Ubuntu 10.10

  • Die Tatsache, dass die neue Ubuntu-Version planmäßig auf den Oktober 2010 fiel und demnach die Versionsnummer 10.10 tragen würde, bewog Canonical dazu, sie als »Perfect Ten« zu vermarkten und den genauen Veröffentlichungstermin auf den ungewöhnlichen Sonntag, den 10.10.2010 zu legen. Die Veröffentlichung fand exakt am 10.10.10 um 10:10:10 Uhr UTC statt, genau zu dieser Zeit wurde auch die E-Mail mit der Ankündigung der Veröffentlichung abgesandt. Das Zahlenspiel setzt sich durch Anspielungen auf die vierbändige Trilogie »Per Anhalter durch die Galaxis« von Douglas Adams fort, in denen die Zahl 42 eine zentrale Rolle spielt. Die Binärdarstellung dieser Zahl lautet 101010.


    Ubuntu 10.10 ist keine Version mit längerfristigem Support. Sie wird in allen Varianten 18 Monate mit Sicherheits- und anderen wichtigen Updates versorgt. Gegenüber Ubuntu 10.04 LTS sind zahlreiche Aktualisierungen und Neuerungen zu verzeichnen. Das System beruht auf Linux 2.6.35.4 mit Erweiterungen für bessere Multitouch-Unterstützung, ALSA-Patches zur Behebung von Problemen mit Soundkarten und Mikrophonen, diversen Treiber-Updates und Sicherheitsverbesserungen für ARM. Bei der Installation kann btrfs verwendet werden, von diesem Dateisystem kann aber noch nicht gebootet werden. Das System soll nochmals schneller hochfahren. Es kommt mit einer stark veränderten Optik, die Themes, Icons und Hintergrundbilder umfasst.


    Auf dem Desktop der GNOME-Version findet man die aktuelle Version GNOME 2.32. Der E-Mail-Client Evolution wurde auf die Version von GNOME 2.30.3 aktualisiert, die viel schneller als die Version in Ubuntu 10.04 LTS sein soll. Die Foto-Verwaltung obliegt nun Shotwell, das F-Spot in der Standardinstallation ablöst. Der Twitter-Client Gwibber wurde an die letzten Änderungen des Twitter-Authentifizierung angepasst. Der Sound-Indikator enthält nun Steuerelemente für das Abspielen von Musik.


    Das Ubuntu Software-Center wurde poliert und enthält zwei neue Bereiche für vorgestellte und neu hinzugekommene Anwendungen. Außerdem wurde ein Bereich mit kostenpflichtiger Software geschaffen. Ferner kann man sich die Historie der Paketinstallationen ansehen. Das Programm kann jetzt auch Plugins nutzen. Technische Einzelheiten werden standardmäßig vor den Benutzern verborgen.


    Der Online-Dienst Ubuntu One wurde besser in den Desktop integriert. In Nautilus wurde die Verwaltung der Einstellungen zur Synchronisation von Ordnern verbessert und die Geschwindigkeit der Synchronisation wurde gesteigert. Im Ubuntu One Music Store kann man Links auf Musik für andere Benutzer zugänglich machen.


    Die Netbook-Edition benutzt nun Unity als Standardoberfläche. Dazu gehört eine globale Menüleiste. Die Datumsanzeige ist nun mit einem Kalender gekoppelt. Auch in dieser Edition wird jetzt Shotwell zur Fotoverwaltung eingesetzt. Als E-Mail-Client wird standardmäßig Evolution Express gestartet, dessen Oberfläche besser an das Netbook-Format angepasst ist.


    Kubuntu nutzt KDE 4.5.1 mit Qt 4.7. Die Oberflächen-Varianten für normale Desktops und Netbooks sind beide verfügbar und können beim Login ausgewählt werden. Auch unter KDE besitzt die Netbook-Variante eine globale Menüleiste.


    Der Standard-Webbrowser unter KDE ist jetzt Rekonq, der auf Webkit beruht. Die Bluetooth-Anwendung Bluedevil ist standardmäßig installiert. Wie auch in anderen Ubuntu-Editionen ist jetzt PulseAudio für den Sound zuständig. Die Paketverwaltung KPackageKit wurde beschleunigt und die Oberfläche wurde verbessert. Auch die Installation wurde beschleunigt.


    Xubuntu verwendet nun die neue Version 4.6.2 von Xfce. Der Medienabspieler Totem wurde durch Parole, eine Xfce-Anwendung, ersetzt. Xfburn zum Brennen von DVDs und CDs sowie xfce4-taskmanager ersetzen die früher verwendeten GNOME-Komponenten.


    Edubuntu enthält die Änderungen von Ubuntu und darüber hinaus Gnome Nanny, das es Eltern ermöglicht, den Zugriff ihrer Kinder auf den Rechner einzuschränken und Webseiten zu filtern. Außerdem gibt es einen OEM-Installationsmodus.


    Ubuntu Studio besitzt nun eine bessere Integration der Soundserver PulseAudio und JACK, die nun gleichzeitig verwendet werden können, wenn sie unterschiedliche Ein- und Ausgänge steuern. Wenn beide denselben Ein- oder Ausgang verwenden wollen, hat JACK Vorrang. Netzwerkverbindungen können jetzt mit gnome-network-admin konfiguriert werden.


    Mythbuntu verwendet MythTV 0.23.1 und besitzt ein neues Programm für Backups und Wiederherstellung.


    Die Server-Edition besitzt nun bessere Cloud-Unterstützung. Cloud-Images, die mit cloud-init erstellt werden können, erhielt mehr Optionen und jede Instanz kann eine spezifischen Kernel-Version haben. Zudem können die Images jetzt auch außerhalb einer Cloud laufen, um sie leichter testen zu können. Zur Freigabe von Ubuntu 10.10 hat Canonical das Programm »Ubuntu Server on Cloud 10« gestartet. Damit können Anwender Ubuntu 10.10 eine CPU-Stunde in der Amazon EC2-Cloud kostenlos nutzen.


    Weitere Einzelheiten zu Ubuntu 10.10 »Maverick Meerkat« sind den Anmerkungen zur Veröffentlichung zu entnehmen. Die Distribution kann von der Download-Seite und einer Reihe von Spiegel-Servern heruntergeladen werden. Die nächste Ubuntu-Version 11.04 soll im April 2011 erscheinen und den Codenamen Natty Narwhal tragen.


    Quelle: Pro-Linux

    Gruess Suse-Newbie

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