[Allgemein] KOffice zurück zu den Ursprüngen

  • Nach der Aufspaltung von KOffice in das Originalprojekt und die Calligra Suite äußert sich KWord-Hauptentwickler Thomas Zander zu seiner Sicht der Dinge.


    Als vor fast zwei Monaten die Calligra Suite als Fork von KOffice entstand, wechselte ein großer Teil der Entwickler zu dem neuen Projekt. Ein kleinerer Teil einschließlich KWord-Hauptentwickler Thomas Zander blieb beim Originalprojekt. Zander war eine der Hauptpersonen in den Meinungsverschiedenheiten der Entwickler, die schließlich zum Fork führten. Seiner Ansicht nach führte die Entwicklung von KOffice immer mehr in die falsche Richtung: Portierung auf Mobilgeräte, Kompatibilität mit MS-Office-Dokumenten und mehr Features. Stattdessen wollte er eine Konzentration auf die Benutzbarkeit für Endanwender, die seiner Meinung nach seit KOffice 2.0 sehr gelitten hatte. Das Projekt verlor infolgedessen im Vergleich zu Version 1.6 den Großteil seiner Benutzer.


    Diesem Problem hat sich Zander in KWord umfassend gewidmet. Zahlreiche eher kleine, aber für die Anwender entscheidende Unannehmlichkeiten wurden beseitigt. Nun, da er einer der Hauptentwickler von KOffice ist, definiert er in seinem Blog die aktuellen Ziele der Entwicklung. Zu allererst will er eine Reduktion von KOffice auf die klassischen Komponenten Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentation, allerdings mit einem eigenen Ansatz. Er will nicht, dass KOffice mit OpenOffice.org oder MS-Office konkurriert, darin sieht er keinen Sinn. Vielmehr sollte es mit den eng verzahnten Programmen möglich sein, produktiv zu werden und beliebige Inhalte bearbeiten und mit einem professionellen Layout zu versehen. Layout-Fähigkeiten waren in KWord bereits in Version 1.6 vorhanden, wurden jedoch seit Version 2.0 eher vernachlässigt.


    Laut Zander soll KOffice also das zurückbringen, was die Benutzer von einer Office-Suite erwarten, ohne an einem 30 Jahre alten Konzept kleben zu bleiben. Die Benutzbarkeit steht mit an vorderster Stelle. Plugins sollen für eine enorme Flexibilität sorgen. So soll KWord künftig nicht nur Text editieren können, sondern mit den passenden Plugins auch Noten oder Strickmuster. Prinzipiell seien den Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt.


    Wie die Calligra Suite ist auch KOffice mittlerweile zum Versionsverwaltungssystem Git migriert. Sie ist in mehrere Komponenten unterteilt, die Bibliotheken, die Suite und die Plugins. Das Dateiformat wird ODF bleiben. Import- und Export-Filter zu anderen Office-Suiten bleiben auch weiterhin wichtig; Zander kritisierte nicht die grundsätzliche MS-Office-Kompatibilität, sondern die zu starke Konzentration auf dieses Ziel. Zander und seine Mitstreiter scheinen entschlossen, KOffice zu einer glänzenden Zukunft zu verhelfen.


    Quelle: Pro-Linux

    Gruess Suse-Newbie

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