[gelöst] OpenSuSE 12.1 Grafische Oberfläche startet nach/bei Installation nicht

Kleine Aufklärungsrunde an unsere Helferleins:

Die Option nomodeset hat, wenn kein propritärer Treiber installiert ist, die Aufgabe, dass Kernelmodesetting, also die Grafikkonfiguration des kernels, was vorher der xserver gemacht hat, ausser Gefecht zu setzen.

Das Resultat ist in den meisten Fällen (wenn alles gut geht) eine simple VGA-Grafik, im schlimmsten Fall ein schwarzer Bildschirm.

Was "nomodeset" nicht ist: es ist kein Zauberwort um ne vernünftige Grafik hinzubekommen.

Abweichungen: Die Installation eines propritären Grafiktreibers setzt voraus, dass das KMS (Kernelmodesetting) ausgeschaltet wird, also der kernel nicht mehr in die Grafik reinhzupfuschen hat.
Bei den in den Suse Repositories angebotenen propritären Grafiktreibern ist diese "Abschaltung" bereits in den RPM`s eingebaut; der User muss nichts anderes mehr tun als sich an seiner neuen Optik erfreuen.

Nächster Fall: Installiert sich jemand die auf den webseiten der jeweiligen Hersteller (ATI oder NVIDIA) angebotenen propritären Linux Grafiktreiber manuell mittels Script und es wird im Falle von ATI nicht das angepasste von Sebastian Siebert genommen, sitzt man vor einem schwarzen Bildschirm.

Da hilft auch kein eingegebenes "nomodeset" in den Bootoptionen ,mehr was, weil ausser diesem zauberwort bei manueller Grafiktreiberinstallation noch ein paar ASchritte mehr notwendig sind um dem Kernel zu verbieten sich für die Grafik zuständig zu fühlen.

In der Regel sollte es immer noch ausreichen, im Runlevel 3 als Root ein:

X -configure

abzusetzen um den Rechner noch zu einem Bild zu verhelfen oder die Grafik automatisch nochmals konfigurieren zu lassen.

Diesen Hinweis gilt es auszuprobieren; ich selbst bin wegen veralteten Betriebssystemen nicht mehr auf Stand dieser Entwicklung.

Was aber zusätzlich tun, wenn man sich nen Grafiktreiber manuell installieren will und nicht die aus den Repos nimmt oder das ATI-Script von Sebastian Siebert:

Im Falle manueller Installation des nvidia-Treibers:

- nouveau blacklisten in /etc/modprobe.d/50-blacklist.conf
- NO_KMS_IN_INITRD="yes" in /etc/sysconfig/kernel
- mkinitrd aufrufen
- neu starten
- nochmal den NVidia Treiber installieren

Im Falle einer manuellen ATI-Treiberinstallation:

1) In /etc/sysconfig/kernel NO_KMS_IN_INITRD="yes"
2) mkinitrd
3) reboot
4) download http://www.sebastian-siebert.d…loads/makerpm-ati-10.6.sh
6) script makerpm-ati-10.6.sh ausführen
Es lädt den aktuellen driver aus dem Internet und Patche dafür und
baut das rpm-Paket fglrx64_7_5_0_SUSE113-8.741-1.x86_64.rpm
7) Installieren des rpm Paketes

Letteres ist die Installation über Script von sebastian; ob es heute noch erforderlich ist? ka

Nachfolgen ein kleiner Text den ich vor etwa 18 Monaten mal posten wollte aber nie fertiggestellt wurde von mir:

Zitat

Grafikkonfigurationen unter openSUSE 11.3

Vorab der wohlgemeinte Rat an alle neuen SUSE-User: Installiert euch über Yast den Midnightcommander.

Das ist ein Dateimanager und Editor mit dem man sein Linux noch einfachst bedienen kann um evtl. Dateien zu verschieben, zu kopieren oder zu editieren wenn man mal vor einem verkonfigurierten Bildschirm sitzt und nur noch schwarz sieht.
Gebt im Suchfeld des Yast Moduls Software installieren oder löschen mc ein und installiert den Midnightcomander, der etwas dem früheren Norton-Commander von Windows ähnelt.

Aufgerufen wird er in der Textkonsole (Strg+Alt+F1-F6) oder in einem Terminal mit den zwei Buchstaben mc.
Seit ihr als Root angemeldet und startet ihn als Root, könnt ihr auch Systemdateien bearbeiten.

Darüber hinaus auch noch der folgende Hinweis: openSUSE lässt sich auch im Textkonsolenmodus administrieren wenn man mal nicht auf eine grafische Oberfläche kommt.
Meldet euch einfach als root am System an (root eintippern gefolgt vom Passwort) und gebt als Befehl yast ein.
Rechner die per Kabel am Netz hängen, haben auch im Textkonsolenmodus Internetzugriff; bei WLAN meistens nicht.

Ein weiterer Hinweis: Ich rate allen ATI und NVIDIA Kartenbesitzer grundsätzlich dazu, sich den jeweiligen propritären Grafikkartentreiber des Herstellers zu installieren.
Es ist keineswegs Blasphemie, weil man sich unter Windows ja ebenfalls die Treiber des Herstellers installiert.
Es beisst die Maus keinen Faden ab, wenn ich behaupte, die beste Performance bekommt man mit den Treibern der Hersteller.

Intel Kartenbesitzer sind allerdings auf die zur Verfügung stehenden Treiber angewiesen, weil diese Treiber sowieso von Intel stammen und in Xorg implementiert sind.

openSUSE 11.3 hat erstmalig für die Grafikkonfiguration Kernel Mode Setting (kms) implementiert.
Dies soll die automatische Grafikkonfiguration ermöglichen.
In vorangegangenen SUSE Versionen war das Tool Sax2 für die Grafikkonfiguration zuständig; insbesondere die Einstellungen für die gewünschte Auflösung des Monitors wurden dort sehr einfach vorgenommen.

Seit openSUSE 11.3 gibt es Sax2 nicht mehr.
Die Einstellungen zur Auflösung werden (ich kann jetzt nur vom KDE-Desktop sprechen) nun im KMenü unter Systemeinstellungen -> Anzeige vorgenommen.

Oft ist es derzeit so, dass einmal vorgenommene Einstellungen zur Auflösung nicht gespeichert werden bzw. die gewünschte Auflösung gar nicht einstellbar ist.

In diesen Fällen hilft es oft, sich eine xorg.conf generieren zu lassen.
Per default ist durch KMS keine xorg.conf mehr vorhanden und die Einstellungen sind nun im Ordner /etc/X11/xorg.conf.d/ vorzunehmen.

Dort ist die frühere xorg.conf in die einzelnen Sectionen aufgeteilt (gesplittet) worden.
Der Eintrag für den zu verwendenden Grafikkartentreiber soll nun beispielsweise in der im obigen Ordner aufzufindenden Datei 50-device.conf vorgenommen werden und die Einstellungen zur Auflösung in der Datei 50-screen.conf.

NVIDIA

Für nvidia Grafikkarten stehen durch die Automatik des kms folgende Treiber zur Verfügung:

fbdev: Das ist der Framebuffergrafiktreiber der für Ati, NVIDIA, Intel und Via Grafikkarten verwendet werden kann.
Er hat die langsamste Performance aller zur Verfügung stehenden Grafikkartentreiber, funktioniert allerdings bei Problemen mit jeder Grafikkarte eines jeden Herstellers.
Dieser Treiber wird durch das Paket xorg-x11-driver-video rpm zur Verfügung gestellt.

vesa: Das ist der Vesagrafikkartentreiber der für Ati, NVIDIA, Intel und Via Grafikkarten verwendet werden kann.
Er hat eine bessere Performance als der Framebuffertreiber, zählt aber auch noch zu den sehr langsamen Treibern.
Dieser Treiber wird durch das Paket xorg-x11-driver-video rpm zur Verfügung gestellt.

nv: Das ist der freie OpenSource NVIDIA-Grafikkartentreiber für alle NVIDIA-Karten.
Dieser Treiber hat eine bessere Performance als der Vesa-Treiber.
Der NV-Treiber wird von NVIDIA selbst nicht mehr unterstützt, weil NVIDIA möchte, dass man sich den propritären NVIDIA-Treiber installieren soll.

Welche NVIDIA-Karten vom NV-Treiber unterstützt werden, sagt einem der Befehl:

man nv

nouveau: Das ist ein neuer OpenSource Treiber für NVIDIA, der bei openSUSE mittels kms per default als Standardtreiber installiert wird.
Dieser Treiber kommt mit dem Paket xorg-x11-driver-video-nouveau, der sich in folgendem Repo befindet: http://download.opensuse.org/r…/X11:/XOrg/openSUSE_11.3/
Der Treiber wird laufend weiter entwickelt und bietet bereits für eine Anzahl an Grafikkarten 3D-Unterstützung an.

nvidia: Das ist der propritäre aber freie (im Sinne von Kostenfrei) Treiber von NVIDIA direkt und hat die beste Performance und 3D-Unterstützung.
Diesen Treiber muss man sich explizit selbst installieren, in dem man in der Repositorie-Verwaltung von Yast auf Hinzufügen -> Gemeinschafts/Community Repos klickt und das dort gelistete NVIDIA-Repositorie hinzufügt.
Wählt man im Yast Modul Software installieren oder löschen, Anzeigen -> Installationsquellen, kann man links das NVIDIA-Repo markieren und oftmals sind im rechten Fensterbereich dann schon die passenden Treiber grün zum installieren markiert.

Eine deutsche Anleitung zum propritären nvidia-Treiber, den man sich nicht nur über Yast installieren kann sondern auch manuell im Runlevel 3 des Rechners, findet man hier:

http://de.opensuse.org/Proprietäre_NVIDIA-Grafiktreiber

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