ich weiß der Thread hier ist schon recht alt, aber da nicht geschlossen, dachte ich, gebe ich auch mal meinen Senf dazu. Aktuell bin ich auf Ubuntu 12.04 LTS, da openSuse sich ständig bei mir aufgehängt hat, weil ich in meinen PC 2 Grafik-Chipsätze habe (Intel HD Grafics & NVIDIA), die sich ständig gegenseitig im Weg waren. Mittlerweile weiß ich, wie ich das Problem mittels Banshee beheben kann, jedoch bleibe ich nun doch bei Ubuntu.
Ich habe hier einige negative Anmekrungen zu Ubuntu gelesen, die in meinen Augen jeglicher Grundlage entbehren. Einige User hier scheinen genau der Distributions-Ideologie-Falle verfallen zu sein, die sie selber wiederum bei anderen Usern so scharf kritisieren. Bestimmt sehen mich einige User hier als "Verräter" an, weil ich openSuse für Ubuntu geopfert habe, aber ich sehe das nicht so eng.
Mittlerweile laufen auf meinem Notebook zwei Linux-Distributionen: Ubuntu 12.04 LTS und Debian GNU/Linux 7.0 (Beta). Wenn ich professionell mit Linux arbeiten möchte, dann tu ich das halt eben über Debian 7.0. Wenn ich mich privat "vergnügen" will, tu ich es mittlerweile nur noch mit Ubuntu.
Sicherlich könnte ich ohne Probleme zu OpenSuse zurück-wechseln, aber es gibt, zumindest für mich, keinen Grund, warum ich das tun sollte. Ursprünglich habe ich Ubuntu nur als Zwischenlösung installiert, bis ich meine Grafikkarten-Probleme mit openSuse bereinigt hätte. Jedoch die 2-3 Tage, die ich (seit der Installation) mit Ubuntu nun "verbracht" habe, haben mich persönlich von Ubuntu überzeugt. Und ich würde für kein Geld der Welt wieder zu Windows oder einem anderen Betriebssystem (außer Debian Linux) wechseln.
Ist nun deswegen openSuse das schlechtere Betriebssystem - schlechter als Ubuntu? Nein, ist es nicht! Ich finde openSuse ist eine echt tolle Distribution, mit der ich meine "Liebe" für Linux überhaupt erst entdeckt habe. Ohne openSuse wäre ich nie auf Ubuntu oder Debian gestossen - geschweige hätte ich den Mut gefunden Debian bei mir zu installieren. Denn erst openSuse hat mich dazu gebracht, mich aus der Microsoft-Knechtschaft zu befreien und Windows 7 (inkl. aller Wiederherstellungs-Partitionen) von meinem Notebook zu kicken. Daher verdanke ich openSuse viel. Nun bin ich überzeugter Linux-User mit Ubuntu 12.04 LTS und Debian 7.0 auf meinem Rechner - und somit habe ich alles, was ich privat und zum professionellen Arbeiten brauche.
openSuse ist ein tolles OS und gehört neben Ubuntu und Debian sicherlich zu den am meisten verbreitesten Linux-Distributionen, die es gibt. Daher wäre ein "Abgesang" auf openSuse genauso idiotisch wie auf jede andere Linux-Distribution. Und anstatt, wie einige User es hier im Thread auch getan haben, die Linux-Anfänger dafür fertig zu machen, nur weil sie erstmal eine leichtere Linux-Distribution für sich vorziehen, halt ich einfach nur für lächerlich und ziemlich schäbig. Jene Dauer-Nörgler und Distributions-Ideologen sollten stattdessen die Menschen dazu ermuntern mit jeder x-beliebigen Linux-Distribution Erfahrung zu sammeln, anstatt die Menschen dafür zu kritisieren, dass sie angeblich nicht die "richtige Distribution" gewählt haben.
Wer hier so auf echter Wahlfreiheit pocht, sollte sie auch allen anderen potentiellen Linux-Usern zugestehen. Denn nur weil ein User sich z.B. für Ubuntu oder Linux Mint, Fedora etc. als Erst-Distribution festgelegt hat, heißt das noch lange nicht, dass er auch für immer dabei bleiben wird. Sobald die erste "Scheu" vor Linux verflogen ist, und der User selber merkt, dass er kein Windows oder Apple-OS braucht, um glücklich zu sein, wird er auch den Mut finden andere Linux-Distributionen auszuprobieren. Und dabei werden auch sicherlich viele Leute openSuse für sich entdecken und openSuse einem OS wie Ubuntu vorziehen.
Also wozu die ganze Aufregung hier?! Lasst uns alle, welche Linux-Distributionen wir auch immer nutzen, lieber zusammenarbeiten und den Menschen da "draußen" in der Sklaverei der Windows- und Apple-Welt zeigen, dass wir das wirklich bessere oder zumindest freiere System im Angebot haben.
Gruß
geistesblitz