Alles anzeigenSecurity-Spezialist Trend Micro hat in seinem jüngsten Forschungsbercht zum Cyberunderground eine Änderung im Verhalten der dort aktiven Cyberkriminellen festgestellt. Bedingt durch Erfolge von Strafverfolgern wächst das Misstrauen.
Dass mehrere Foren von Polizeibehörden aufgelöst wurden, sieht Trend Micro in seinem Forschungsbericht Shifts in Underground Markets: Past, Present, and Future als Gründe für die erhöhte Vorsicht im Darknet an. Die Strafverfolgung habe zu Einrichtung der Seite DarkNet Trust geführt, deren Ziel es sei, Verkäufer zu verifizieren und gleichzeitig die Anonymität der Nutzer zu verbessern, schreibt Trend Micro. Bei weiteren Untergrund-Marktplätze seien neue Sicherheitsmaßnahmen eingeführt worden. Die ermöglichten direkte Zahlungen zwischen Käufer und Verkäufer, Mehrfachsignaturen für Kryptowährungs-Transaktionen, verschlüsselte Nachrichten sowie ein Verbot von JavaScript, heißt es im Bericht.
Ein weiterer Wandel ist bei den Markttrends für illegale Produkte und Dienstleistungen seit 2015 zu beobachten, heißt es im Bericht. Die Preise für viele Dienstleistungen seien stark gesunken. Die Preise für Crypting-Dienste etwa von 1000 US-Dollar auf nur noch 20 US-Dollar im Monat. Die Preise für die Nutzung generischer Botnets sei von 200 US-Dollar auf 5 US-Dollar pro Tag gesunken, heißt es. Dagegen seien die Preise für Ransomware, Remote Access Trojaner (RATs), Online-Zugangsdaten und Spam-Dienste stabil geblieben, was auf eine anhaltende Nachfrage hindeute.
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Angebot einer Wählerdatenbank aus dem US-Bundesstaat Missouri, die zahlreiche personenbezogene Daten von registrierten Wählern enthält. Quelle: Trend Micro
Trend Micro habe auch eine hohe Nachfrage nach anderen Diensten, wie beispielsweise IoT-Botnets, festgestellt. Beliebt seien auch Fake News und Cyber-Propaganda-Dienste.
Zu den Neuerungen im Darknet-Angebot zählt der Bericht etwa Deepfake Services für die Erpressung mit gefälschten pornografischen Inhalten (Sextortion) oder zur Umgehung der Verifizierungsanforderungen über Fotos auf bestimmten Webseiten. Auch der Access-as-a-Service für gehackte Geräte und Unternehmensnetzwerke sei gefragt.
Den vollständigen Untersuchungsbericht bietet Trend Micro zum Download als PDF an.
Der Beitrag Sinkendes Vertrauen – Cyberkriminelle ändern ihr Verhalten erschien zuerst auf Linux-Magazin.
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