Blender 2.5: erste Testversion

  • Mit der Freigabe einer ersten Alpha-Version von Blender 2.5 stellt die gleichnamige Foundation eine neue Generation des 3D-Modelers und Renderers vor.


    Die für den Anwender sichtbarste Änderung der kommenden Generation von Blender betrifft die grafische Umgebung. So unterstützt Blender nun mehrere Hauptfenster, so dass beispielsweise gerenderte Bilder nicht mehr im Hauptfenster angezeigt werden müssen. Editorbereiche können nun nach Belieben gesplittet und wieder zusammengesetzt werden. Die Neuentwicklung erlaubt zudem, Editorbereiche in verschiedene Regionen zu unterteilen,so dass beispielsweise ein einfacher 4-Fenster-Split für verschiedene Ansichten leichter zu realisieren ist.


    Neben dem Handling der GUI kommt Blender 2.5 mit einem vollkommen überarbeiteten Optionsdialog. Die ursprüngliche Lösung wurde laut Aussage der Entwickler im Laufe der Jahre zu umfangreich. Mittels eines neuen Property-Editors ist es nun unter anderem möglich, Optionen, die nicht benötigt werden, abzuschalten. Ferner wurde der integrierte Dateibrowser weiter ausgebaut und unter anderem um eine aufgeräumte Listen-, Kolumnen- und Vorschauansicht ergänzt. Darüber hinaus lassen sich Dateien mittels einer Quick-Funktion schneller sortieren. Überarbeitet wurde ferner auch die Steuerung der Applikation mittels der Tastatur, so dass Blender nun besser eigene Shortcuts unterstützt.


    Um unter anderem externen Entwicklern einen besseren Zugriff auf die Szene-Daten zu ermöglichen, führt Blender 2.5 nun eine Data-API ein. Laut Aussage der Entwickler führte die Limitierung der Applikationen bis zuletzt dazu, dass es schwer bis kaum möglich war, komplexe Tools für Blender zu erstellen. Darüber hinaus haben die Entwickler ein einheitliches System zur Benutzung der Anwendung erstellt. Die neue Tool-API, die eine enorme Überarbeitung von Blender erforderte, ermöglicht nun, dass Tools nicht mehr die Eingaben von anderen Quellen blockieren können. MacOS X-Benutzer können sich darüber hinaus über eine Unterstützung von Cocoa freuen.


    Eine weitere Neuerung von Blender 2.5 betrifft das Animationssystem der Applikation. Die Prämisse der kommenden Generation lautet: »Mache alles animierbar«. Bedingt durch die Einführung einer Data-API kann ab sofort jede Option eines Objekts animiert werden. Informationen über Animationen werden in einer F-Curve gespeichert, wobei diese wiederum in Aktionen eingeschlossen werden können. Zudem wurde Blender 2.5 ein neuer Animationseditor spendiert, der nicht nur an die neue Animationsprämisse angepasst wurde, sondern auch neue Funktionen enthält.


    Zu den weiteren Verbesserungen des Editors gehört ferner eine neue Rauch-Simulation und ein überarbeitetes Partikelsystem. Darüber hinaus wurde das Renderingsystem aufgewertet. Unterstützt wird ab sofort nun auch Volume Rendering und Deep-Shadow-Maps. Das Ratracing-System wurde gegenüber der Vorgängerversion massiv beschleunigt. Ferner unterstützt der Raytracer sogenanntes Instancing, in dem ein Objekt mehrmals in einer Szene dupliziert wird. Zu den weiteren Verbesserungen des Renderers gehört ein verbessertes Bump-Mapping.


    Blender 2.5 kann ab sofort in einer ersten Testversion für Linux, MacOSX und Windows heruntergeladen werden. Die als Alpha0 bezeichnete Variante ist allerdings nicht für den produktiven Einsatz gedacht, sondern dient vielmehr der Demonstration der kommenden Funktionen. So soll beispielsweise die Überarbeitung des UI-Layouts erst in der kommenden Alpha1 abgeschlossen sein. Eine stabile Version der kommenden Variante von Blender soll aller Voraussicht nach Mitte des kommenden Jahres erscheinen und den Namen 2.6 tragen.


    Quelle: Pro-Linux

    Gruess Suse-Newbie

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