für den Desktop, Cantor ist ein Frontend zur Benutzung verschiedener mathematischer Software, derzeit Sage, Maxima, R und KAlgebra, und Rocs ein Programm zum Erkunden von Graph-Algorithmen. Zu den weiteren neuen Applikationen zählen darüber hinaus der Bomberman-Klon Granatier, das Puzzle-Spiel Palapeli und Kigo. Neu sind auch diverse Widgets, unter anderem ein On-Screen-Keyboard sowie ein Plasmoid zur Anzeige von Bereichen einer Webseite.
    Auch unter der Haube hat sich einiges geändert. So kommt die aktuelle Version der Umgebung mit einer Unterstützung für Multitouch-Funktionen. Eine auf Qt Kinetic basierte API in Plasma steht interessierten Entwicklern ebenso zur Verfügung wie eine rudimentäre Unterstützung von Scannern unter Windows mittels libksane. Die KDE-Entwicklungsplattform wurde zudem um das Autorisierungs-Framework KAuth erweitert. Damit lassen sich Programmen auf sichere Weise erweiterte Privilegien zuteilen. Das Druck-Framework erhielt die Möglichkeit, nur gerade oder ungerade Seiten zu drucken. Die in Beta1 begonnene Integration der HTML-Engine WebKit schreitet weiter voran.

    Eine vollständige Liste der Änderungen von KDE SC 4.4 kann der Seite des Projektes entnommen werden. Der Download des Quellcodes ist von zahlreichen Spiegelservern möglich. Die Entwickler betonen allerdings, dass KDE SC 4.4 sich überwiegend an Tester und Entwickler richtet und nicht in produktiven Umgebungen eingesetzt werden sollte.

    Quelle: Pro-Linux

    Gruess Suse-Newbie

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