Am 8. Juni wollen die Teilnehmer des Strategietreffens ihre Diskussionsvorlagen veröffentlichen. Danach soll das Projekt sie 30 Tage lang diskutieren und die Vorschläge gegebenenfalls anpassen. Am Ende soll es eine projektweite Abstimmung darüber geben, welche Strategie den Weg von OpenSuse in der nächsten Zukunft bestimmen soll.
Zu dem vorbereitenden Strategietreffen hatte der OpenSuse-Vorstand eingeladen. Neben Bryen Yunashko, Pascal Bleser, Michael Löffler und Pavol Rusnak nahmen auf persönliche Einladung hin auch Andreas Jaeger, Jan Weber und Kurt Garloff teil. Yunashko und Bleser sind Community-Vorstandsmitglieder bei OpenSuse, Jan Weber ist in OpenSuse-Education aktiv. Jaeger, Rusnak und Löffler arbeiten für Novell an der Suse-Distribution. Von dem Suse-Veteran Kurt Garloff erhoffte sich das Team strategisches Know-how, da er Novells Vice President Business Development Operations ist.
Die sieben haben die Ergebnisse des nach eigenen Angaben "arbeitsreichen" Wochenendes noch nicht ganz ausgearbeitet, stellen aber bereits die Arbeitstitel zur Verfügung. Zur Diskussion stehen demnach folgende Strategien:
- OpenSuse selbst als Heimat für die Entwickler der Distribution, der Tools und Anwendungen
- OpenSuse als Grundlage für Derivate aller Art (wie OpenSuse Education)
- OpenSuse als Bindeglied zwischen mobilen Services (etwa Clouds) und mobilen Anwendern
Um eine Strategie auszuarbeiten, konzentrierten sich die Macher auf die Stärken der OpenSuse-Distribution, die sie durch eine SWOT-Analyse auf den Punkt brachten (Strength, Weakness, Opportunities, Threats). Als Stärken von OpenSuse haben die Diskutanten identifiziert: - die initiale Stabilität und Funktionalität der Distribution (funktioniert "out of the box"),
- die Landschaft an herausragenden Eigenentwicklungen (Yast, Zypper) und Tools (Build Service, Openfate, Bugzilla, Hermes) rund um OpenSuse,
- ein Zielpublikum mit Köpfchen,
- hoher Marktanteil in Mitteleuropa,
- gesicherte Finanzierung durch Novell,
- das Boosters-Team, das sich der Community widmet, und
- den Wachstumsmarkt Linux.
Um darauf eine Strategie aufzusetzen, gruppierten die Teilnehmer OpenSuses Wettbewerbsvorteile und Alleinstellungsmerkmale in Cluster und strickten mögliche Strategien drumherum.
Eine Strategie - definiert Bryen Yunashko in seinem Bericht in den Suse-News - bestehe normalerweise nur aus "ein bis zwei Sätzen, was man erreichen will, wenn man etwas jemandem bestmöglich anbietet". Da die auf dem Treffen erarbeitete Strategie aber primär auf OpenSuses Wettbewerbsvorteile abstellt, beschied das die Gruppe nach langer Diskussion als zu eng für das OpenSuse-Projekt. Stattdessen erstellt sie nun ausführlichere Diskussionsvorlagen, mit denen die Community weiter arbeiten soll.
Quelle: Linux-Community