Ian Murdock beging Suizid

Hinweis: In dem Thema Ian Murdock beging Suizid gibt es 8 Antworten. Der letzte Beitrag () befindet sich ganz unten auf dieser Seite.
  • Hallo Thomas!


    Ist schon eine Weile her und ich kannte ihn persönlich nicht, deshalb auch kein Gejammer oder großartige Lobhudelei. Ich sehe sein Verdienst in der Schaffung einer weltweiten Community als Gegenpol zu professionellen Linux-Anbietern und Closed Sources. Das Prinzip von kostenfreiem Geben und Nehmen in der IT wurde von ihm initiiert.


    Dazu fällt mir ein Wort ein: "Die Soziale Marktwirtschaft WAR das Schauspiel, welches der Kapitalismus für den Ostblock auffuehrte." Keine Lust zu googeln, von wem das Wort stammt. Passt zwar nicht direkt zu Murdock, unterstreicht aber das Vorgenannte mit zwei notwendigen Polen.

    Debian -- Debian-Gesellschaftsvertrag


    Eine lange Diskussion findet ihr natürlich hier:
    Ian Murdock ist tot • debianforum.de
    Manche Links der Diskussion sind interessant, gab kurz vor dem Tod wohl auch Ungereimtheiten.


    Guten Abend allen, die noch online sind!

    8 Mal editiert, zuletzt von Jana ()

    Für den Inhalt des Beitrages 96852 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Jana

  • Ich will nur ein wenig Jammern, denn wenn, so wie es geschrieben wurde, sich jemand selbst umbringt, finde ich es.....
    Könnte es sein, dass es einfach nur aus meinem persönlichem Umfeld heraus, kommt? Ich meine dieses Gejammer.
    Ich kannte ich auch nicht persönlich. Tiefenpsychologie, bitte heute nicht.


    Doch das Wort - ist ja eher ein Satz - was dir dazu einfiel:


    Die Soziale Marktwirtschaft WAR das Schauspiel, welches der Westen für den Ostblock aufgeführt hat. Passt zwar nicht zu Murdock, unterstreicht aber das Vorgenannte mit dem Gegenpol.

    verstehe ich nicht.


    Du als Debianerin kennst natürlich den gesamten "Verlauf" besser.
    Ich finde nur den Befehl "shutdown -hP now" auf sich abzusetzen ist doch was anderes als auf einen Computer.


    Gruß
    Thomas

    Für den Inhalt des Beitrages 96853 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: ThomasS

  • Als es den Ostblock noch gab, existierte im Westen eine Soziale Marktwirtschaft, im Osten Freiheitsbeschränkungen, insgesamt Kalter Krieg.
    Als es den Ostblock - also den Gegenpol zum Westblock - nicht mehr gab, also jetzt, existiert ein Raubtierkapitalismus mit Polarisation der Klassen, die Reichen werden reicher, die Armen ärmer, kein Arbeitslosengeld 2 mehr, dafür HartzIV, "prekäre Beschaftigungsverhältnisse" wie Minijobs, "Aufstocker" und Zeitarbeit. Freiheit: Im Osten durfte man in der Öffentlichkeit/Kneipe/Arbeit nichts sagen, sage mal heute auf Arbeit was Kritisches zum/über den Arbeitgeber! Überwachungsstaat mit Vorwand Kinderporno und (selbstverschuldetem) Terrorismus. Krieg: Man hat sich ein neues Feindbild gesucht mit Bomben, Instabilisierung anderer Staaten, Flüchtlingselend. Unsere Demokratie ist wohl gut - aber nur für uns - da wir in unserer westlichen Arroganz und unserem Ressourcenhunger, beispielsweise nach Öl, diese angeblich sogar christlich-abendländische Demokratie exportieren wollen. Die Folgen sehen wir gerade, Bomben und Rüstungsexporte auf Rekordniveuau für die Freiheit, Terrorismus und Flüchtlingsströme, -elend als Folge. Punkt Reisefreiheit für die Ossis: Viele in o .g. prekären Beschäftigungsverhältnissen und HartzIV-Empfönger und künftig arme Rentner werden diese wohl nicht sonderlich nutzen können. Punkt Wirtschaft: Natürlich ist die Arbeitsproduktivität gestiegen - aber die Einnahmen des Ottonormalverbrauchers nicht in gleichem Maße - trotz der Verdichtung der Arbeit mit der Folge eines Anstieges von psychischen Erkrankungen. Früher ging ein Mann auf Arbeit, die Frau nicht, trotzdem ein Häuschen. An mehrere Kinder denken wir auf Grund sozialer Unsicherheit besser gar nicht erst. Also, was hat sich durch den Wegfall des Gegenpoles Ostblock zum Guten verändert? Allenfalls das Risiko eines beiderseits unbeabsichtigten Atomkrieges.


    Okay, zu Debian als Gegenpol zu Closed Source bzw. deren Monopolisten:

    Zitat

    Debian wurde im August 1993 von Ian Murdock ins Leben gerufen und wird seitdem aktiv weiterentwickelt. Heute hat das Projekt über 1.000 offizielle Entwickler. Es ist eine der ältesten, einflussreichsten und am weitesten verbreiteten GNU/Linux-Distributionen. Viele weitere Distributionen benutzen Debian als Grundlage. Das heute bekannteste Debian-GNU/Linux-Derivat ist Ubuntu.[4]

    Debian – Wikipedia


    GNU-GPL wurde jedoch von Stallman "erfunden", Murdocks Verdienst ist wohl eher der Anteil an der Verbreitung durch Schaffung einer weltweiten Community von Entwickelrn und Anwendern.

    Zitat

    Die GPL kann von jedem als Lizenz verwendet werden, um mit dieser die Freiheitsrechte der Endnutzer sicherzustellen.[3] Sie ist die erste Copyleft-Lizenz für den allgemeinen Gebrauch. Copyleft bedeutet, dass Änderungen oder Ableitungen von GPL-lizenzierten Werken nur unter den gleichen Lizenzbedingungen (also eben GPL) vertrieben werden dürfen. Damit gewährt die GPL den Empfängern eines Computerprogramms die Freiheitsrechte Freier Software und nutzt Copyleft, um sicherzustellen, dass diese Freiheiten bei Weiterverbreitung erhalten bleiben, auch wenn die Software verändert oder erweitert wird. Freizügige Lizenzen wie die BSD-Lizenz hingegen fordern nicht das Copyleft.Unter GPL lizenzierte Software darf für alle Zwecke ausgeführt werden (auch kommerzielle Zwecke, und GPL-lizenzierte Compiler und Editoren dürfen sogar als Werkzeuge für die Erstellung von proprietärer Software genutzt werden);[4] sie darf bei rein privater (oder interner) Verwendung – ohne Vertrieb, ohne Weitergabe – modifiziert werden, ohne dass der Quellcode offengelegt werden muss

    https://de.wikipedia.org/wiki/GNU_General_Public_Licens
    Richard Stallman – Wikipedia


    Als Murdock starb, war ich jedenfals noch "Minze" (Linux-Mint), habe nur am Rande von Murdock und seinem Tod gehört, deshalb möchte ich absichtlich nicht irgendwie emotional schreiben, wäre unehrlich und irgendwie auch lächerlich. Jedenfalls ist mit Murdock einer der Großen von uns gegangen - neben "Scheibenwischer" Dieter Hildebrandt, Peter Scholl-Latour und Herrn Fischer, der den allseits beliebeten Plastikdübel verbesserte und zum Erfolg führte. Gab und gibt halt viele Große, wollte ich damit sagen. Ich bin nur eine kleine Debian-Anwenderin, keine langjährige Linux-Expertin. Die Zusammenhänge/Vergleiche kann jeder anders sehen, ist nur so eine (plausibel begründete?) Theorie von mir.


    Für mich gehört zu Freiheit und einem selbstbestimmten Leben auch ein selbstbestimmter Tod. Bei psychischen Erkrankungen ist Letzterer wohl leider nicht völlig selbstbestimmt möglich. Diesbezüglich mag ich Deutschlands "christlich verbrämte Nicht-Kaum-Sterbehilfe" nicht sonderlich. Lässt sich eh nicht per Gesetz durchsetzen. Aber man hat es versucht und von Wesentlicherem mal wieder abgelenkt. Freiheit ist halt relativ oder wird dazu gemacht. Das Ergebnis sind dann Wahlbeteiligungen oder eben nicht oder falsch. Auch wieder relativ.

    11 Mal editiert, zuletzt von Jana ()

    Für den Inhalt des Beitrages 96869 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Jana

  • Einem Link fehlt ein "e": GNU General Public License – Wikipedia


    Dann schaut euch mal die Beschreibung eines (optionalen) Debian-Paketes an:
    Debian -- Informationen über Paket vrms in jessie
    Für die Hardcore-Debianer, ich bin da eher praktisch veranlagt. Paket soll uebrigens auch für Ubuntu funktionieren. :D


    Kanonentux: Ein datenloses Win10 fristet auch sein armseliges Dasein auf meiner FP. Falls Linux und BSD mal Insolvenz anmelden ... . :D
    FreeBSD – Wikipedia
    (FreeBSD und OpenBSD sind uebrigens wirklich freie Alternativen zu Linux, die Firewallsoftware pfsense beispielsweise beruht darauf.)

    Und Monologe sind langweilig.

    5 Mal editiert, zuletzt von Jana ()

    Für den Inhalt des Beitrages 96879 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Jana

  • Hey Jana,
    du hast so recht mit dem, was du geschrieben hast zu:
    "Die Soziale Marktwirtschaft WAR das Schauspiel, welches der Westen für den Ostblock aufgeführt hat."


    Danke fürs Teilen :thumbup:

    Für den Inhalt des Beitrages 96881 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: kinoe

  • Zitat von kinoe

    du hast so recht mit dem, was du geschrieben hast zu:

    Eine Frage des Standpunktes (unten/oben/arm/reich/links/rechts/gut/böse/schwarz/weiss/rot oder scharz/rot/gold/................................). :D


    Dabei habe ich mich noch nicht mal über private und gesetzliche Krankenversicherung, deren Reformen - damit werden aus historischer Sicht immer Leistungskürzungen oder/und Beitragserhöhungen verbrämt - und medzinische Unterschiede, beginnend bei Zahnersatz von arm und reich ausgelassen. Oder über unsere christlich-abendländische, deshalb natürlich demokratisch-objektive, öffentlich-rechtliche, staatliche Medienlandschaft. Es lebe Gebührenpflicht mit davon bezahlten wertvollen Informationen wie Volksmusik, Billigserien und Billigkrimis en mass und en gros. Die DDR hatte glücklicherweise nur 2 Sender, womit die Kacke für das Feld finanziell günstiger auf das Feld gebracht wurde. Die privat dominierte Meinungs-BILD-ung lassen wir lieber außen vor. Ein weites Feld, würde der alte Fontane sagen ... .

    Einmal editiert, zuletzt von Jana ()

    Für den Inhalt des Beitrages 96885 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Jana