Ablaufende MPEG2-Patente

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  • Liebes Forum,


    ich habe irgendwo die Meldung aufgeschnappt dass die MPEG2-Patente abgelaufen wären. Da Video-DVDs auf MPEG2 beruhen (korrigiert mich wenn ich etwas falsches schreibe) dachte ich,
    dass man mit suse leap 15.0 (das im Juli veröffentlicht werden soll) einfach DVDs schauen kann ohne dass man etwas nachinstallieren muss.


    Aber ganz so einfach scheint es nicht zu sein. Die Patente scheinen nur in den USA abgelaufen zu sein aber noch nicht weltweit.
    Hier habe ich eine Diskussion im Raspberry-Pi-Forum gefunden in der noch nicht abgelaufene Patente gelistet werden, eins geht noch bis 2025.
    https://www.raspberrypi.org/fo…hp?f=67&t=201449#p1278465


    Ob diese nicht abgelaufenen Patente in der Praxis relevant sind oder nicht (kann ja sein dass das nur Zusatzfunktionen sind, die im Alltag gar nicht verwendet werden) kann ich nicht beurteilen.


    Ich weiß dass bei GeckoLinux schon heute der entsprechende Codec enthalten ist.
    Es täte mich aber mal interessieren, ab wann man allgemein mit Linux einfach DVDs schauen kann ohne etwas nach installieren zu müssen.
    Was meint ihr?

    Für den Inhalt des Beitrages 120008 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Fab42

  • Da hast du was falsch verstanden. Auch wenn das MPEG2 Patent wegfallen sollte, wird es weiterhin nicht möglich sein (kommerzielle) DVDs out of the Box zu schauen. Der einzige Unterschied wäre, dass der/die benötigten Codecs gefahrlos durch die Distributionen mitgeliefert werden könnten (analog Mp3).
    Das Problem der CSS Verschlüsselung wird sich dadurch aber nicht erledigen. Die dazu benötigte Bibliothek wird man weiterhin aus einem Drittanbieter Repository installieren müssen. Die wird auch so schnell, wenn überhaupt, keiner mitliefern. In Deutschland bewegen wir uns bei der Umgehung dieses Abspielschutzes zumindest in einer Grauzone bzw eher im Bereich der Illegalität.
    Den Begriff Kopierschutz verwende ich bewusst nicht, da ja nicht nur das Kopieren, sondern gleich die komplette bestimmungsgemässe Nutzung unterbunden wird, solange man nicht nochmals, zuzüglich zum Kaufpreis der Scheibe Gebühren zahlt. In vielen Fällen machen das dann eben die Soft- bzw Hardwarehersteller.

  • Hmmm, dann hatte ich das tatsächlich noch nicht richtig verstanden. Danke Dir!
    Ich habe da aus Interesse noch ein bisschen nachgeforscht...
    Die einzige juristisch sichere Lösung für Linux scheint zu sein, sich für 15€ den Fluendo Oneplay-Player zu kaufen:
    https://fluendo.com/en/product…media/oneplay-dvd-player/


    Weil Du geschrieben hast „analog MP3“: Gibt es da für kommerzielle MP3-Dateien auch noch irgendein CSS-Äquivalent?


    Was meint ihr?

    Für den Inhalt des Beitrages 120025 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Fab42

  • Nein. Das sind zwei verschiedene Dinge. Die Codecs sind vereinfacht gesagt, Algorithmen zu Komprimierung bzw Dekomprimierung der Daten. Das Ziel hierbei ist es möglichst gute Qualität bei möglichst kleiner Dateigröße zu erreichen. Diese lassen sich die Erfinder/Entwickler patentieren um damit Geld zu verdienen. Im Fall von Mp3 hat das bekanntlich hervorragend funktioniert, da die meiste Hardware (Autoradios, DVD Player usw) kaum oder gar keine anderen Formate akzeptiert hat.


    Die CSS Verschlüsselung ist eine Maßnahme um eine, nach Meinung der Gesetzgeber/Medienunternehmen, illegale Nutzung der Inhalte der Scheiben zu unterbinden. Die Wahrscheinlichkeit, dass derartige Schutzmechanismen mal obsolet werden strebt, wie sich jeder vorstellen kann, eher gegen Null. Eine Alternative dazu gibt es nicht. Du kannst dir mal anschauen, wie das intern funktioniert. Dann wird dir das schnell klar.