KDE SC 4.10 freigegeben

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    Das KDE-Projekt hat Version 4.10 von KDE SC freigegeben. Die Desktopumgebung bringt ein halbes Jahr nach Version 4.9 wieder zahlreiche Neuerungen.
    Von Hans-Joachim Baader


    KDE


    Fenstergruppierung
    KDE SC setzt sich aus der Oberfläche Plasma, die es in verschiedenen Varianten gibt, zahlreichen Anwendungen und der zugrundeliegenden Plattform zusammen. Qt Quick wird in den Plasma-Workspaces 4.10 noch intensiver als zuvor genutzt. Die bereits in KDE SC 4.8 eingeführten Qt-Quick-Plasma-Komponenten, die eine standardisierte API-Implementation von Widgets mit dem nativen Plasma-Aussehen bereitstellen, wurden um neue Module ergänzt. Viele weitere Plasma-Komponenten wurden neu in Qt Quick konzipiert. Unter anderem setzen die Systemleiste, der Pager, Systembenachrichtigungen und die Wetterstation auf die neue Technologie auf. Zudem haben die Entwickler die Bildschirmsperre überarbeitet, die nun ebenfalls auf Qt Quick beruht. Dank der ebenfalls auf Qt Quick aufsetzenden Wallpapers-Engine ist es nun einfacher, animierte Desktophintergründe zu erstellen.


    Die Umgebung wurde um das neue Air-Theme erweitert. Der Window-Manager KWin enthält nun eine Integration von Get Hot New Stuff (GHNS), mit der zusätzliche Effekte und Skripte heruntergeladen und aktiviert werden können. Mit diesen lässt sich auch das Verhalten von KWin ändern. Der Window-Manager erkennt zudem auch unter Umständen, dass er in einer virtuellen Maschine läuft, und schaltet OpenGL-Compositing dann ein, wenn möglich. Mit dem proprietären AMD-Grafiktreiber ist jetzt auch OpenGL 2 möglich.


    KDE


    Installation von Erweiterungen für KWin
    Die Möglichkeit, Fenster in Kacheln anzuordnen, wurde aus KWin entfernt, da diese Funktion zahlreiche Probleme aufwies. Die gleiche Funktion kann durch ein Plugin realisiert werden, das das JavaScript-API von KWin verwendet. Nun fehlt nur noch jemand, der genug Interesse aufbringt, dieses Plugin zu entwickeln.


    Mehrere Anwendungen unterstützen jetzt die Farbkorrektur unter Verwendung von Farbprofilen. Das KDED-Modul KolorServer kann die Farbkorrektur für jedes Ausgabemedium separat festlegen, in einer kommenden Version soll dies für jedes einzelne Fenster möglich sein. Die Farbkorrektur in KWin befreit den Compositor von dieser Aufgabe und ermöglicht es, die Farbverwaltung abzuschalten.


    KDE erhielt ein Anwendungsmenü ähnlich dem in Unity, bei dem mehrere Anwendungen ein gemeinsames globales Menü nutzen und immer nur das Menü der aktiven Anwendung sichtbar ist. Dies kann optional in einer Menüleiste am oberen Bildschirmrand dargestellt werden, die nur dann eingeblendet wird, wenn man mit der Maus an den Oberrand fährt. Das Menü soll auch bei Verwendung mehrerer Bildschirme korrekt funktionieren und kann beliebig platziert werden. Es kann auch in die Titelleiste der Anwendung verlegt werden.


    Die Metadaten-Engine Nepomuk wurde von vielen Fehlern befreit und soll Dateien schneller und robuster indizieren. Durch die Überarbeitung blieben einige bisher unterstützte Dateiformate auf der Strecke, die in einer kommenden Version wieder hinzukommen. Der neue Indexer bietet Filter, die es ermöglichen, das Indizieren auf bestimmte Dateitypen zu begrenzen. Die Nepomuk-Backup-Anwendung wurde komplett umgeschrieben. Zudem liefert die Umgebung eine neue Anwendung zum Bereinigen von korrumpierten Daten in Nepomuk mit. Ein neuer Tags-kioslave erlaubt es, in jeder KDE-Applikation nach Tags zu suchen.


    Quelle : pro-linux