Habe 2 gemountete NTFS Platten obwohl es physisch nur eine ist

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  • Hallo zusammen,
    nachdem ich jetzt auch meinen Arbeitsrechner auf SUSE umgestellt habe und alles sehr leicht von statten ging, habe ich jetzt irgendwo noch einen Fehler begangen.
    In diesem Rechner ist noch eine knapp 2TB große Platte, welche bislang meine Datenplatte des Win7 Rechners war. Also demnach ist diese auch mit NTFS formatiert. Meine Systemplatte ist eine 256er SSD und läuft mit Suse. Seit der Einbindung der NTFS Platte in die fstab ist das System extrem lahm. Im Rechner ist ein I7 und 8 GB Ram verbaut. Diese Platte ist bis zum Schluß super und ohne jegliches Problem unter Win gelaufen.
    Hier ein Ausdruck von fdisk -l :


    Und hier noch meine fstab :


  • Also ich denke das sdb1 mir den Ärger bereitet. Als ich diese Platte noch nicht über die fstab eingebunden hatte wurde immer eine Legitimierung der Platte verlangt. SDB1 wird als erweiterte Partition geführt, aber meiner Meinung nach gibt es die nicht, jedenfalls nicht physisch. Die Platte selbst ist nur 1,8 TB wieso habe ich da jetzt 2x 1,8 TB vor allem was bremst mir das System aus ?

  • Auf deiner sdb ist eine echte Partition, die NTFS formatiert ist.
    Und die "erweiterte", die per definitionem eine Pseudopartition ist.
    Die nennt sich -ebenfalls per definitionem- "Win95", manchmal samt Zusatz "extended", manchmal nur "extended".
    Der Hintergrund ist schlicht:
    Eine nach herkömmlichem Schema partitionierte Platte kann nur vier Partitionen haben.
    Das war schon zu Zeiten, als man das festlegte, ziemlich dünn, und sehr schnell zu wenig.
    Also dient EINER dieser Partitionseinträge, als Zeiger auf eine weitere Partitionstabelle.
    Damit kann die -jetzt primär- genannte Partitionstabelle 3 Paritionseinträge (also drei primäre Partitionen) enthalten und einen Zeiger auf die sekundäre Partition, was sich "Win95 extended" nennt.
    (Eine erweiterte Partitionstabelle kann 128 Partitionseinträge enthalten, oder 127 Einträge und einen weiteren Zeiger auf die jetzt tertiäre Partitionstabelle, und so weiter, bis der gesamte Platttenplatz mit Partitionstabellen zugemüllt ist)


    Notwendigerweise beginnt die Nummerierung der Partitionen bei "5". In der primären Tabelle sind nur vier Einträge möglich.
    Also drei primäre Partitionen und ein Zeiger auf die sekundäre Tabelle, oder vier primäre Partitionen und sonst nichts.
    Deine NTFS wird halt -obwohl sonst keine von den drei möglichen primären Partitionen existieren- erst in der sekundären Partitionstabelle aufgeführt.
    Das kann dir völlig egal sein. Die paar Bytes tun nicht weh, und es tut nichts zur Sache. Vergiss das einfach.


    Dein Problem ist wohl eher der fstab Eintrag.
    Dort willst du statt "default" irgendsowas, wie "rw,user,noauto".
    Die Option "noauto" mountet nicht bei Systemstart, sondern nach Bedarf, "user" erlaubt Hinz&Kunz das Mounten ohne Spasswort und "rw" erlaubt Read und Write. (Von Schreibrechten rate ich immer ab. Eh klar)


    Außerordentlich fragwürdig -und nach meiner Auffassung grundverkehrt- ist der Mountpoint.
    Du mountest dieses Ding als Home des Users "joerg".
    Das willst du nicht.
    Das Resultat ist, dass ein Linuxhome auf einer NTFS Partition liegt.
    Rechtechaos hoch drei.


    Du willst IRGENDEIN Verzeichnis als Moutpoint, aber ganz bestimmt icht das Home eines Users.


    Nochmal: Das ist legitim, wenn man wirklich weiß, was man tut.
    Und man sollte sich dann aber __wirklich__ bis in die hinterletzten Verästelungen des Linuxrechtesystems auskennen.
    Alle, die das wirklich könnten, würden sowas einfach nicht einmal probieren.

  • In dem Eintrag den ich hinzugefügt habe steht nirgends etwas von rw oder dergleichen, meine zugefügte Zeile ist die letzte Zeile und da steht nur default.
    Zu dem mountpoint muß ich sagen, das ich vorher das /run Verzeichnis hatte und mit dem auch nicht gebessert war, dort fand das System plötzlich keine .config Datei mehr von Dolphin, sowie Einstellungen die ich vorgenommen hatte, Beispielsweise Hintergründe und Stile.
    Das dieses NTFS sicher etwas Probleme machen wird davon bin ich schon vorher ausgegangen, aber solche Probleme erwartete ich nicht. Ich möchte diese Platte auch gern weiter verwenden, da auf ihr meine Daten liegen.
    Ich denke mal das ich um ein umformatieren nicht rund herum kommen werde. 2 TB lassen sich aber eben nicht mal schnell irgendwo frei schaufeln.

  • Dort willst du statt "default" irgendsowas, wie "rw,user,noauto".

    Vielleicht möchtest du obigen Satz nicht nur ignorieren,
    sonder langsam lesen und verstehen?


    Nein?
    Dann langsam:
    Du möchtest deine NTFS Partition NICHT mit der Mount- Option "default" mounten.
    Du möchtest sie stattdessen mit anderen Optionen mounten.
    Ein Vorschlag wäre, es mit anderen Optionen zu probieren, die durch Kommata getrennt ohne Leerzeichen anstelle des "default" in die /etc/fstab eingesetzt werden. Ein Beispiel habe ich gegeben und erläutert. Das ist die Zeichenfolge "rw,user,noauto"


    Und du musst auch nichts formatieren.
    Du kannst das alles getrost nach Gusto weiter verwenden.


    Was dir aber richtig Ärger macht, ist der Mountpoint.


    Das liegt daran, wie das Mounten seit altersher funktioniert:
    Das zu mountende Medium (sei es eine Partition auf irgendeinem Datenträger, sei es irgendein freigebenes Verzeichnis auf irgendeinem Rechner über irgendein Freigabeprotokoll, oder irgendein Overlaydateisystem) braucht schlicht einen Mountpoint.
    Ein Mountpoint ist schlicht ein Verzeichnis.


    Das Home eines Users ist auch nur ein Verzeichnis.
    Kann man also ebenso legitim als einen Mountpoint sehen.
    Is ja nur ein Verzeichnis.


    In einem Userhome werden alle Einstellungen für den jeweiligen User gespeichert.
    Meist in nicht so leicht sichtbaren Dateien und Verzeichnissen.
    Wenn so ein Datei- oder Verzeichnisname mit einem Punkt beginnt, wird er nicht einfach so angezeigt.
    (Das ist NICHT das gleiche, wie unter DOS oder Windows!!! Dort ist das _wirklich_ eine Eigenschaft (ein Hidden-Flag in den Attributen) des Filesystems)
    In *nices ist das lediglich eine "Anzeigekonvention".


    Wenn du nun direkt in das Root des Homes eines Users (dein /home/joerg) einfach eine NTFS Partition mountest, passieren zwei Dinge: Die ursprünglich dort gespeicherten Daten (also alle Usereinstellungen samt den "normal" dort gespeicherten Dateien/Verzeichnissen) sind nicht mehr erreichbar.
    Sie sind nicht weg. Aber solange der Mount aktiv ist, nicht mehr erreichbar.
    Ein echtes Datennirvana.


    Und das Zweite?
    Nun, es ist völlig normal in einem Linux einen weiteren User anzulegen. Wenn ein neuer User angelegt wird, dann kriegt er auch ein Home. Irgendein Verzeichnis. Es ist auch nur eine Konvention, dass das bei den allermeisten Distris /home ist.
    Kann ebensogut für User Hinz /krawallo/wo/bin/ich/denn/hier/gelandet sein und für User Kunz /alter/Schwede/wo/ist/denn/mein/home/jetzt/hin sein.


    Jedenfalls werden, sobald sich User Hinz oder Kunz das jeweilige Home, wo auch immer das liegen mag (und ich habe nur einfache Fälle geschildert; wir könnten auch noch vogelwilde Netzwerkmounts belabern), in diesem Homeverzeichnis eine ganze Menge von solchen Dotfiles, wie wir solche mit einem Punkt beginnenden Datei/Verzeichnisnamen nennen, angelegt (aus /etc/skeleton kopiert, um präzise zu sein).


    Wenn du nun dein NTFS Partitiönchen in dein eigenes Homeverzeichnis mountest, merkst du das erst mal nicht.
    Klar denkt dein armes openSUSE, dass sich da ein völlig neuer User angemeldet hat und kopiert ganz brav das komplette Konfigurationsskelett in das vermeintlich neue Home.
    Wird dann auch künftig brav jedesmal gelesen.


    Saublöd, dass dabei natürlich alle Unixrechte verloren gehen. Is ja jetzt ein NTFS- Filesystem und kein anständiges Linux mehr.
    Saublöd ist auch, dass manche Programme das gar nicht mögen.


    DU WILLST KEINE NTFS PARTITION IN DEIN HOME MOUNTEN!!!!!
    Auch wenn das natürlich geht.

  • Lege dir ein Verzeichnis in /mnt an und mounte die Platte dort.
    Dann kannst du dir in dolphin Lesezeichen für dies Verzeichnis anlegen.


    In Deinem /home wird es immer Probleme geben, vor allem, wenn du als User Joerg angemeldet bist.(s.o.)

    Für den Inhalt des Beitrages 107679 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Sauerland

  • @Berichtigung
    erstmal vielen Dank für die Erklärung, was mir allerdings am ehesten jetzt einleuchtet wie du den Aufbau im vorletzten Abschnitt beschrieben hast. Ich dachte eigentlich das ich in punkto Rechte keine Defizite habe, aber zugegeben das ist mir so neu, das die ganzen . Dateien in das mount Verzeichnis geschmissen werden. Ich bin immer davon ausgegangen das der Mount Punkt ein seperates Verzeichnis ist und alle dort befindlichen Daten auch unter dieses im Verzeichnis bleiben, wenn diese dann natürlich mit den ganzen conf usw... zusammengewürfelt werden wird mir da aber so einiges klar. Ich hoffe ich habe das jetzt auch richtig so verstanden.
    @Sauerland
    In dem mnt Verzeichnis hatte ich diese auch schon, ging auch genau so lange bis ich dann noch drei weitere Platten da einhängen wollte. Stellt sich mir jetzt aber die Frage warum ich dann dort Ärger bekam, denn diese 3 Platten sollten doch an dieser Stelle kein Systemdateien Kauderwelsch verursachen und soweit ich weiß kann man doch mehrere Platten in ein Verzeichnis hängen, zumindest klappt das auf Arbeit auch, da sind es zwar keine Platten sondern LUNs aber das Prinzip sollte doch das gleiche sein. Irre ich da ?

  • 3 Platten=3 verschiedene Verzeichnisse zum mounten....


    /mnt/verzeichnis1
    /mnt/verzeichnis2
    /mnt/verzeichnis3


    Hier sind 2 Platten gemountet:

    Code
    ls -al /mnt/
    insgesamt 4
    drwxr-xr-x 1 root    root    18 22. Apr 14:27 .
    drwxrwxr-x 1 root    root   188 16. Apr 20:53 ..
    drwxr-xr-x 1 root    root    16  1. Jan 09:08 132
    drwxrwxr-x 5 xxx     users 4096 30. Dez 22:22 2GB

    wobei das Verzeichnis 13.2 sogar dann noch 2 Partitionen unterhalb des Verzeichnisses hat (alte 13.2 Installation mit root und separatem /home).


    Da kannst du machen, was du willst.......
    Nur müssen die Verzeichnisse vor dem mounten vorhanden sein.

    Für den Inhalt des Beitrages 107756 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Sauerland

  • Nein, da fehlt noch das richtige Verständnis.


    Nicht irgendwelche Konfigurationsdateien verwürfeln dir das Geschehen.
    Und das hat auch mit dem Mounten selbst erst mal nichts zu tun.


    Das Mounten ist immer ein mount Quelle Ziel (in der /etc/fstab steht das in einem leicht anderen Format, natürlich ohne mount Kommando selbst).
    Dabei ist die Quelle meist irgendeine Partition, oder irgendein Netzwerkshare (es gibt noch einige andere Möglichkeiten).
    Und das Ziel ist IRGENDEIN Verzeichnis.
    Wenn in diesem Verzeichnis Dateien (und/oder Verzeichnisse) liegen, und du mountest dorthin eine Partition, dann sind diese Dateien (und Verzeichnisse ) einfach nicht erreichbar, weil eben dort jetzt dieser Mount aktiv ist, also nur die Dateien und Verzeichnisse dieser Partition sichtbar sind.
    Erst wenn dieser Mount wieder rückgängig gemacht wird durch einen umount (unmount ohne "n" ) kannst du die original Dateien wieder sehen.


    Und wenn du drei Paritionen mounten willst, brauchst du auch drei Mountpoints.
    Also /mnt/platte1 /mnt/platte2 und /mnt/platte3 zum Beispiel. Es geht natürlich pro Verzeichnis/Mountpoint nur EIN mount.


    Und das alles - auch wenn die Mounts jetzt verstanden sein sollte- hat mit deinem aktuellen Problem immer noch nichts zu tun.


    Die Konfigdateien entstehen auf mehrere Arten. Wenn ein User neu angelegt wird, wird der komplette Verzeichnisbaum unterhalb von /etc/skeleton schlicht in das neue Home kopiert. Da finden sich die von der Distri und von root vorgegebene "Grundkonfigurationen". Auch Dinge, die du händisch dort reinkopieren würdest, würden automatisch in jedem neuen Home landen.
    Dann schreiben viele Programme, wenn ein User sie zum ersten Mal aufruft ihre eigene Konfiguration. (Und ändern sie nach Gusto zur Laufzeit).


    Wenn du nun in dein Home schlicht eine NTFS Partition mountest, dann sind halt die Originalkonfigs nicht mehr erreichbar.
    Die Programme glauben nun, dass sie das erste mal laufen würden und schreiben ihre Konfiguration neu, jetzt aber auf die NTFS Partition.


    Und dort gibt es keine Userrechte, die Linux versteht oder verwenden könnte.
    Dein System wackelt jetzt.


    Es ist also ein vogelwildes Rechteproblem, das du dir "aus Versehen" durch den völlig schrägen Mount eingehandelt hast.


    Deine anderen Mutmaßungen über Zusammenwürfeln sind falsch.

  • Dann bedanke ich mich Recht herzlich. Ich habe es getestet und es läuft natürlich prima. So wie du das jetzt beschrieben hast leuchtet mir das ja auch ein und ich ...??? weis jetzt auch wo immer mein Denkfehler lag, wir arbeiten fast ausschließlich mit Aliasen auf den Luns, da steht ja auch nicht die physikalische Platte dahinter. Hoffe das so richtig ausgedrückt zu haben, aber auf jeden Fall habe ich es verstanden.
    Das jede Platte (Mountpoint) ihr eigenes Verzeichnis bekommen muß ist mir klar, mnnomann da hätte ich auch selbst drauf kommen müssen ....grrrrr ....ärgeräää


    Also danke an alle, mein Problem ist gelöst !