Debian Squeeze

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  • Nach 24 Monaten intensiver Entwicklungsarbeit hat das Debian Projekt Debian 6.0 »Squeeze« veröffentlicht.


    Neben Debian GNU/Linux haben die Entwickler erstmals auch Debian GNU/kFreeBSD veröffentlicht. Letzteres basiert nicht auf dem Linux-Kernel und liegt noch als technische Vorschau vor. Debian enthält in der Regel nicht die neuesten Programme, ist dafür aber ausführlich getestet worden, so dass es sehr stabil läuft.


    Debian 6.0 basiert auf einem Kernel 2.6.32, der auf proprietäre Firmware komplett verzichtet, und ist kompatibel zum Filesystem Hierarchy Standard v2.3 (FSH) und zur Linux Standard Base v3.2 (LSB). Upstart wird von nun an als Init-System eingesetzt, welches Bootscripte parallel ausführt und so den Boot-Vorgang beschleunigt. Das bisherige Initsystem System V werden die Entwickler weiter pflegen, da es Teil der LSB 3.2 ist. Mit Ext4 und Btrfs unterstützt Squeeze zwei moderne Dateisysteme für Linux, die kFreeBSD-Variante unterstützt das Zettabyte Filesystem (ZFS).


    Softwaretechnisch hat sich bei Debian Squeeze eine Menge getan. So sind beispielsweise X.Org 7.5 und die Desktop-Umgebung KDE 4.4.5 enthalten, Gnome-Anhänger finden ihren favorisierten Desktop in der Version 2.30 vor. Weiterhin stehen Xfce 4.6 und LXDE 0.5 sowie eine große Anzahl alternativer Windowmanager bereit. Für Netbooknutzer haben die Debian-Entwickler die KDE Plasma Netbook-Variante ins Repositorium aufgenommen. Für die Büroarbeit ist OpenOffice 3.2.1 an Bord, Bilder lassen sich mit Gimp 2.6.11 bearbeiten.


    Debian ist vor allem im Serverbereich beliebt. Um den Debian-Rechner als Dienstleister für andere Systeme einzusetzen, sind unter anderem die Datenbankmanagementsysteme MySQL 5.1.49 und PostGreSQL 8.4.6, der Apache 2.2.16, Python 2.6.6, 2.5.5 und 3.1.3, Perl 5.10.1, PHP 5.3.3, das Java-Entwicklerkit OpenJDK 6b18 oder der Applikationsserver Tomcat 6.0.18 im Paketrepositorium enthalten. Weitere Neuerungen sind der Browser Chromium oder die Monitoringlösung Icinga. Debians Repositorium umfasst insgesamt über 29.000 Softwarepakete, die sich innerhalb kurzer Zeit installieren und einrichten lassen.


    Die bisherigen auf bestimmte Zielgruppen zugeschnittenen »Custom Debian Distributions« wurden in »Debian Pure Blends« umbenannt. Die Pure Blends stellen ihren Nutzern eine angepasste Arbeitsumgebung bereit, in der bereits häufig benötigte Anwendungen standardmäßig installiert und konfiguriert worden sind. Beispiele dafür sind etwa Debian Edu, GIS, Lex oder Med.


    Debian 6.0 liegt in 70 verschiedenen Lokalisierungen vor und ist für 32- und 64-Bit-Architekturen sowie eine Reihe verschiedener Plattformen wie Intel, ARM, Sparc oder MIPS verfügbar. Anwender, die bereits Debian Lenny einsetzen, können ihr System mittels Apt aktualisieren.


    Quelle: Pro-Linux

    Gruess Suse-Newbie

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  • Dieser Artikel stellt Debian 6.0 »Squeeze« mit einem Fokus auf die Neuheiten dieser Version vor



    Vorwort


    [Blockierte Grafik: http://www.pro-linux.de/images/NB3/imgdb/n_startbildschirm-der-installations-cd.jpg]
    <img src="http://www.pro-linux.de/images/NB3/base/global/image_nwindow.gif" alt="" align="right" /> <img src="http://www.pro-linux.de/images/NB3/base/global/image_zoom.gif" alt="" align="right" /> Hans-Joachim Baader
    Startbildschirm der Installations-CD
    Debian GNU/Linux bezeichnet sich als »das universelle Betriebssystem« und ist zweifellos die größte Distribution, sowohl von der Entwickler- als auch der Anwenderzahl, die unabhängig von einem Unternehmen entwickelt wird. Debian steht auf eigenen Füßen und bildet die Basis für viele weitere Distributionen, ganz besonders Ubuntu. Mehrere sehr große Installationen wie das System der Münchner Stadtverwaltung oder das der spanischen Provinz Extremadura beruhen auf Debian.Nun macht sich bei Debian eine gewisse Monotonie breit. Die Entwickler waren übereingekommen, künftig alle zwei Jahre den Feature-Freeze einzuleiten, der erfahrungsgemäß ein halbes Jahr später zur Veröffentlichung einer neuen stabilen Version führt. Dabei kommt es den Entwicklern auf ein oder zwei Monate nicht an, da die Qualität über das Einhalten eines Zeitplans gestellt wird - und Qualität bedeutet nun einmal intensives Testen, das seine Zeit dauert, und das Beseitigen aller kritischen Fehler. Dennoch konnten die Entwickler die letzten Versionen fast im Zweijahrestakt veröffentlichen. So wurde auch Debian 6.0 »Squeeze« fast genau zwei Jahre nach seinem Vorgänger »Lenny« veröffentlicht. Damit wird, sofern sich keine neuen Entwicklungen ergeben, der Support für Lenny im Februar 2012 eingestellt. Die Benutzer haben also noch reichlich Zeit für ein Update.
    Eigentlich wollte das Debian-Team die neue Version früher veröffentlichen, doch aus dem ursprünglich geplanten Freeze-Termin März 2010 wurde dann August. Zwischenzeitlich gab es noch Probleme mit dem grafischen Installer, doch die angedrohte Entfernung der grafischen Version konnte schließlich abgewendet werden, es stand ja noch genügend Zeit zur Verfügung.
    Auch sonst tat sich im vergangenen Jahr im Debian-Projekt so einiges. Die Mitgliedschaft bei Debian steht nun auch Nicht-Entwicklern offen, was bereits jetzt als wichtiger Meilenstein gelten muss, der das Projekt wesentlich stärkt. Die »Archiv-Zeitmaschine« snapshot.debian.org wurde zum offiziellen Dienst von Debian, ebenso backports.debian.org (früher backports.org), das aktualisierte Software für die stabile Version bereitstellt, sofern sie in Debian Testing bereits erprobt wurde. Für Anwender, denen auch das nicht aktuell genug ist, wird über stabilere Schnappschüsse von Testing nachgedacht. Details dazu werden wahrscheinlich im Verlauf der Entwicklung von Debian 7.0 aufkommen, zur Zeit gibt es erste Test-Schnappschüsse.
    Bevor ich mit meinem kleinen Erfahrungsbericht loslege, sei angemerkt, dass es sich hier nicht um einen Test der Hardware-Kompatibilität handelt. Es ist bekannt, dass Linux mehr Hardware unterstützt als jedes andere Betriebssystem, und das überwiegend bereits im Standard-Lieferumfang. Ein Test ist damit überflüssig, und es wäre zu viel Aufwand für wenig Nutzen, eine repräsentative Auswahl von Hardware zu beschaffen.
    Zwar läuft Debian auf allen meinen Rechnern und ist teilweise auch bereits auf »Squeeze« aktualisiert, aber virtuelle Maschinen sind die einzige praktikable Möglichkeit, ein unverändertes System zu zeigen. Für den Artikel werden daher zwei identische virtuelle Maschinen, 64 Bit, unter KVM mit jeweils 768 MB RAM verwendet.


    Unterstützte Systeme
    Anders als viele andere Distributionen beschränkt sich Debian nicht auf die x86-Architektur in ihren 32- und 64-Bit-Varianten. Auch wenn gegenüber Debian 5.0 drei veraltete Architekturen gestrichen wurden, nämlich HP-PA, Alpha und die ältere ARM-Portierung, werden immer noch SPARC, PowerPC, MIPS (in Big und Little Endian), Itanium, S/390 und ARM EABI unterstützt. Dazu kommen nun als technische Vorschau kfreefsd-amd64 und kfreefsd-i386, bei denen der Linux-Kernel durch einen FreeBSD-Kernel ersetzt wurde. Diese dürften nur für eine Handvoll Leute von Interesse sein, und ich bezweifle, dass sich das ändern wird, selbst wenn diese Portierungen irgendwann als ausgereift gelten.
    Die nicht mehr offiziellen Portierungen verschwinden allerdings keineswegs aus Debian, sondern sind nach wie vor verfügbar, allerdings muss mit Problemen gerechnet werden. Außerdem existieren weitere, noch unvollständige Portierungen. Damit unterstützt Debian fast alle Architekturen, auf denen der Linux-Kernel läuft. Prinzipiell bietet Debian Platz für jede Architektur, wenn sich Freiwillige dafür finden. Die Portierungen-Seite listet sie alle auf.
    Aus: Pro-Linux


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    Zypper Befehlsreferenz

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