Serielle Schnittstellen konfigurieren

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  • Hallo,


    ich möchte sehr gerne mit Hterm arbeiten da es mir unter Linux am besten gefällt.
    Ein (kleines) Problem ist das mir HTERM nicht nur die aktiven Schnittstellen unter LEAP 42.2 anzeigt sondern alles was da unter
    /dev/tty* auftaucht.
    So wirklich schlimm ist das nicht aber die von mir benutzten USB-Adapter (zur ATMEGA-Programmierung FTDI-Adapter) tauchen natürlich immer
    nur am Ende der riesigen Liste auf. Andere Terminalprogramme. Wie Cutecomm zeigen nur die eingesteckten USB-Adapter an.


    Warum generiert LEAP so eine gewalltige Liste von ttyS0 - ttyS32 obwohl keine einzige "Echte" RS232 eingebaut ist.
    Habe ich eine Möglichkeit die weg zu "konfigurieren" ?


    Ulli

    Für den Inhalt des Beitrages 110521 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: beeblebrox

  • Ganz so einfach ist das nicht.


    Diese seriellen Konsolen sind eben nicht einfach nur physikalische COM Schnittstellen.
    Das sind echte Pseudokonsolen. (Liest sich geil: ...echte Pseudo...)
    Echte serielle Pseudokonsolen.


    Die werden intern sehr wohl verwendet.
    Da wir unsere Kisten meist als olle Desktoprechner verwenden, kriegen wir davon nichts mit.
    Weil wir keine tatsächlichen seriellen Konsolen anschliessen.


    Um das ganze Bild stark vereinfacht zu erfassen, beschränke ich mich im Weiteren auf eine modellhafte Darstellung, die technisch nicht ganz korrekt ist.


    Die früheren Unixmaschinen kannten als Systemconsole nur zwei Geräte. Einmal ein Keyboard (seriell Imput) und einen Drucker (seriell Output). So hübsche Dinge, wie bunte Bildschirme waren gänzlich unbekannt. Und ganz am Anfang gab es gar keine Bildschirme und Keyboards. Das "Keyboard" war ein Lochkartenleser mit Hebel für "An" und "Aus".


    Flugs erfand man Bildschirme und Keyboards. Die sehr langsame Kommunikation Lochkarte->Maschine->Papier, war ersetzt durch rasend schnelle Drähte und seltsame grüne Zeichen auf komisch schwarzem Glas.
    Bei alten schrankwandgroßen CP/M Maschinen konnte man im eingebauten Monitor, der an ein kleines Osuilloskop erinnerte, noch die Änderung der Register mitlesen.
    Aber die Maschinen wurden rasend rasend viel schneller.
    Die Geburtsstunde der Terminals. Multitasking konnten diese Maschinen schon, als es noch gar keinen PC gab.


    Jetzt hatte man die Möglichkeit viele Terminals anzuschliessen.
    Und am Standort der Maschine war für den Chef- Root noch immer ein eigenes Terminal für die System- Console angeschlossen.
    Alle anderen durften die Kapazitäten der Maschine nutzen und sich im Rahmen der ihnen zugestandenen Kontingente an Speicher, Programmen und Rechenzeit frei betätigen. Der Bub an der System- Console durfte alles.
    Und nun warf jeder Hersteller sein genial allerbestes Terminal, das selbstverständlich allen anderen genialen Terminals anderer Hersteller total überlegen war, auf den Markt.


    Ärgerlich für den Chef Consoliere. Er musste nun für alle möglichen Terminals die Steuersequenzen anpassen.
    Was stande pede zur Erfindung der Pseudoterminals führte:
    Auf der Maschine wurde nicht mehr für jedes Terminal eine eigene Steuerdatei vorgehalten, sondern eine terminfo Terminalnfo Datenbank, die für festgelegte Terminalklassen die Steuersequenzen vorhielt.
    Die Hersteller mussten dafür ihr Terminal an eine dieser Klassen anpassen und entsprechend die Steuersequenzen übersetzen.


    Die eigentliche Console, also die "Chefconsole" legte man dann, schlicht auf das erste Pseudoterminal tty1.
    Das ist noch heute so, weshalb wir auf <strg><alt><f1> noch die ganze Bootsequenz mitlesen können.
    Und hätte man in den großen Distris nicht die SysRequest Keys abgeschaltet, weil man dem User seinen eigenen Blödsinn ersparen möchte, hätten wir auch noch bei Kernelhorrorzuständen Eingriffsmöglichkeiten. (Das muss man händisch wieder aktivieren. Geht in YaST, aber lasst die Finger davon.)


    Der Kernel bedient von Haus aus 64 solcher Terminals und kann locker 1000 am Start haben.
    All das lässt sich natürlich anpassen, wenn man seine Kernels selber kompiliert, und zu einem gewissen Teil auch mit Kernelparameter in der Grubstartzeile steuern.


    Und was hat das nun alles mit den ttyS* zu tun?
    Nun, sie sind die Basis. Jedes dieser ttyS* kann ja auch serielle in jede Richtung kommunizieren. Sie sind sogar noch grundlegender als die heutigen Pseudoterminals.


    Das Anlegen dieser seriellen Konsolen zu verhindern, ist keine gute Idee.
    Sie finden im Hintergrund rege Anwendung. Viele Virtualisierer verwenden sie zur Kommunikation mit den VMs.
    In manchen Hochsicherheitsrechenzentren ist dort noch ein forensisches Ich-logge-alles-Gerät angeschweißt.
    Und in Rechenzentren sind normalerweise per Default pro Server eine solche Konsole angestöpselt.
    Oder können für Kunden für einen bestimmten Zeitraum angestöpselt werden.
    Man kann dann aus der Ferne auch BIOS Einstellungen vornehmen, den Kernel kaputtmachen und so weiter.


    Gerätedateien werden durch das udev System angelegt. Du könntest also mit udev- Rules die Sache einschränken.
    Willst du sie wirklich aus-, ab- und wegschalten, wirst du auch den Kernel selbst anpassen müssen.
    Empfehlenswert ist das alles nicht wirklich.


    Deine Ausgabe einzuschränken, wäre sicher sehr viel leichter.
    Nur schreibst du ja nicht, wie du dir das mit was wo anzeigen lässt.

  • Vielen Dank für den Ausflug in alte Zeiten (so ab 1978 kenne ich die auch noch).
    Aber sind nicht die virtuellen Konsolen unter tty0 - ttyxx aufgeführt (also ohne "s").


    Ich habe mich nur gewundert warum es unter Leap 32 (mit s sind). Unter 13.2 waren es nur 8 (0 - 7).


    Eigentlich ist es eine Macke von HTERM das es die alle anzeigt. Ich habe jetzt mal mit CuteCom gespielt und das zeigt mir wirklich
    nur "verfügbare" an.
    D.h. gar keine wenn am USB nix angeschlossen ist.


    Vor mehr als 10 Jahren habe ich sogar mal (privat) eine Anwendung mit einem "echten" VT100 gehabt (ich glaube das war noch SUSE 9.3)
    Der Computer hatte natürlich noch eine serielle. Ich war damals baff erstaunt wie einfach das ging das Terminal an einen PC mit Linux
    anzuschließen!
    Irgendwo (das habe ich jetzt wirklich vergessen) musste ich nur noch einstellen das das Terminal auch "ROOT" sein durfte.
    Das VT100 hatte ich für "lau" bekommen. Ich weiß leider nicht wo ich es gelassen habe ....


    Ulli

    Für den Inhalt des Beitrages 110523 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: beeblebrox

  • Die mit dem "S" sind echte serielle Konsolen.
    Die ohne können allerlei Puffer dazwischen haben.


    iirc dann wird bei ttyS das, was readline/bash bei "normalen" Terminals macht, vom Kernel selbst erledigt.
    Müsste ich jetzt abba nachlesen.

  • Ich habe mich nur gewundert warum es unter Leap 32 (mit s sind). Unter 13.2 waren es nur 8 (0 - 7).

    Ich habe noch einen PC mit OpenSuse 13.2!

    Code
    4core:/ # cat /etc/SuSE-release 
    openSUSE 13.2 (x86_64)
    VERSION = 13.2
    CODENAME = Harlequin


    Bei mir sind es 32 ttySxx (0-31)

    Bei Leap 42.2 und bei Leap 42.3 ist die Ausgabe, bis auf Datum und Zeit, identisch.
    Nur als kleine Info. Was HTERM so macht bzw an Schnittstellen anzeigt, weiß ich nicht.


    Gruß
    Thomas

    Für den Inhalt des Beitrages 110528 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: ThomasS

  • Möglicherweise werden jetzt Stimmen laut wegen der nicht mehr vorhandenen Unterstützung. Sicherheitsrisiko, Spamschleuder usw.
    Dem habe ich vorgebeugt, da traut sich kein kriminelles Byte, geschweige denn Bit vorbei!
    Siehe Bild:



    Ich kenne nicht deren Verdauungstrakt so genau. Aber da wird sich doch die kleinste Informationseinheit die Buchse voll machen!


    Nachtrag:
    ???? Wieso ist mein Bild nicht zu sehen ????
    Habe das Piktogramm Bild angeklickt und den Pfad zum lokal abgespeichertem Bild angegeben..........

    Für den Inhalt des Beitrages 110530 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: ThomasS

  • Nachtrag:
    ???? Wieso ist mein Bild nicht zu sehen ????
    Habe das Piktogramm Bild angeklickt und den Pfad zum lokal abgespeichertem Bild angegeben..........

    Gegenfrage: Wie soll das Bild aus deinem /home hier in das Forum kommen? Ein hochladen in das Forum wäre hier wohl hilfreich :whistling::P Oder du stellst es auf einen öffentlichen Server und gibst den Pfad / Link zum Bild an.

  • Na ja, habe halt mal drauf geklickt.
    Und heute am Sonntag gehe ich davon aus, das es geht ohne denken zu müssen!



    Ein hochladen in das Forum wäre hier wohl hilfreich

    Du hast ja recht - und das am Sonntag <X . Wie und wohin ins Forum hochladen?

    Oder du stellst es auf einen öffentlichen Server und gibst den Pfad / Link zum Bild an.

    Welcher wird hier hauptsächlich verwendet? Oder vollkommen wurscht? Gibt es da Empfehlungen?


    Gruß
    Thomas

    Für den Inhalt des Beitrages 110535 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: ThomasS

  • Guck mal bei Offene Themen, Screenshots und Arts. Weiss nicht mehr genau auf welchem Server ich meine Screenshots abgelegt habe.


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