Greg Kroah-Hartman hat angekündigt, dass er Linux 3.10 für mindestens
zwei Jahre mit Updates versorgen will. Diese Version wird somit die
nächste langfristig unterstützte Version nach 3.4 und 3.0.
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Linux 3.10,
erschienen am 1. Juli, ist momentan noch die aktuellste Kernel-Version.
Seit ihrem Erscheinen hat das »Stable Kernel Team« um Greg
Kroah-Hartman bereits fünf Updates veröffentlicht, die jeweils Dutzende
von Fehlern korrigierten. Kroah-Hartman hat nach eigenen Angaben bereits
mehrere weitere Updates in der Warteschleife und sieht noch kein
Nachlassen der Update-Aktivität.Dennoch hat er bereits jetzt angekündigt,
dass Linux 3.10 der nächste langfristig unterstützte Kernel wird. Die
Serie dieser Kernel reicht schon weit in die Zeit von Linux 2.6 zurück.
Normale Kernel erhalten meist ihr letztes Update einige Wochen nach dem
Erscheinen der nächsten Kernel-Version, werden also einige Monate
unterstützt. Das ist jedoch in der Industrie zu wenig, wo man meist in
Jahren denkt. Daher wurden schon die mittlerweile veralteten Kernel
2.6.16 und 2.6.27 für lange Zeit gepflegt. Immer noch unterstützt werden
Linux 2.6.32, 3.0 und 3.4, dazu kommen Linux 3.2, das von Ben Hutchings
für Debian und die Allgemeinheit gepflegt wird, und diverse langfristig
unterstützte Versionen der Distributionen.
Kroah-Hartman hatte vor rund zwei Jahren angeregt, einmal im Jahr einen Kernel auszuwählen, der mindestens zwei Jahre Unterstützung erfährt. Dieser Vorschlag resultierte in der Long-Term Support Initiative (LTSI)
und führte zur Auswahl von Linux 3.0 als erstem LTS-Kernel, gefolgt von
Linux 3.4 ein Jahr später. Es war jetzt also wieder an der Zeit, einen
neuen Kernel auszuwählen. So hat sich Kroah-Hartman nach ausgiebigen
Diskussionen mit Unternehmen und Entwicklern für Linux 3.10 entschieden.
Wie er schreibt, wird die Wahl nicht alle vollkommen zufrieden stellen,
aber ein guter Kompromiss für die Nutzer dieser Kernel sein.
Linux
3.10 wird damit auch die Grundlage für den nächsten LTSI-Kernel. Der
LTSI-Kernel darf jedoch nicht mit den stabilen Kernel-Versionen auf
kernel.org verwechselt werden. Beide folgen unterschiedlichen Regeln.
Während in die kernel.org-Versionen nur Korrekturen eingebracht werden,
die zuvor auch im Entwicklungszweig des Kernels getestet wurden, werden
in die von der Linux Foundation betreuten LTSI-Kernel durchaus auch neue
Funktionen eingebaut, von denen einige noch nie in einem offiziellen
Kernel zu finden waren. In dieser Hinsicht ähnelt der LTSI-Kernel denen,
die von den Linux-Distributoren gepflegt werden.
Aus: Pro-Linux