Ubuntu 12.04 LTS

  • Die Ubuntu-Gemeinschaft hat die Linux-Distribution Ubuntu 12.04 LTS »Precise Pangolin« wie geplant mit zahlreichen Neuerungen veröffentlicht. Es handelt sich nach Angaben der Entwickler um die umfangreichste Ubuntu-Veröffentlichung bisher.




    Zwei Jahre nach Ubuntu 10.04 LTS ist Ubuntu 12.04 LTS die nächste Version mit einer auf fünf Jahre ausgedehnten Unterstützung (Long Term Support, LTS). Diese Unterstützung gilt nun auch für den Desktop, sowohl für Unity als auch für KDE und die meisten anderen Varianten. Die neue Version ist nach Angaben des Herstellers die bisher umfangreichste. Nicht nur viele neue Funktionen, sondern auch eine verbesserte Qualitätssicherung sollen Ubuntu 12.04 LTS auszeichnen.




    Der Kernel aller Ubuntu-Varianten beruht auf Linux 3.2.14. Die Hauptvariante von Ubuntu nutzt die Eigenentwicklung Unity als Alternative zur Gnome-Shell. Unity wurde unter anderem um eine »Video-Linse« erweitert, eine Suchfunktion für Videos sowohl auf dem lokalen Rechner als auch im Web. Das Head-Up-Display stellt eine neue, optionale Methode dar, um Menüpunkte schneller und leichter zu finden. Auch das Software-Center wurde erweitert. Dabei wurden Geschwindigkeit und Benutzbarkeit erhöht.




    Zu den vorhanden und aktualisierten Anwendungen zählen der Musik-Player Rhythmbox, der eine Anbindung an den Ubuntu One Music Store besitzt, LibreOffice 3.5.2 und GNOME 3.4.1. Für Entwickler stehen GCC 4.6.3, Python 2.7.3 und 3.2.3, OpenJDK 6b24 und 7u3 und vieles mehr bereit.




    Server-seitig wurden die neue Metal as a Service (MAAS)-Infrastruktur und der Juju Charm Store eingeführt. OpenStack wurde auf die neueste Version Essex aktualisiert. Zentyal und OpenMPI 1.5 für ARM wurden den Repositorien hinzugefügt. Das in Version 1.0 enthaltene KVM erlaubt nun virtuelle Maschinen innerhalb von virtuellen Maschinen. Damit können Instanzen, die in einer Cloud laufen und somit bereits selbst virtuelle Maschinen sind, eigene virtuelle Maschinen definieren.




    Die ARM-Variante von Ubuntu ist erstmals mit Hardfloat-Unterstützung verfügbar. Das Minimalsystem Ubuntu Core wurde ebenfalls auf diese Architektur portiert.




    Kubuntu bringt den Benutzern Qt 4.8, KDE SC 4.8, Telepathy und Amarok 2.5 mit MP3-Shop und die Office-Suite Calligra. Der alternative Webbrowser Rekonq wurde nach Angaben der Entwickler schneller und stabiler, und OwnCloud wurde erweitert und bringt jetzt unter anderem einen Streaming Musikplayer mit. Auch die Paketverwaltung Muon wurde verbessert.




    Als Technologievorschau ist Kubuntu Active als USB-Image verfügbar. Es handelt sich um eine Adaption von Plasma Active, einer Oberfläche für Tablet- und ähnliche Rechner.




    Edubuntu ersetzte das Klassenzimmer-Verwaltungsprogramm iTalc durch Epoptes. LTSP wurde auf Version 5.3 aktualisiert. Mittels Wubi ist nun auch eine Installation unter Windows möglich. Für die Administratoren wurden eine vollständige Installation von vim und Pastebin hinzugefügt. Dagegen wird Java in dieser Version komplett vermieden. Verzichtet wurde auch auf einige Python-Pakete (python-support und python-central).




    Xubuntu erhielt eine aktualisierte Optik und verwendet pavucontrol anstelle von xfce4-mixer. Ferner wird auf 32-Bit-Rechnern standardmäßig der Kernel ohne PAE-Unterstützung verwendet, der auch auf sehr alten Prozessoren noch läuft.




    Ubuntu Studio verwendet nun einen neuen Kernel mit besonders niedriger Latenz. Die DVD von Ubuntu Studio ist jetzt auch eine Live-DVD. Lubuntu wurde im Aussehen aktualisiert, verwendet den Dateimanager Pcmanfm 0.9.10 sowie ein neues Software Center, das für Lubuntu optimiert wurde, und ersetzte gnome-bluetooth durch Blueman. Mythbuntu wurde auf MythTV 0.25 aktualisiert.




    Ubuntu 12.04 LTS kann von der Download-Seite und von einer Reihe von Spiegelservern heruntergeladen werden. Die Webseiten von Ubuntu und Canonical scheinen kurz nach der Ankündigung unter dem Ansturm zusammengebrochen zu sein.




    Quelle: Pro-Linux

    Gruess Suse-Newbie

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