Linux Bootstick erstellen mit ’dd’

  • Da es immer wieder Anfragen gibt, wie man einen bootfähigen Stick mit Linux erstellt, will ich hier einmal kurz die einfachste Vorgehensweise unter Linux darstellen. Wir verwenden dazu das Tool dd (diskdump), das ohnehin unter jedem Linux zur Verfügung steht und arbeiten als Root.


    Zuvor sei noch eine Anmerkung erlaubt:


    Man ermittle sehr genau, welchen Laufwerksbuchstaben unser Stick besitzt, denn dd ist gnadenlos. Ein falsch gewählter Laufwerksbuchstabe führt ohne Umschweife zur Löschung einer ganzen Festplatte. Nicht umsonst nennt man das Tool auch DataDestroyer.


    Um seinen USB-Stick eindeutig zu identifizieren, gibt man im Terminal folgenden Befehl ein:

    Code
    lsblk

    Es werden daraufhin alle verfügbaren Datenträger angezeigt mit Angabe der Größe und des Mountpoints /dev/sd[x], wobei [x] für den Laufwerksbuchstaben steht. Den Laufwerksbuchstaben des Sticks sollte man sich gut merken, sonst wird man hinterher evtl. weinen.


    Nun muss der ermittelte USB-Stick ausgehangen werden. Dies erfolgt mit dem Befehl

    Code
    umount /dev/sd[x]

    wobei [x] wieder für den ermittelten Stick steht. Nun können wir den Stick mit dem *.iso beschreiben, das wir uns logischerweise vorher heruntergeladen haben. Dies erfolgt mit dem Befehl

    Code
    dd if=Pfad/zum/*.iso of=/dev/sd[x] bs=4M status=progress oflag=sync

    Auf die ganzen einzelnen Schalter gehe ich jetzt nicht weiter ein. Die kann man sich unter man dd selbst erarbeiten.


    Zum Schluß noch ein kurzer Abspann:


    Der Vorteil dieser Methode besteht darin, das man sie (fast) immer und überall verwenden kann. Man muss keine Klickibunti Software suchen, die entweder nicht richtig funktioniert oder aber gar nicht funktioniert. Das witzige an der Sache ist, das die Klickibunti-Software im Prinzip auch nichts anderes macht als dd und meistens die selben Befehle verwendet.

    Ein vorheriges Formatieren oder Partitionieren des USB-Sticks ist nicht notwendig, da dd die Dateistruktur, die Partitionstabelle und den Inhalt aus dem ISO bitweise auf den USB-Stick überschreibt. Deshalb reicht es aus, für die Ausgabe "of" lediglich den Gerätenamen anzugeben, also /dev/sdd, nicht aber /dev/sdd1 (= erste Partition auf dem Gerät).

    Ein weiterer Vorteil der Methode besteht darin, dass das originale Startmenü geliefert wird, welches viele graphische Tools durch ihr eigenes ersetzen.


    Der Nachteil dieser Methode besteht darin, das man sich mit der Konsole auseinander setzen muss. Das will nicht jeder. Diese User müssen dann eben nach Software suchen, die ihnen die Arbeit abnimmt.


    Schlußbemerkung: Ob das mit einem windows-iso klappt, kann ich nicht sagen, da ich dieses BS nicht verwende und auch keinerlei Ambitionen habe, dieses jemals verwenden zu wollen. Auch nicht als 2. BS oder versuchsweise in einer VM oder sonst irgendwie. Mein Rechner ist seit fast 20 Jahren Windowsfreie Zone. In dem Falle, dass das nicht klappt mit einem windows.iso nutze man doch am besten einen Windows-Rechner mit einer dort vorhandenen Software. Das ist einfacher und sicherer.

    Sollte aber jemand Langeweile haben so kann er sich einmal hier dran versuchen:


    Klick mich


    Und nun viel Erfolg!


    Edit: Im Eigenversuch mit dd einen Windows-Boot-Stick aus einer Win10 iso erstellt. Rechner bootet in das Windows Setup. Funktioniert also auch mit einem Windows-Iso.

  • Alero

    Hat das Thema geschlossen.
  • Alero

    Hat das Thema freigeschaltet.