OpenSuse neben Windows 10 installieren

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  • Hallo,


    ich habe so eine Installation mit Leap 42.2 eben hinter mich gebracht. Ich kann nur sagen, kein Vergleich zu MBR und XP.
    Win 10 mit seinen 4 Partitionen war bei mir installiert. Nachdem ich ein einigermaßen erfahrener Anwender war, dachte ich, ging ich vor wie immer. Auch in einer aktuellen Anleitung stand, DVD als erstes Bootmedium einstellen und starten. Damit startet die DVD im "normalen" Installationsmodus. Es kommt das übliche grüne Startmenü mit Befehlszeile und F-Tasten. Alles super glaubte ich. Da ist man leider auf dem Holzweg. Nach der fertigen Installation bootet Windows nicht mehr. Warum ist mir inzwischen klar.


    Richtig war dann mit dem Bootmenü des BIOS zu starten. Dort wird dann die DVD zwei mal angeboten, einmal "normal" und einmal als UEFI. In meinem Menü ist das sehr unübersichtlich, der UEFI-Modus wird nur für vorhandene Datenträger angeboten.


    Jetzt kommt das Startmenü ohne F-Tasten, wie auch schon von Sauerland beschrieben. Dann ist man auf dem richtigen Weg, sofern man an den Einstellungen für Secureboot nichts ändert. Den Nouveau 3D Treiber sollte man ebenfalls ablehnen.


    Nachdem ich Leap auf diese Weise installiert hatte, bootete auch Windws wieder.


    Mich würde interessieren, ob man bei jedem UEFI-Bios den Startmodus selber finden muss. Ich habe ein ASRock-Bios. Und die fehlenden f-Tasten im Startmenü verhindern, dass man das Rettungssytem mit deutscher Tastatur starten kann.


    lg.
    tuxpapa

    Für den Inhalt des Beitrages 105602 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: tuxpapa

  • Das ist wieder typisch.


    Weil man irgendwo irgendwas gelesen hat, und sich für erfahren hält,
    wundert man sich, wenn die Realität gänzlich anderer Auffassung ist.


    Ich zum Beispiel bin ein sehr erfahrender Biertrinker.
    Damit krieg ich jede Kiste klein,
    aber eher selten hoch.


    Macht man es gleich richtig,
    geht es völlig problemlos.
    Von Anfang an.


    Und nein. "Einen Startmodus finden" ist ziemlich weit um die Realität herum formuliert.
    Das ist eher Hollywood Sience Fiction.


    Aber tröste dich: Es herrschte schon von altersher beim Bootvorgang eine gnadenlose Begriffsverwirrung.
    Mit BIOS meinen wir eigentlich einen Gattungsbegriff. Das ist das BasicInputOutputSystem. Auch davon gibt es traditionell ziemlich viele.
    Im PC- Bereich meinte man damit das (Standard) CMOS Setup Programm, weil es in CMOS Chips gespeichert wurde/wird.
    Für die damalige Zeit ein ziemlicher Fortschritt.
    Das wurde immer leistungsfähiger und arbeitete nicht nur den POST ab. (PowerOnSelfTest checkt RAM, GraKa, Keyboard und evtl. HDs)
    Später schufen IBM, Microsoft und noch ein paar Firmen den MBR Standard, der dann auch weitestgehend Verbreitung fand. Zusammen mit dem CMOS-Setup booteten die PCs dann jahrelang mit dieser Methode.
    Wohlgemerkt: Das galt nur für die sogenannten IBM- Compatiblen.
    Die Welt war damals auch schon sehr viel größer, als Otto-Normal-User meinte.


    Heute verwenden alle PCs das UEFI (ExtensibleFirmwareInterface), das in einer späteren verheitlichten Version ein Universal vorangestellt bekam.
    Das gibt es auch schon 30 Jahre und diverse Firmen haben da auch ihre eigenes Süppchen gekocht.


    Genaugenommen ist also UEFI der Nachfolger des CMOS- Setups.


    Aber die babylonische Sprachverwirrung ist ja längst allerweitest verbreitet, weshalb viele fälschlicherweise von UEFI BIOS reden.


    Das UEFI unterscheidet sich deutlich vom althergebrachten CMOS Setup, da es tatsächlich das ist, was der Name sagt: Der Chip in dem dieses "Programm" gespeichert ist, ist erweiterbar. Eben eine extensible Firmware.
    Mit "Firmware" meint man einen Chip, der ein Programm "eingebrannt" hat, und immer genau das und nur das ausführt. Die Firmware ist also im Prinzip ein Stück Software, das in Hardware gegossen ist.
    (Weshalb man z.B. gelegentlich für das Betreiben von bestimmten WLAN Chips, die nicht so ohne weiteres laufen wollen, genau diese Hardware, als Firmwarefile dem Kernel zum Futtern gibt, damit der Kernel dann dieses Abbild des Chips entsprechend getürkt bedienen kann.)
    Die Grenzen zwischen Hard- und Software sind sehr soft.
    Was heute Hardware ist, war früher Software.
    In MS-DOS Version 1.x musste man sich seine COM und PAR Ports noch selbst kompilieren und dann entsprechend Strippen anstöpseln und irgendwelche Jumper setzen. (Jumper == kleiner "Brückenstecker", der zwei Kontakte überbrückt; Miniteile, die ein Grobmotoriker, wie ich, immer mit Lupe und Pinzette setzte.)
    Später kamen alle PCs mit Buchsen hinten dran für die jeweiligen Ports.
    Aus Software war Hardware geworden.
    Heute hat kein PC mehr solche Ports, weil wir alles über USB (UniversalSerialBus) anschliessen.
    Und will man wieder einen steinalten Drucker anschliessen, muss man sich ein USB-to-Parallel Dingens zulegen,
    und entsprechende Software installieren (was bei den meisten Distris schon automatisch mit dabei ist)
    Aus Software, die zu Hardware geworden war, ist wieder Software geworden.


    Bei UEFI geht das etwas weiter. Es gehört zum Kern der UEFI Spezifikation, dass der "BIOS-Chip" zum Beispiel mit einem TPM (TrustedPlatformModule) zusammenarbeitet. Dieses Ding sorgt dafür, dass der User endlich begreift, dass er mit der Zahlung des Boards lediglich das Recht gekauf hat bestimmte Dinge zu tun. Wo kämen wir da hin, wenn jeder sein Eigentum auch noch so verwenden wollte, wie er meint, ohne extra zu zahlen?!


    Und es ist ein wesentlicher Bestandteil der UEFI Spec, dass auch eine EFI Partition vorhanden ist. Dort liegen per definitionem entweder richtige OS-Loader, oder eben solche Bootmanager, wie unser GRUB. Und sie müssen eine gültige Signatur haben, die die EFI Firmware beim Starten überprüft.
    Das ist zumindest für unsere PCs das gängige Szenario.
    Man kann das natürlich auch viel komplizierter und ganz anders regeln.
    Aber dazu braucht man auch ein Board, das das dann kann. SuperMicro Boards, die es leider nicht mehr für Otto-Normal-User zu kaufen gibt, können solche Sperenzchen. Sie sind für unser openSUSE jedoch eher nicht von Belang.
    Fast alle Distris verwenden heute (vor den Iden des 2017p.Chr.n.) den von M$ signierten Shim-Loader. Damit können wir dann unseren Grub verwenden und einfach installieren.
    Was auch klappt, wenn wir nicht hinlangen.


    Dieser Shim (engl. für Beilagscheibe, Ausgleichsblech ; in der EDV ein Interface für API Aufrufe, also wirklich eine "Anpassungsbeilagschicht") ist nichts anderes, als eine Art Zwischenschichtprogramm, das M$ signiert hat. Es lädt dann Grub, der wiederum beliebige Betriebssysteme laden kann, was die Intention und dreimal für die gleiche Kacke zahlen zu lassen strikt mindert und drastisch hindert.


    Als sich das UEFI in Linux verbreitete, versuchte man erst ohne den Secureboot auszukommen und die ganzen Restriktionen, die natürlich nur und ausschliesslich zum Wohle des Anweders die Kiste sicherer machen sollten.
    Das führte auch bei manchen schon zu richtigen Katastrophen. Ein total vergeigtes Board mit TPM Chip ist nach einigen Fehlversuchen halt einfach tot. Gebrickt, was für die Meisten wirklich Neukauf heißt.


    Das ist aber alles längst nicht mehr nötig. Lasst den Secure Boot an, und installiert ohne hinzulangen.
    Außer natürlich, dass ihr die Boot Partition erheblich größer machen sollt.


    Nun habe ich zwar die nicht beantwortbare Frage nicht beantwortet,
    aber doch hoffentlich hinreichend erklärt, warum diese Frage in dieser Form falsch ist.


    Es ist übrigens schlichte Bequemlichkeit für den User, dass man nicht mehr im Bootmenu bereits die Sprache wählen kann.
    Würde man das machen, müsste man für jede Sprache eine Signatur samt entsprechend modifizierten Startdateien liefern.
    Eine andere Spracheinstellung würde ja nicht mehr zum signierten erlaubten Boot des OS führen.
    Man könnte das schon machen, und ich denke auch, dass es das über früher oder später wieder geben wird.
    In openSUSE 84.4 oder so...

  • Ich zum Beispiel bin ein sehr erfahrender Biertrinker.
    Damit krieg ich jede Kiste klein,
    aber eher selten hoch.

    Genau so war meine Erfahrung gemeint. Du hast sehr viel geschrieben, es waren auch einige interessante Neuheiten dabei.


    Eine andere Spracheinstellung würde ja nicht mehr zum signierten erlaubten Boot des OS führen

    Das ist ein Argument. Bei der Installation ist es kein Problem die Spache und die Tastatur zu ändern. was mache ich aber Im Reparaturmodus?

    Für den Inhalt des Beitrages 105635 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: tuxpapa

  • Da ist das völlig egal.


    Dort können sich eh nur Leute wehren, die auch mit amerikanischer Tastatur tippen können.
    Wer das nicht kann, richtet dort eh nichts aus.


    Man kann sich übrigens einfach mal so ein amerikanisches Tastaturlayout einfach mal ausdrucken und im Bedarfsfalle hervorkramen, wenn man es partout nicht lernen will.

  • Man kann sich übrigens einfach mal so ein amerikanisches Tastaturlayout einfach mal ausdrucken und im Bedarfsfalle hervorkramen, wenn man es partout nicht lernen will.

    Na, was heißt wollen. Müssen wäre besser.
    Glücklicherweise benötige ich das US-Layout seltener. Und wenn, dann heißt meine Alternative zum Lernen: Durchtippen, bis das richtige Zeichen erscheint.
    Das ist dann auch ein Lerneffekt. Jedes mal auf's neue,

    Für den Inhalt des Beitrages 105655 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: ThomasS

  • Ausdrucken????

    Bei Bedarf würde ich doch den Ausdruck nicht wieder finden!
    Da ich mir nicht merken kann wo die einzelnen Zeichen auf der Tastatur mit US-Zeichensatz liegen und der Ausdruck, sollte ich mir das am Besten abspeichern..
    Jederzeit aufrufbar mit <Strg> und <z> oder war es mit <Strg> und <y>?????

    Für den Inhalt des Beitrages 105668 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: ThomasS

  • Das ist aber alles längst nicht mehr nötig. Lasst den Secure Boot an, und installiert ohne hinzulangen.
    Außer natürlich, dass ihr die Boot Partition erheblich größer machen sollt.

    Eigentlich hatte ich das "gegen" vor Aufregung vergessen.
    Aber wenn Berichtigung das so sagt, war das gar kein Fehler.
    Glückliches neues Jahr
    tschuldigung, es sind fast 70mb.
    Mit Vivaldi "gehts nicht, aber mit dem Fuchs.

    Für den Inhalt des Beitrages 105670 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Kanonentux

  • Da ist das völlig egal.


    Dort können sich eh nur Leute wehren, die auch mit amerikanischer Tastatur tippen können.
    Wer das nicht kann, richtet dort eh nichts aus.

    Ja, und es gibt auch Leute, die mit der chinesischen Tastatur kein Problem haben. :rolleyes:
    Ich habe es versucht, es ist kein Problem, man kann die Tastatur in einem Menü wählen.

    Für den Inhalt des Beitrages 105693 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: tuxpapa

  • Die Muttersprache aller Rechner ist nun mal amerikanisches Englisch.
    Und die Locale dazu heißt C (auch POSIX genannt).
    Die reicht also, egal wo der Rechner steht, egal, was auf dem Keyboard für Bildchen gemalt sind.


    Wer Zehnfingerblind gelernt, und das amerikanische Keyboard im Kopf hat, kann weltweit auf jedem Rechner immer arbeiten.
    Zwei Commands und alles spricht C.