Fedora 18 erschienen

  • Das Fedora-Projekt hat die Version 18 der Linux-Distribution Fedora veröffentlicht. Neben den neuen Desktops KDE SC 4.9, Gnome 3.6, Xfce 4.10 und Mate findet man in der neuen Version viele Verbesserungen bei Virtualisierung und Clustern.


    In Fedora 18 wurde das Installationsprogramm Anaconda gründlich überarbeitet und seine Oberfläche völlig neu geschrieben. Dies war der Hauptgrund für die außerordentliche Verzögerung der Freigabe von Fedora 18 um über zwei Monate. Die neue Oberfläche soll einfacher zu benutzen sein, aber dennoch alle Optionen bieten, wenn sie benötigt werden. Die Installation unterstützt UEFI Secure Boot.


    Fedora 18 enthält eine neue Version des NetworkManagers, der die Nutzung von WLAN-Hotspots deutlich erleichtern soll. Als Desktop-Umgebungen stehen in Fedora 18 unter anderem KDE SC 4.9, Gnome 3.6, Xfce 4.10 und Sugar 0.98 zur Verfügung. Außerdem wurde der Gnome 2-Nachfolger Mate aufgenommen. Die von Red Hat entwickelten Schriften »Liberation Fonts« kommen in einer neuen Version. Avahi, die freie MDNS-Implementation, wird auf Desktops standardmäßig aktiviert.


    Administratoren finden in Fedora 18 unter anderem erstmals die fehlertolerante und skalierbare NoSQL-Datenbank Riak und Samba 4, das SMB3 und vertrauenswürdige Domänen von FreeIPA unterstützt. Ein Fedora 18-System soll sich auch leicht in eine Active Directory- oder FreeIPA-Domäne integrieren lassen. Außerdem sind jetzt System-Updates offline möglich, indem Pakete, die zuvor im Hintergrund heruntergeladen wurden, beim Neustart des Systems in einem speziellen Update-Modus installiert werden, bevor das reguläre System startet. Dadurch werden inkonsistente Zustände vermieden, die bei Updates im laufenden System vorkommen können.


    Ein neues Kommandozeilenprogramm ssm (System Storage Manager) vereinheitlicht die Verwaltung von Speichergeräten, gleichgültig ob dabei LVM, RAID oder Btrfs zum Einsatz kommen. Das Verzeichnis /tmp wird als tmpfs im RAM realisiert, was sich aber ändern lässt. In Solaris wird es schon seit 18 Jahren so gehandhabt.


    Firewalld wird anstelle von iptables standardmäßig als Firewall eingesetzt. Dadurch wird die Firewall dynamisch und benötigt keinen Neustart mehr für Änderungen. Der Paketmanager DNF ist erstmals als Alternative zu YUM verfügbar. Systemtap, ein umfangreiches Trace-System, wurde auf Version 2 aktualisiert; auch das Trace-System LTTng liegt in Version 2.0 vor.


    Für Entwickler gab es zahlreiche Updates der Programmierumgebungen, beispielsweise D und Haskell. Unterstützung für die Programmiersprache Clojure kam neu hinzu. Perl (5.16), Python (3.3), Ruby on Rails (3.2) und PHP wurden aktualisiert. Die Power7-Plattform ppc64p7 wird nun unterstützt. Owncloud ist nun in der Distribution enthalten. Terminals können nun 256 statt nur 8 Farben nutzen.


    Auch im Bereich Virtualisierung und Cloud wurde Fedora 18 erweitert. OpenShift Origin, eine Platform as a Service (PaaS)-Infrastruktur, wurde hinzugefügt. Mit Eucalyptus lassen sich private, Amazon-kompatible Clouds verwalten. Die Plattform OpenStack für Infrastructure-as-a-Service (IaaS) wurde auf die Version »Folsom« aktualisiert, die alternative IaaS-Plattform Eucalyptus auf Version 3.1. Das Projekt Heat zur Orchestrierung von Cloud-Anwendungen kam hinzu. Virt Live Snapshots machen es möglich, Schnappschüsse von virtuellen Maschinen unter Qemu und libvirt zu machen, ohne die Gastsysteme anzuhalten. oVirt wurde auf Version 3.1 gebracht und enthält jetzt auch grafische Werkzeuge.


    Weitere Informationen zu den neuen Funktionen findet man in den Anmerkungen zur Veröffentlichung. Der Download von Fedora 18 ist von zahlreichen Servern möglich. Die nächste Version, Fedora 19, soll im Mai erscheinen.


    Quelle: Pro Linux

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