Optimales Partitionsschema für openSUSE vor Windows 10

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  • Hallo zusammen,


    ich habe vor openSUSE auf der ersten 500 GB SSD und Windows 10 auf der zweiten 500GB SSD zu installieren, welche in meinem Rechner verbaut sind.


    Ich habe auch das Tutorial aus dem Forum zur manuellen Partitionierung gelesen. Auch darauf basierend habe ich folgendes vor und möchte um euren Rat bitten, weil eine nachträgliche Änderung u.U. dann schwierig wird und ich nicht das ganze System neu aufsetzen möchte.


    Der Rechner soll mein Arbeitsrechner werden. Sprich ich nutze ihn u.a. für Bildbearbeitung, Videoschnitt, Büroarbeiten/Entwicklung und Mails. Es handelt sich nicht um ein Server System.

    • Root-Partition (einschließlich /usr): 15 GB
    • Swap-Partition (16 GB RAM installiert): 32 GB
    • /var/log: 2 GB
    • /var/tmp: 2 GB
    • /opt: 5 GB
    • /home: 100 GB

    Ich möchte gern ext4 und den LVM nutzen. Platz habe ich mit 500 GB genug. Ist es vielleicht ratsam die Partitionen anders zu verteilen? Ich habe auch schon überlegt /var komplett als eine eigene Partition anzulegen, als das wie oben stehend aufzuteilen.


    VG und lieben Dank
    Uwe

    Für den Inhalt des Beitrages 131074 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: uwedd

  • Mit ext4/LVM sind diese Fragen eher nebensächlich,
    da du jederzeit die Partitionen resizen kannst.
    Oder gleich durch neue LVs ersetzen kannst.


    Die Rootpartition ist nach meinem Geschmack viel zu klein.
    Dort liegen (bei deinem Setup) alle Programme, samt deren Konfigs und Dokus.
    Das reicht dir garantiert nicht.
    50G halte ich da für das Minimum.
    (Ich selbst will keine Rootpartition, die kleiner als 100GB ist)


    Deine Swapgröße lässt sich nicht leicht festlegen.
    Du wirst abschätzen müssen, ob deine Hardware beim Videoeditieren an die Grenzen kommt.
    Das hängt viel zu sehr von der verwendeten Software, von der Renderfähigkeit deiner Hardware ab (läuft das auf einer GPU, oder zwingst du CPUs dazu?) .
    Und natürlich von der verwendeten Software (kann die gut mit deinen GPUs? )
    Für alle anderen Jobs (also alles außer Videobearbeitung) sind 16GB völlig überdimensioniert.
    Und ob durch Swapen deine Videobearbeitung eher gefördert oder eher behindert wird, wirst du ausprobieren müssen.
    Ich glaube 18GB sind nicht sinnvoll.


    /var/log auf ein eigenes LV zu legen, ist ambitioniert. Wozu das denn? Das macht man eher in sehr großen Installationen mit zentralem Logmanagement.
    Aber 2GB sind sicher zu klein. Ich würde da schon 10GB mindestens nehmen.
    Schließlich ist openSUSE seit geraumter Zeit per Default auf persistentes Logging eingestellt. Da sammelt sich schon einiges an, wofür halt 2GB sicher nicht reichen. Klar kannst du die Logs auch schnell wieder wegwerfen, aber wozu dann ein eigenes LV?


    Was du nicht siehst, ist die Tatsache, dass /var per Default auch alle Datenbanken und VMs beherbergt (auch wenn du das jeweils natürlich nach Gusto ändern könntest). Aber bei deinem Setup liegt halt mal /var mit auf der Rootpartition. Die reicht für solche Spässchen dann ganz sicher nicht.
    Ich würde lieber eine große /var machen. Die ist dringend sinnvoller, als eine eigene /var/log.
    (Oder du machst eine für /var und eine für /var/log)


    Viele Programme schreiben nach /tmp. Da sind 2 GB schlicht zu klein. Ein Screencast- Tool hat mir die Aufzeichnungen in /tmp gespeichert und brach einfach ab, wenn /tmp damit voll gelaufen war. Ohne irgendeine Meldung. Sehr ärgerlich und große Zeitverschwendung. (Natürlich stand in der Doku davon nichts...)


    /opt wird heute kaum mehr verwendet. Per LSB und FHS landen dort "sehr große Programme". Früher®™ war das unter anderem der X- Server. Heute liegt es eher brach. Darauf kannst du getrost verzichten. Es wird wohl von manchen Programmen verwendet, und heute gerne von Node.js Applikationen, aber es ist wirklich nicht sonderlich wichtig. (Für Node.js Apps mit DBs würde ich so oder so eine eigene Partition mit XFS statt ext4 empfehlen. Manche DBs laufen damit schneller und stabiler, als mit ext4)


    Und Home wird letztlich überbewertet. Nimm einfach den Rest an freiem Speicher abzüglich 100GB Reserve, die du dann nach Gusto dort zuschusterst, wo Not am Byte ist.

  • Vielen lieben Dank für die sehr detaillierte Antwort!


    Die Partition /var/log wollte ich zur besseren Handhabung - gerade wenn es mal voll läuft - auf eine eigene Partition nehmen. Aber ich stimme dir zu, das ist u.U. nicht sinnvoll. Deine Ausführungen zu /opt waren mir so noch gar nicht bekannt.


    Ich würde demnach wie folgt korrigieren:

    • Root-Partition (einschließlich /usr): 100 GB ext4 LVM
    • Swap-Partition (16 GB RAM installiert): 16 GB swap (ohne LVM)
    • /boot: 500 MB ext4 (ohne LVM)
    • /var: 20 GB ext4 LVM
    • /tmp: 10 GB ext4 LVM
    • /home: Rest mit 100 GB Reserve ext4 LVM

    Denkt ihr das ist ausreichend oder sollte ich ggf. noch Verzeichnisse auf eine eigene Partition mit LVM nehmen?

    Einmal editiert, zuletzt von uwedd ()

    Für den Inhalt des Beitrages 131096 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: uwedd

  • /var ist zu klein, wenn du VMs ( qemu/KVM, Docker und dergleichen) einsetzen möchtest.
    Viel zu klein.
    Kommen noch ein paar DBs dazu, ist kurz nach Installation Ende.

  • Wenn ich 100 GB daraus mache? Wie sind da eure Erfahrungswerte.



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro

    Für den Inhalt des Beitrages 131100 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: uwedd

  • Die sind so individuell verschieden, wie es individuell verschiedene User hoch individuelle Maschinen hoch drei gibt.


    Es kann dir niemand sagen, was du willst.


    Mach' es einfach.
    Mit LVM kannst du die Größen jederzeit anpassen.
    (falls das dort verwendete Dateisystem das kann, was bei ext4 voll zutrifft)

  • Moin zusammen,


    also ich partitioniere noch viel strenger/mehr!


    0. Boot auf eigene NON LVM Partition unter Ext4 - 500M
    0.a SWAP auf eigene NON LVM Partition - je nach RAM und Systemanforderung


    1. Ich nehme für den Rest IMMER LVM drunter - macht das Leben Leichter!
    2. Ich habe 2 VGs - eine System und eine für die Daten
    3. System VG wähle ich

    • / - 8G
    • /var - 5G (Datenbanken, die unter /var liegen mögen, bekommen dort eigene Partition!)
    • /var/log - je nach Anforderung (geschwätzige DB) 5-30G
    • /usr - 15G
    • /tmp - 5G
    • /opt - 1G (Zusatzsoftware, die gerne unter /opt möchte, bekommt auch da eine eigene Partition)
    • /home - 3G

    4. in die Daten VG kommen dann Daten (z.B. Datenbank Tabellen, etc. die Volumes hängen dann da wo die jeweilige Software sie haben will). In die Daten VG kommen auch _alle_ Webseiten sofern ich einen Webserver betreibe - hängen dann bei SuSE üblicherweise unter /srv/www).

    Viele Grüße,
    T.

    Für den Inhalt des Beitrages 131132 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Tamerlain

  • /home - 3G

    Sehr, sehr wenig für die allermeisten Anwender!
    Das war meine erster Gedanke. Dann fiel mir auf, das es in der System VG ist.


    Du hast ja auch noch die Daten VG! Annähernd beliebige Größe und dabei variabel.


    Wieso dann in der System VG eine 3G Partition? Soll das der Mountpoint unter / sein?
    Wenn ja, warum dann eine eigene Partition? Wenn nein, warum?

    Für den Inhalt des Beitrages 131141 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: ThomasS

  • Moin zusammen,


    /home mit 3G ist vollkommen ausreichend für unsere User.
    Falls ein User mehr braucht, bekommt er eine Datenpartition oder ein Datenverzeichnis aus der Daten VG zugewiesen.


    Bei uns sind die Homeverzeichnisse keine Müllabladeplätze.


    Sicherlich könnte ich das auch durch eine Quota eintakten, aber ich finde dieses ist für unsere/meine Zwecke der elegantere Weg.

    Viele Grüße,
    T.

    Für den Inhalt des Beitrages 131154 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Tamerlain