Gelöschte Dateien wieder herstellen

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  • Wer kennt das nicht. Konsole auf, rm Befehl, Enter ... und wir erstarren. Das war die falsche Datei. Weg ist sie, und ich brauche sie gerade jetzt, unbedingt, zurück. Was tun?

    Unter openSUSE findet sich ein kleines Progrämmchen namens testdisk in Yast / Software. Klingt erst einmal komisch, oder wie soll ein testdisk bei der Wiederherstellung einer gelöschten Datei helfen?

    Nun, dies ist kein Testprogramm, sondern ein ausgewachsenes Recovery Tool.

    Wie man damit arbeitet erfährt man auf dieser Seite >>> https://www.howtogeek.com/7003…s-on-linux-with-testdisk/


    Dem einen oder anderen wird es vielleicht helfen. Zu installieren wie immer aus Yast / Software.

  • Das von dir vorgeschlagene Tool ist ganz sicher hilfreich!



    Trotzdem erlaube ich mir eine zusätzliche Anmerkung, da hier im Forum sehr sehr viel Anfänger nach Lösungen suchen!

    Gerade für Anfänger, aber auch für Fortgeschrittene ist etwas anderes viel Wichtiger! Einem Profi muß man es nicht sagen:


    Backup!


    Wer kennt das nicht. Konsole auf, rm Befehl, Enter ... und wir erstarren. Das war die falsche Datei. Weg ist sie, und ich brauche sie gerade jetzt, unbedingt, zurück. Was tun?


    In wenigen Sekunden ist diese Datei aus dem Backup wiederhergestellt!

    Ich kann Anfängern nur empfehlen, sich als erstes mit Backupprogrammen zu beschäftigen! Diese zählen zu den absoluten Grundlagen.

    Meine Empfehlung:

    1. borgbackup

    2. Back In Time.

    3. andere


    Image-Ersteller wie Clonezilla &Co sind keine geeigneten Backupprogramme!

    Gerade im hier aufgezeigten Beispiel (eine Datei oder ein Ordner wurde aus Versehen gelöscht) sind sie absolut ungeeignet!


    ________________


    Mit solche Tools wie testdisk kann man dann anderen Anfängern gegenüber glänzen, die, ahnungslos wie sie sind, kein Backup haben!

    Ich selbst nutze Linux schon seit 1995, SuSE seit 1998, habe also schon etwas Erfahrung.


    Tools wie testdisk habe ich noch nie für mich gebraucht! Immer nur, um ahnungslosen Windowsusern ihre gelöschten Dateien wiederherzustellen.





    PS: Zur Vorstellung des Tools testdisk passt mein Beitrag nicht wirklich. Aber zum Titel des Beitrages "Gelöschte Dateien wieder herstellen" absolut!

  • kleine Erweiterung des guten Tips:


    falls es unabhängig eines laufenden Betriebssystems benötigt wird ist es auch immer auf der G-Parted zufinden.


    Hier kann die ISO heruntergeladen werden


    https://gparted.org/download.php


    Es finden sich viele "Nützlinge" dort. Wer mehr benötigt hat noch einen Knoppix USB Stick dabei.. ;)


    http://www.knopper.net/knoppix-mirrors/

    Für den Inhalt des Beitrages 288673 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Petert

  • In wenigen Sekunden ist diese Datei aus dem Backup wiederhergestellt!

    Jaaaa, gesetzt den Fall, du hast ein Backup von ihr. Was aber, wenn die nagelneu ist und noch kein Backup vorhanden? Dann siehst du erst einmal alt aus. ˝ł

  • Was aber, wenn die nagelneu ist und noch kein Backup vorhanden?

    Dann ist sie entweder nicht wichtig, oder ich habe ein Backup!


    Ganz im ernst: Ich erstelle bei wichtigen Daten sofort ein Backup! Manchmal sogar mehrmals täglich. Dadurch habe ich sogar einzelne Versionen einer Datei!


    Angenommen, ich bearbeite einen 30-seitigen Text und lösche vor dem Speichern 10 Seiten davon. Wenn ich am nächsten Tag merke, dass 5 Seiten vom gelöschten Text doch wichtig waren, was ist dann? Ein Tool wie testdisk hilft da wenig.

    Ein Backup schon! In meinem Backup habe ich die 1. Version nach Erstellung meines Textes, die überarbeitete 30-seitige Version und die geänderte mit 10 Seiten weniger!


    Grundregel der Datenverarbeitung: Eine Datei, von der es kein Backup gibt, ist nicht wichtig! Wenn sie weg ist, ist sie eben weg.


    Daher empfehle ich immer allen Anfängern in der "Computerei" dringend als erstes den Umgang mit Backups zu erlernen. Backup ist das A und O!

    In meinen Augen bleibt ein Anfänger auch nach 20 Jahren Anfänger, wenn er den Umgang mit Backups nicht beherrscht, oder gar keines hat!


    Aus diesem Grunde sage ich auch, dass Images (wie durch Clonezilla und ähnliches erstellt) keine Backups sind!

    Images sind als Backup im Sinne von Datensicherheit(!) völlig ungeeignet! Dafür sind sie nicht gemacht!



    _______________


    Wenn ich meine Rechner herunterfahre, erstelle ich unmittelbar vor dem Herunterfahren (automatisch, nicht von Hand!) ein Backup.

    Wenn ich eine wichtige Datei erstellt habe, mache ich sofort nach Erstellung ein Backup! Und auch nach jeder größeren Änderung!

    Bei mir gibt es keine wichtigen Dateien ohne Backup!


    Daher nochmals mein Rat, sich mit Backup zu beschäftigen! Vom ersten Tag an!

    Wenn man es gelernt hat und richtig konfiguriert hat, geht das automatisch!

    Ein gutes Backupprogramm macht das selbstständig. Da muss man nicht extra selber "Hand anlegen".

    Ein Backup ist eine Sache von (gewöhnlich) Sekunden!


    Tools zur Rekonstruierung sind immer nur für Leute, die keine Ahnung vom Umgang mit (wichtigen) Daten haben.

    Oder eben für Leute, die an denen verdienen, die ihre Daten nicht sichern.


    Ich selber durfte/musste/wollte in all den Jahren immer nur Daten von anderen (vorzugsweise Windowsnutzern) rekonstruieren. Nie meine eigenen!

    Meine letzte Arbeit war die Wiederherstellung von rund 200 Fotos einer Jugendweihe einer Windowsnutzerin! Die Bilder lagen mehrere Monate auf einer SD-Karte, die dann versehentlich formatiert wurde. Ein Backup gab es nicht!

    Heute würde ich das nicht mehr machen! Mittlerweile ist mir meine Zeit dafür zu Schade. Jeder muss halt selber sein Lehrgeld zahlen.

    So leid es mir tut, aber eine solche Bitte schlage heute ich immer mit den Worten ab: "Leider habe ich keine Ahnung von Windows."



    Datenrekunstruktionstools sind gut und wichtig! Keine Frage!

    Und es ist auch gut und richtig sie hier vorzustellen:!:


    Aber sie sind nur ein Rettungsanker, wenn man vorher versagt hat und kein Backup besitzt!


    Und sie sind wichtige und gute Arbeitsmittel für Dienstleister, die den Leuten helfen, die in Sachen eigener Datensicherheit versagt haben - warum auch immer.


    PS: Die Windowsuserin macht bis heute keine Backups! <X

    PPS: Sollte ich hier im Forum wieder mal gesperrt werden, heißt mein nächster Useraccount "Mr.Backup" :D

  • Jaaaa, gesetzt den Fall, du hast ein Backup von ihr. Was aber, wenn die nagelneu ist und noch kein Backup vorhanden? Dann siehst du erst einmal alt aus. ˝ł

    Sicher. Deshalb läuft bei mir alle 20 Minuten automatisch ein Script, dass basierend auf rdiff-backup mein /home auf einem anderen Medium sichert.

    Wer rdiff-backup nicht kennt, sollte sich imho schlau machen, denn wenn ich eine Datei in /home lösche, ist sie in der Sicherung nicht weg.


    Stichwort: umgekehrt inkrementelle Sicherung.

  • ein Script, dass basierend auf rdiff-backup

    :thumbup:

    Eine sehr gute Lösung!

    Dem ist eigentlich nichts (oder nur wenig :D) hinzuzufügen.


    Wenn es für dich läuft, lass es so! Das ist absolut gut und richtig!


    Trotzdem mein Tipp, sich mal borgbackup anzuschauen. Borgbackup beherrscht echte Daten-Deduplikation (zusätzlich zur Komprimierung)! Gerade bei vielen größeren Daten ist das ein riesiger Vorteil. Es werden immer nur die Änderungen geschrieben. Das spart Unmengen an Plattenplatz und Zeit! Gerade bei vielen Dateien und vor allem, bei vielen Änderungen.


    Wie gesagt - nur ein Tipp! Vielleicht gefällt es dir.

    Mir ist nichts besseres bekannt!

  • Eine sehr gute Lösung!

    Ich weiß ;)


    rdiff-backup sichert ja ebenfalls inkrementell, also nur die Veränderungen. Dabei werden die alten Stände davor beliebig lang archiviert, je nach Vorgabe. Innerhalb dieser Vorgabe kann ich jeden beliebigen Stand einer Datei mit einem bestimmten Zeitstempel restaurieren. Die Sicherung ist deshalb alle 20 Minuten, weil jedes Mal ein anderes Medium das Ziel ist. Damit habe ich innerhalb 1h den letzten Stand ohnehin noch mindestens 1x im Zugriff bei einem "Fingerfehler".


    Auf Kompression lege ich hier keinen Wert, ich habe Platz genug, außerdem wird der Löwenanteil in /home von Datenformaten (PDF, MP3) gefüllt, die schon selbst weitgehend komprimiert sind. Eine weitere Kompression bringt da nur wenig.


    Das System (also ohne /home) sichere ich grundsätzlich offline als Image und nie mit Systemmitteln, weil die theoretisch bei einem Update in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.


    Das tue ich derzeit mit Recuezilla. Das Boot-ISO dazu habe ich nicht nur auf zwei USB-Stick, sondern außerdem in das Bootmenü eingebaut. So kann ich das sehr fix für ein Routine-Backup oder den Restorefall booten, ohne das BIOS zu belästigen. So ein Backup von / dauert derzeit 2 Minuten, der Restore 1,5 Minuten. Der Fall "einzelne Datei" ist da derzeit noch Beta und weitgehend unbrauchbar, angesichts dieser Zeiten ist mir das aber grundsätzlich egal.

  • rdiff-backup sichert ja ebenfalls inkrementell,

    Darum ging es mir nicht!

    Ich wollte die Deduplikation von Daten hervorheben. Mit Kompression hat das nicht zu tun.

    Wenn du eine Datei von meinetwegen 4GB Größe änderst, also nur beispielsweise 10 kb davon, werden auch nur die 10kb geschrieben.

    Du hast dann nicht Original 4GB + geänderte Datei 4GB= 8GB in deinem Backup sondern

    Original 4GB + 10kb der Änderung. Beim nächsten Backup werden also nur 10kb geschrieben statt der vollen 4GB!


    Bei deiner Methode hast du die Datei doppelt im Archiv. Bei meiner nur einma als Original + die minimale Änderung.

    Für mich macht das eine Menge aus, da ich viele veränderliche Daten habe.

    Wenn du keine Deduplizierung brauchst, ist es gut.


    Deswegen schrieb ich ja

    Wenn es für dich läuft, lass es so! Das ist absolut gut und richtig!

  • -


    Ich wollte die Deduplikation von Daten hervorheben. Mit Kompression hat das nicht zu tun.

    ...

    Bei deiner Methode hast du die Datei doppelt im Archiv. Bei meiner nur einma als Original + die minimale Änderung.

    Ja, stimmt, diesen Punkt hatte ich übersehen, weil mir das irgendwie vom Schlagwort "Komprimierung" vom Schirm geschubst wurde, sorry,


    Aber dennoch: rdiff-backup macht das ebenso.


    In der Tat habe ich hier eine Datei von zufällig genau 4 GB, die ich gelegentlich ändern muss (ein Veracrypt-File).

    Ich sehe die einzelnen Generationen dieser Änderungen, die sind alle relativ klein.

    Evtl . sind diese Deltafiles sogar komprimiert, sie enden mit .gz

    Das ist aber nur eine Vermutung, geprüft habe ich das nicht.


    Vielleicht ist das nicht einmal wirklich ein Zufall, denn irgendwo las ich mal, dass BorgBackup auf rsync basiert, rdiff-backup tut das ebenfalls.


    Lbnl: ich wollte nicht schulmeistern, sondern einfach nur beispielhaft schildern, was wie geht bzw. gehen kann. Ich dachte, es wäre interessant.