Was ist Linux ?

  • Linux ist ein „freier“ Kern für Computer-Betriebssysteme. Der Name ist dabei abgeleitet von dem Vornamen des Initiators, Linus Torvalds, und dem oftmals als Anspielung auf Unix genutzten x.


    Der Betriebssystem-Kern wurde ursprünglich von Linus Torvalds geschrieben und später unter einer freien Lizenz veröffentlicht, durch die weitere Programmierer bei der Entwicklung mithelfen konnten. Bis heute unterliegt Linux einer ständigen Weiterentwicklung durch Software-Entwickler auf der ganzen Welt, die von Torvalds koordiniert werden. Torvalds selbst, der auch die Markenrechte für Linux hält, ist für diese Aufgabe vom Open Source Development Lab (OSDL) angestellt worden, das auch andere wichtige Persönlichkeiten der Kernel-Entwicklung wie Andrew Morton beschäftigt. Eine weitere Persönlichkeit der Kernel-Entwicklung und -Wartung ist Marcelo Tosatti.


    Zusätzlich zum Linux-Kernel ist für den praktischen Einsatz eines Linux-Systems weitere Software notwendig. Insbesondere das GNU-System des GNU-Projektes kommt in den meisten Linux-Systemen zum Einsatz. Um dies zu verdeutlichen werden Betriebssysteme dann häufig als GNU/Linux bezeichnet, da Linux genau genommen nur den Kernel bezeichnet. Ebenso wird die Software vieler anderer freier Software-Projekte häufig mit Linux ausgegeben. Eine solche Zusammenstellung des Linux-Kernels mit verschiedenen anderen Softwareprodukten wird dabei Linux-Distribution genannt.


    Linux läuft mittlerweile auf vielen Computern und Servern dieser Welt. Ein Beispiel dafür sind die Server der Wikipedia, die alle unter Linux laufen. Ein weiteres bekanntes Beispiel sind die Server des Suchmaschinenbetreibers Google.



    Die Geschichte von Linux:


    Linux wurde in der Version 0.01 am 17. September 1991 von dem damals 21-jährigen finnischen Studenten Linus Torvalds erstmals öffentlich verfügbar gemacht. Seit dem hat es sich mit der Hilfe zahlreicher Entwickler und Nutzer auf der ganzen Welt stetig weiter entwickelt zu einem vollständigen Betriebssystem-Kern für verschiedenste Einsatzgebiete. Während die damalige Entwicklung nur einzig und allein durch die Community geleistet wurde, sind heutzutage auch Firmen und gemeinnützige Institutionen beteiligt, die ihre jeweils eigenen Interessen verfolgen, und auf diese Art und Weise Linux weiter voran bringen.


    Doch von Anfang an gab es auch Gegenwind: Andrew Tanenbaum stellte dem System nur eine kurze Lebenszeit in Aussicht, Microsoft wurde sich der Konkurrenz bewusst, und die Firma SCO begann mit einem langjährigen Rechtsstreit um die eigentlichen Rechte an dem Quellcode von Linux.



    Der Kernel:


    Der Linux-Kernel unterliegt ständigen Änderungen und einer ständigen Entwicklung. Die mittlerweile vierstellige Versionsnummer hat für jede Stelle eine exakt umrissene Bedeutung, die wiederum auf Stabilität und Entwicklungsstand zurück schließen lässt. Verschiedene Generationen des Kernels werden dabei von verschiedenen Entwicklern verwaltet, gepflegt und auch parallel weiter entwickelt. Als größte und bedeutendste Neuentwicklung der letzten Jahre ist dabei der Versionsübergang von Kernel 2.4 auf Kernel 2.6 zu betrachten, der neben einem neuen Scheduler zahllose weitere wichtige Neuerungen mit sich brachte. Dabei ist der alte wie der neue Kernel nicht auf eine spezielle Computer-Architektur beschränkt, sondern gehört mittlerweile zu den meist portierten Betriebssystemkernen überhaupt.


    Doch auch der Entwicklungsprozess des Kernels ist selbst kein starres Modell, und ändert sich beizeiten. So führte der von der SCO Group gestartete Prozess gegen IBM zu einer Änderung des Verfahrens zur Anerkennung der Verbesserungen.
    Distributionen


    Schon kurz nach der Veröffentlichung von Linux haben Entwickler den eigentlichen Kern des Systems mit weiterer Software zusammen veröffentlicht, um das System und seine Fähigkeiten zu erweitern. Die so entstandenen Linux-Distributionen sind eine Zusammenstellung von hauptsächlich freier Software und enthalten neben dem eigentlichen Linux-Kernel noch weitere Software, um ein vollständiges Betriebssystem zur Verfügung stellen zu können und besser jeweiligen Ansprüchen an das Gesamtsystem gerecht zu werden.


    Dabei können sich sowohl die Hintergründe der einzelnen Distributionen als auch die Softwarezusammenstellung und der Zweck unterscheiden. Eine Auswahl der passenden Distribution für den jeweiligen Einsatz ist so von verschiedenen Faktoren abhängig.
    Einsatzbereiche


    Seit den Anfangstagen, in denen Linux nur für einen bestimmten Zweck programmiert und genutzt wurde, ist viel geschehen. Linux kommt heutzutage ebenso auf Desktop-Rechnern wie auch auf Servern zum Einsatz, und erfüllt dort Aufgaben, die vom Ausführen unternehmenskritischer Anwendungen über das Bearbeiten von Dokumenten und Filmen bis hin zu Spiele-PCs reichen. Dabei wird Linux nicht nur von Programmierern und Fans genutzt, sondern auch von Firmen, Behörden und Privatnutzern.


    Doch auch auf kleineren Geräten fasst Linux zunehmend Fuß: Sowohl in Steuerungen von Spezialgeräten für die Wissenschaft als auch in Mobiltelefonen für den Massenmarkt finden sich angepasste Linux-Versionen.
    Andere Betriebssysteme mit Linux-Kernel


    Linux kann aufgrund freier Quellen sehr stark angepasst werden, und eignet sich deswegen auch als Kern für bereits bestehende Betriebssystem-Projekte. Damit findet Linux nicht nur in den bekannten Linux-Distributionen seine Anwendung, sondern auch in Betriebssystemen, die entweder mit verschiedenen Kerneln arbeiten können, oder deren Projekte sich auf andere Bereiche konzentrieren, und die Entwicklung eines Betriebssystemkerns nicht forcieren wollen.


    Wenn diese technische Möglichkeit auch eher selten in der Praxis eine breite Anwendung findet, so gibt es doch einige Nischen. Das System Cosmoe ist dafür ein typisches Beispiel, bei der es sich hauptsächlich um die graphische Oberfläche dreht, und der theoretisch austauschbare Kernel nur eine untergeordnete Rolle spielt. Andere Beispiele sind die BeOS Nachbildung BlueEyedOS und das Echtzeitsystem DROPS.
    Linux und Sicherheit


    Die Gründe für die Bewertung von Linux als sicheres System sind verschieden, und hängen auch vom Einsatzbereich ab. So verfügt Linux als Desktop-System über eine strenge Unterteilung der Zugriffsrechte, die bei anderen verbreiteten Desktop-Systemen im Normalfall nicht eingehalten wird. Dies führt unter anderem dazu, dass viele Funktionsprinzipien verbreiteter Würmer und Viren bei Linux nicht greifen können. Im Vergleich zu anderen Desktop-Systemen hat Linux die erste größere Verbreitung bei Nutzern mit einem sehr technischen und sicherheitsbewußten Umfeld erfahren. Die Entwicklung geschah somit, verglichen mit anderen verbreiteten Desktop-Systemen, unter den Augen eines sehr sicherheitskritischen Publikums. Als Server-System kann Linux vor allen Dingen dadurch punkten, dass viele Administratoren Systeme bevorzugen, die sie kennen, was bei Linux häufig der Fall ist. Im Sicherheitsbereich kommt zum Tragen, dass es eine Reihe von speziell gehärteten Linux-Distributionen gibt, die den dortigen Ansprüchen besonders gerecht werden. Initiativen wie SELinux bemühen sich dort um das Erfüllen hoher Sicherheitsstandards.


    Für alle Einsatzbereiche spricht, dass Linux auch nicht auf eine Hardware-Architektur festgelegt ist. Würmer und Viren können sich immer nur auf dem Teil der Linux-Systeme verbreiten, auf deren Hardware sie zugeschnitten sind. Hinzu kommt, dass Linux quelloffene Software ist. Jeder kann also den Quellcode studieren, untersuchen und anpassen. Dies führt unter anderem auch dazu, dass der Quelltext (sei es zum Zwecke der Anpassung, zum Zwecke der Schulung, aus dem Sicherheitsinteresse einer Institution/Firma heraus oder aus privatem Interesse) von mehr Menschen studiert wird, als dies bei proprietärer Software der Fall sein kann.


    Dass aber auch Linux nicht automatisch sicher ist, zeigte das Aufkommen des Slapper-Wurms, der im September 2002 als erster Wurm eine nennenswerte Anzahl von Linux-Computern befiel.



    Zertifikate:


    Die Linux-Distributoren Red Hat und Novell bieten eigene Zertifikate für ihre Distributionen an. Neben diesen bietet das Linux Professional Institute (LPI) eine weltweit anerkannte Linux-Zertifizierung in zwei Leveln mit jeweils zwei Prüfungen, LPIC 1 und 2, an.
    Veranstaltungen


    Der LinuxTag in Karlsruhe und die LinuxWorld Conference & Expo in Frankfurt sind die größten, jährlich stattfindenden Messen zum Thema Linux und freier Software. Daneben gibt es eine Vielzahl kleinerer und regionaler Linuxtage, oft organisiert von Informatikfakultäten an Universitäten. Die LinuxBierWanderung ist ein jährlich stattfindendes, weltweites Treffen von Linux-Enthusiasten zum gemeinsamen Feiern, Wandern und Bier trinken.

    Acer Notebook mit einem Intel Core i7 720QM, 4 GB RAM und ATI Mobility Radeon 4650 Grafikkarte.


    Mit diesen Notebook unterstütze ich das Projekt SETI@home. Denn der i7 rennt und rennt und rennt.
    :) Mark :)

    Einmal editiert, zuletzt von Mark () aus folgendem Grund: Modifikation vorgenommen

    Für den Inhalt des Beitrages 17541 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Mark