Lohnt sich für mich ein Welchsel von Kubuntu nach openSUSE?

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  • Ich benutze momentan Kubuntu 13.04 auf meinem Rechner [1], und spiele mit dem Gedanken, auf openSUSE 12.3 umzusteigen. Da Ubuntu momentan mit Unity, Mir, Upstart und Bazaar schon vier Dinge gebaut hat, die nur in der Ubuntu-Welt benutzt werden, habe ich ein wenig Sorge, dass ich langfristig auf einer Insel sitze. Allerdings läuft das Kubuntu auf dem Laptop fehlerfrei, die Akkulaufzeit könnte vielleicht besser sein. Ansonsten komme ich damit ohne Probleme aus.


    Da ich KDE bevorzuge, und schon 2005 Kontakt mit SuSE hatte (9.1), wollte ich hier noch mal schauen. Fedora wäre auch noch eine Idee, allerdings ist dort Gnome 3 als Standard drin, und zypper soll wohl noch moderner als yum sein.


    Meine Anforderungen sind ungefähr die Folgenden: Ich bin Physiker und brauche Vim, git, LaTeX, Unison, Bash, Python 3, Matplotlib, g++ und KDE. Diese Sachen sollten halt laufen. Ansonsten kleine Sachen wie Clementine und MP3, die allerdings unkritisch sein sollten. In einer virtuellen Maschine hatte ich den Eindruck, dass das durchaus gut funktioniert. Die Versionen sind auch in der gleichen Größenordung wie bei meinem aktuellen Ubuntu [2].


    Die einzigen Vorteile, die ich bisher gefunden habe, sind:

    • zypper bietet direkt search --provides, während dies bei Debian/Ubuntu erst mit apt-file nachgerüstet wird.
    • Ich entgehe Upstart und Mir und bekomme systemd und Wayland. Damit benutze ich das, was die meisten anderen Distributionen auch benutzen.
    • Möglichkeit den Open Build Service zu benutzen.
    • Ein Freund meinte, dass bei ihm openSUSE schneller als Kubuntu laufen würde. Auf meinem Rechner [1] ist mir das allerdings egal, weil der so schon zum Programmieren völlig ausreicht.
    • Das System neu zu installieren gibt mir die Möglichkeit das ganze nicht mehr mit ecryptfs zu machen, sondern beide Festplatten als LVM zu verschlüsseln.


    Die Nachteile sind allerdings signifikanter:

    • Alle meine Pakete, die ich für die lokale Installation meiner Programme gebaut habe, müsste ich nun als RPM neu bauen. Das geht zwar pro Paket in 5 Minuten, allerdings ist das bei 20 Paketen aufwändig.
    • Ich müsste alle Pakete, die ich aus dem Repo brauche, zusammensuchen und wieder alle Software installiere, die ich brauche. Das ist ja gerade bei Entwicklerwerkzeugen manchmal so, dass man erst beim Kompilieren feststellt, dass da noch ein Paket gefehlt hatte. Noch extremer bei LaTeX.
    • Eventuell läuft irgendeine Hardware nicht. Dies sollte zwar inzwischen durchaus gut unterstützt sein, und die Intel Centrino WLAN-Karte machte noch nie Ärger, jedoch könnte dies sein.


    Könnt Ihr mir sagen, welche Vorteile ich bei einem Wechsel hätte? Ich bin zwar durchaus motiviert, jetzt in meinen Ferien an dem System zu basteln, jedoch ist ein emotionales „Ubuntu macht in letzter Zeit viel Eigenbrödlerei“ für einen Wechsel von einem gut funktionierenden System etwas dünn.


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    [1] Lenovo ThinkPad X220 Tablet. Intel i5-2550M. 8 GB RAM. Intel HD 3000.


    [2] Hier die Versionen, die ich verglichen habe:


    Für den Inhalt des Beitrages 59007 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: physiker

  • Jede Distribution hat ihre Vor- und auch Nachteile.
    Die Nutzung der Gui ist eine Glaubensfrage. Ich mag Kde schon viele Jahre.
    Ich denke wir können Dein Wissen und Deine Erfahrungen aus Ubuntu hier auch gut gebrauchen.


    Mache es einfach!

  • Die Frage ob sich das lohnt, kannst nur Du Dir selbst beantworten.
    Der Grundgedanke Deines Wechselansinnens ist durchaus nachvollziehbar und eine Überlegung wert.


    Ich kann Dir nur soviel sagen, dass ich im Laufe meiner Linuxlaufbahn schon einige Distributionen ausprobieret habe. Aber wie man sieht, bin ich immer wieder zu openSUSE zurückgekehrt, da keine andere Distribution meinen Ansprüchen so nahekommt wie der Gecko.


    Falls Du Dich dazu entschliessen solltest den Wechsel zu vollziehen, werden wir Dir natürlich, so weit wie es uns möglich ist, dabei helfen.

  • Ich verwende Kubuntu ebenso wie openSUSE.
    Es mag nur mein persönlicher Eindruck sein, aber auf dem Notebook ist mir Kubuntu (derzeit die Beta von 13.10) lieber. Ich fahre das Lenovo Notebook im Dual Modus, openSUSE und Kubuntu, so kann ich den Unterschied zumindest auf meiner Hardware erkennen.
    Für "kleinere Spielereien" ist Kubuntu einfach nett, schnell, handlich, zuverlässig. Im Arbeitsbereich würde ich jedoch ungerne auf meine openSUSE verzichten. Die Qualität der angebotenen Programme ist einfach deutlich zuverlässiger. (Abgesehen von einigen Ausrutschern im Packman REPO) Unter openSUSE gibt es eben Programme (wie den guten alten Quanta), die kannst unter Kubuntu vergessen.


    Schneller ist jedoch openSUSE eher nicht, das kommt eben darauf an, was man im KDE so alles mitinstalliert hat. Aber selbst eine Kubuntu-Full installation startet hier um nichts langsamer als openSUSE, einige Programme wie Firefox kommen mir unter Kubuntu sogar schneller vor. Aber das ist eher Gefühlssache.


    Bei der von dir in der Signatur aufgeführten Hardware handelt es sich allerding um ein U/Kubuntu Referenzgerät. Trotzdem wirst auch mit openSUSE keine Probleme haben (bereits getestet) und wenn der Festplattenplatz es erlaubt, spricht auch bei dir nichts gegen eine Dual Installation. Du kannst dann selber raus finden, wo du dich wohler fühlst.


    grüsse
    wrohr

    Erst wenn der letzte FTP Server kostenpflichtig, der letzte GNU-Sourcecode verkauft, der letzte Algorithmus patentiert, der letzte Netzknoten kommerzialisert ist, werdet Ihr merken, dass Manager nicht programmieren können.

    Für den Inhalt des Beitrages 59012 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: wrohr

  • wrohr: Okay, das klingt doch durchaus informiert!


    Was ist denn bei dir Arbeiten? Je nach dem, machst du ja was deutlich anderes, als ich. Vor allem bei den Serverdiensten hat openSUSE wohl einiges an Vorsprung, denke ich mal.


    Warum ist dir auf dem Laptop denn Kubuntu lieber?


    Dass es ein Referenzgerät ist, war mir nicht bewusst. Allerdings glaube ich, dass alles Intel ist, durchaus hilft. Da sollte openSUSE auch ziemlich gut drauf laufen, weil alle Treiber open source sein sollten.


    Plattenplatz habe ich keine mehr frei, da ich nur eine 30 GB SSD für das System habe. Und die Festplatte ist eigentlich auch ziemlich voll. Ich könnte in die 16 swap, die ich inzwischen nicht mehr nutze, das noch installieren, jedoch wäre dies auch etwas, was den Bootloader eventuell zerstört.

    Für den Inhalt des Beitrages 59014 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: physiker

  • Vermeide doch mal alles, was Du nicht einfach zurücknehmen kannst. Entweder, Du tauschst für den Versuch die Systemfestplatte oder Du installierst die Suse zusätzlich und dann vergleichst Du, welches System besser läuft.


    Falk

    Für den Inhalt des Beitrages 59015 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Falk2

  • Der Hauptgrund warum mir Kubuntu am Notebook recht ist, liegt wohl im Einsatzzweck. Das Notebook wird nicht nur zum arbeiten verwendet, es ist auch ein Test und Vorzeigegerät. Wir installieren auf die Geräte unsere Kunden meist Kubuntu (nur LTS Versionen). Der Grund dafür ist schlicht und einfach, ich will keine Diskussionen wie "... nein kein Linux, lieber Ubuntu ", usw. vermeiden und der lange Supportzeitraum. Dazu kommt auch noch, selbst openSUSE kann keine derart gute deutschsprachige Community vorweisen wie U/Kubuntu. (Beispiel:http://wiki.ubuntuusers.de/Startseite). Zusätzlich haben Duale Systeme den Vorteil, man macht sich nicht von einem abhängig und wenn mal etwas nicht im erfordelrichen RPM Format für openSUSE verfügbar ist, kann ich auch auf DEB ausweichen.


    Nächster Grund warum doch noch Kubuntu ist einfach, wir bevorzugen Hardware von Lenovo. Und beim Lenovo Support gibt es bereits Leute, die wissen zwar nicht was Linux ist, aber kennen U/Kubuntu oder haben es sogar selber im Einsatz.


    Wenn ich allerdings zum Beispiel für einen Clienten wozu auch Kinos gehören, (übrigens, im Europa laufen 90% der digitalen Kinoserver unter Debian) Webseiten Administrationen, Video Konvertierungen, etc. vornehmen muss, dann kann ich nur auf meine SUSE ausweichen. Ich habe es selber getestet, aber ein 1500 MB Video (mkv Format) ins Kino übliche DCP Format umwandel läuft auf der gleichen Hardware deutlich schneller mit openSUSE. Hier geht es aber nicht um 2 oder drei Minuten, sondern ob es 40 oder 70 Minuten dauert.


    Was die weitere Entwicklung betrifft, so vertraue ich auch mehr auf openSUSE. Bei Kubuntu ist man auch wenn nun durch Blue Systems Unterstützung erhält, doch von Ubuntu abhängig. Auch scheint die Zielrichtung eher der einfache Home User und nicht der "Bildschirmarbeiter" zu sein. Da ist es oft nur wichtig, dass alles so wie auf dem Handy ausschaut (grrrrrrr......) Neuere Ausgaben von Netrunner (Kubuntu aus dem Hause Blue System) machen es vor, da wird das Adressbuch zu einem normalen Link auf Google Adressbuch.


    Unterm Strich ist die SUSE eben ein zuverlässiges Arbeitspferd und Kubuntu eher für den Heimgebrauch. Für Anwender die mit LibreOffice oder Gimp arbeiten wird es nicht viel bis gar keinen Unterschied machen. Wer jedoch mehrere SQL Server warten oder mit grossen Datenmengen zu tun hat, der wird die Vorteile von SUSE schätzen.


    grüsse
    wrohr

    Erst wenn der letzte FTP Server kostenpflichtig, der letzte GNU-Sourcecode verkauft, der letzte Algorithmus patentiert, der letzte Netzknoten kommerzialisert ist, werdet Ihr merken, dass Manager nicht programmieren können.

    Für den Inhalt des Beitrages 59016 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: wrohr