Auf der X.Org Developer Conference (XDC2012) in Nürnberg sprach Michael
Larebel von Phoronix mit KDE-Entwickler Martin Gräßlin über die
Unterstützung von KDE für den alternativen Display-Server Wayland.
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X11 unter Wayland
Gräßlin, Hauptentwickler des KDE-Window-Managers KWin, hatte Mitte 2011
auf dem Desktop Summit in Berlin der Hoffnung Ausdruck gegeben, eine
grundlegende Unterstützung für Wayland noch in 2012 für die
Veröffentlichung von KDE SC 4.9 sicherstellen zu können und diese im
späteren Verlauf aufzupolieren. Dabei war die ursprüngliche Strategie,
schrittweise Unterstützung für Wayland zu implementieren. Dazu sollte
man Wayland Clients unter X11 verwalten und rendern lassen können. Erst
wenn Wayland gut mit KWin integriert ist, sollte der Wayland
nachgeschaltete X-Server wegfallen. Es sollte für die Nutzer von KDE
keine Probleme während der Umstellung auf Wayland geben.Im
November 2011 erklärte Gräßlin, er warte entweder auf eine stabile
Version von Wayland oder auf eine funktionierende Wayland-Integration in
einer der großen Distributionen. Bis dahin ruhe die Arbeit an Wayland.
Jetzt steht eine Veröffentlichung von Wayland 1.0 in naher Zukunft an
und die Vorbereitungen in KWin und Plasma laufen wieder an.
Allerdings
scheint die Veröffentlichung von Qt5 wieder ein Schritt zurück in
Sachen Wayland zu sein. Qt5 kommt zwar mit Wayland-Unterstützung, aber
die Portierung von KWin auf Qt5 scheint im Gegensatz zum Rest von KDE
ein größeres Unterfangen zu sein und könnte die Integration von Wayland laut Gräßlin um ein ganzes Jahr zurückwerfen. Er versprach, demnächst in seinem Blog weitere Einzelheiten mitzuteilen.