Die Entwickler des freien Servers Samba, der das Server-Message-Block-Protokoll (SMB) für Unix-Systeme verfügbar macht, haben eine erste Testversion der kommenden Version vorgestellt und präsentieren unter anderem eine experimentelle Unterstützung von SMB2.
Für Entwickler, die an Samba oder auf Samba basierenden Produkten arbeiten möchten, stellt das Samba-Team die erste Testversion des kommenden Samba 3.5.0 bereit. Wie die Entwickler bekannt geben, stellt die Freigabe keine stabile Version dar und sollte von normalen Benutzern nicht eingesetzt werden. In erster Linie erhofft sich die Gemeinschaft ein intensiveres Testen der neuen Version, die gleich mehrere signifikante Änderungen mit sich bringt.
Zu den aus Sicht der Administratoren wichtigsten Neuerungen gehört die Unterstützung von SMB2. SMB2 ist eine Neuimplementierung des SMB-Protokolls und kommt unter anderem in Windows Vista sowie allen nachfolgenden Produkten von Microsoft zum Einsatz. Wie dem Blog der Entwickler entnommen werden kann, stellt die Samba-Implementierung von SMB2 noch nicht die finale Version dar. Die Arbeiten seien allerdings bereits weit fortgeschritten und es sei zu hoffen, dass SMB2 in der kommenden Version einen stabilen Status erreichen könnte. Vorerst müssen alle Interessierten SMB2 per Option »max protocol = smb2« explizit einschalten.
Zu den weiteren Neuerungen von Samba 3.5.0pre1 gehört die Unterstützung der vollen Windows-Timestamp-Auflösung, sofern der Kernel (Version 2.6.22 und höher) und die Glibc (2.6 und höher) in der Lage sind, diese auch zu unterstützen. Desweiteren bietet Samba nun auch eine verschlüsselte Übertragung zu CUPS-Servern. Standardmäßig verwendet der Server allerdings immer noch eine nicht verschlüsselte Übertragung. Der Winbind-Daemon wurde überarbeitet und arbeitet nun asynchron. Dementsprechend führen Kommandos wie »wbinfo -g« oder »wbinfo -u« nicht zum Stillstand von Winbind.
Die neueste Testversion von Samba kann ab sofort im Quellcode direkt vom Server des Projektes heruntergeladen werden. Darüber hinaus stehen auch Binärpakete für diverse Distributionen zum Test bereit.
Quelle: Pro-Linux