openSUSE 13.1

  • Acht Monate nach der Freigabe von OpenSuse 12.3 steht mit OpenSuse 13.1 die nächste stabile Version der Linux-Distribution zum allgemeinen Einsatz bereit. Im Vordergrund standen umfangreiche Software-Aktualisierungen und Erweiterungen des Software-Angebots. Darüber hinaus haben die Entwickler laut eigenen Aussagen großen Wert auf die Stabilität des Produktes gelegt.


    OpenSuse 13.1 bringt zahlreiche Neuerungen sowie Aktualisierungen von Hunderten von Anwendungen. Die Distribution beruht auf Linux 3.11. Mit der Freigabe der neuen Version wurde laut Aussagen der Entwickler auch die Stabilität des Systems verbessert. Mitte des Jahres hatten sie mit openQA ein Testsystem vorgestellt, das die Stabilität der Distribution fortwährend überprüft. Ferner haben die 120 an der Distribution mitwirkenden Entwickler im Rahmen ihres Beta Hackaton knapp 140 Fehler beseitigt und über 400 weitere untersucht. Dabei hat man sich besonders auf Btrfs konzentriert. Das lässt sich im Verlauf der Installation weiterhin als favorisiertes Dateisystem auswählen. Zum Standarddateisystem avancierte Btrfs allerdings noch nicht.


    Die Desktopumgebungen KDE und Gnome sind in den Versionen 4.11 bzw. 3.10 vorhanden. Die Version 4 der KDE-Desktopumgebung hat damit ihren Höhepunkt und Abschluss erreicht. Der Plasma-Desktop gilt nun als abgeschlossen, wird aber noch für mindestens zwei Jahre mit Updates versorgt. Die Verwendung von Qt Quick wurde in den Plasma-Workspaces 4.11 weiter erhöht. Eines der zentralen Plasma-Widgets, der Task-Manager, wurde dazu in Plasma Quick vollständig neu geschrieben und von einigen früheren Fehlern befreit. Auch das Batterie-Widget wurde verbessert. Das Kickoff-Menü zeigt neu installierte Anwendungen einige Tage lang an. Ferner wurde ein Konfigurations-Button in die Benachrichtigungen eingebaut, sodass man schnell die Einstellungen für bestimmte Typen von Benachrichtigungen ändern kann. Der Soundmixer KMix wurde beschleunigt und von Fehlern befreit und die Monitor-Konfiguration in den Systemeinstellungen durch das neue KScreen ersetzt.


    In Gnome 3.10 wurden dagegen einige neue Funktionen und Programme aufgenommen, aber auch viele bestehende Komponenten erweitert und verbessert. Eine der wichtigsten Neuerungen ist der neu entworfene Bereich für den Systemstatus. Der neue Bereich ersetzt die eine Reihe von Menüs in der Ecke der oberen Leiste. Ein gänzlich neues Benutzerelement in Gnome 3.10 sind auch die Kopfleisten. Diese verbinden Titelleisten und Werkzeugleisten in einem Element. Das neue Programm »Software« dient zudem zum Finden und Installieren von Programmen und entspricht in seiner Idee dem »Software Center« von Ubuntu und ähnlichen Programmen. Es ermöglicht die Suche nach Programmen, Installieren und Entfernen von Programmen sowie das Ansehen und Installieren von Programmaktualisierungen. Darüber hinaus haben die Entwickler für Gnome 3.10 ein neues Framework zur Ortsbestimmung erstellt. Auch bei den Programmen gab es einige Neuerungen. »Musik« soll die Standardanwendung für Audiowiedergabe werden und ist als Technologievorschau enthalten. »Karten« ist eine neue Anwendung zum Anzeigen von Karten, die die Daten von OpenStreetMap nutzt. »Fotos«, bereits in Gnome 3.8 enthalten, wurde vervollständigt und kann Bilder durchsuchen, organisieren und drucken.


    In OpenSuse 13.1 ist erstmals das System-Konfigurationswerkzeug Yast in einer Ruby-Variante enthalten. Yast nutzte bisher proprietären Code, sodass es für Entwickler schwierig war, das Konfigurationswerkzeug zu verbessern. Aus diesem Grund hatten einige Entwickler im Januar dieses Jahres damit begonnen, Yast 3 in der Skriptsprache Ruby zu implementieren. Sie versprachen sich davon, dass es so für Interessierte leichter wird, eigene Verbesserungen beizusteuern. Neben Änderungen an Yast haben die Entwickler auch update-ca-certificates - ein Programm zum Aktualisieren von SSL-Zertifikaten - überarbeitet. Es nutzt nun das p11-kit, so dass andere Programme wie Firefox oder Thunderbird auf die vom Betriebssystem gespeicherten Zertifikate zurückgreifen können, statt alle Zertifikate selbst vorrätig haben zu müssen.


    Zu den weiteren Änderungen von OpenSuse 13.1 gehören Aktualisierungen der Komponenten. Glibc wurde auf die Version 2.18 angehoben und erfuhr zahlreiche Korrekturen, Änderungen und Erweiterungen. Mit von der Partie in OpenSuse 13.1 sind auch weiterhin Xfce, LXDE und E17. Der zugrunde liegende X.org-Server trägt die Versionsnummer 1.14. Mesa wurde in der Version 9.2.1 hinzugefügt und verfügt neben neuen Funktionen auch über diverse Geschwindigkeitsoptimierungen einiger Treiber. Zudem setzt OpenSuse 13.1 auf Freetype 2.5.0.1 auf und bringt Firefox 24 und Thunderbird 24 mit.


    Wie Wolfgang Rosenauer im Namen des Evergreen-Teams ankündigte, wird OpenSuse 13.1 die nächste Evergreen-Version. Das Evergreen-Projekt setzt sich aus Mitgliedern der Gemeinschaft zusammen, die sich das Ziel gesetzt haben, ausgewählte Versionen der Distribution für drei oder gar vier Jahre zu unterstützen. Dem entsprechend wird sich das Evergreen-Team dieser Version annehmen, wenn die normale Support-Zeit endet, und danach noch mindestens weitere 18 Monate für Updates sorgen.


    OpenSuse 13.1 ist als installierbare Gnome- oder KDE-Live-CD sowie als DVD-Abbild für 32- und 64-Bit-Architekturen zu finden. Die Live-Medien sind für USB-Flash-Medien optimiert und jeweils ungefähr 1 GByte groß. Alle Images können direkt von der Downloadseite bezogen werden. Darüber hinaus bieten die Entwickler auch eine Rettungs-CD und ein Netinstall-Image an.


    Quelle: Pro-Linux

    Gruess Suse-Newbie

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