Gräßlin: Multiscreen-Probleme in Plasma 5.7

  • Der KWin-Betreuer Martin Gräßlin behandelt in seinem Blog die Probleme, die Benutzer von Plasma 5.7 mit mehreren Bildschirmen haben. Die Symptome sind sich immer ähnlich, die Ursachen jedoch vielfältig und liegen zum Teil außerhalb von KDE.
    VonHans-Joachim Baader
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    Verbesserte Unterstützung von mehreren Bildschirmen ist eine der Versprechungen, die der seit einer Woche verfügbare Plasma-Desktop 5.7 von KDE machte. Trotz der kurzen Zeitspanne liegen nun bereits verschiedene Fehlerberichte der Anwender vor. Martin Gräßlin, zuständig für den Window-Manager KWin, versucht in seinem Blog, die Probleme zu sortieren.Eines der größeren Probleme ist, dass Fenster auf dem falschen Bildschirm erscheinen. In einigen Fällen sind falsche Angaben der Programme die Ursache. Unter anderem sind die proprietären Produkte Matlab und Skype betroffen, auf die KDE keinen Einfluss hat. KWin könnte allerdings Workarounds einbauen, und angesichts der Tatsache, dass auch freie Programme sich zum Teil falsch verhalten, erwägt Gräßlin offenbar, die Angaben der Applikationen komplett zu ignorieren. Weniger einschneidend wäre es allerdings, die Programmangaben zu prüfen und nur offensichtlich unsinnige Werte zu ignorieren.
    Auch wenn manche Benutzer das Gefühl haben, ihre Fehlerberichte würden ignoriert, entspricht das laut Gräßlin nicht den Tatsachen. Bedauerlich sei allerdings, dass die Benutzer wohl zumeist Plasma erst nach der Freigabe von Version 5.7 testeten statt in der Betaversion. Es sei wichtig, dass die Benutzer weiter Fehler melden, allerdings müssten die Meldungen sachlich und nachvollziehbar sein. Für ihn und andere Entwickler seien nicht alle Konfigurationen so leicht zu testen. Virtuelle X-Server könnten dabei eine Hilfe sein, allerdings unterstützten Server wie Xvfb erst seit kurzer Zeit XRandR, und diese sei in der aktuellen Form immer noch nutzlos.
    Gräßlin macht die Intel-Grafiktreiber sowie Qt für weitere Probleme verantwortlich. Die Intel-Grafiktreiber von X.org seien, seit Intel vor zwei Jahren die Entwicklung daran einstellte, notdürftig zusammengeflickt und zeigten immer wieder neue Fehler. Für viele Nutzer ist offenbar der Kernel-Treiber nun die bessere Wahl, aber auch nicht für alle. Auch die Qt-Bibliothek war in Hinsicht auf die QScreen-Klasse eine ständige Problemquelle. Unter X11 wird ein QScreen-Objekt auf eine XRandR-Ausgabe abgebildet, was bedeutet, dass auch ein QWindow stets auf eine XRandR-Ausgabe abgebildet wird. Das ist laut Gräßlin komplett falsch. Zwar gab es in Qt 5.6 ein paar Verbesserungen, aber Gräßlin ist mit Qt in Bezug auf QScreen weiter sehr unzufrieden. Er meint allerdings, dass die Qt-Probleme jetzt gelöst seien und die verbleibenden Fehler im KDE-Code jetzt schnell angegangen werden können.


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