[gelöst] Linux-Frust ... vs ... Linux-Lust?

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  • Hallo Zusammen,


    der Titel sagt vielleicht nicht viel aus - aber er beschreibt in etwa das, was sich stimmungsmäßig im Moment bei mir abspielt.


    Worum geht es?


    Nun, ich habe nach mehrmaligen und sporadischen Versuchen endlich eine Linux-Distri in Form von openSUSE 12.1 gefunden, die sich auch problemlos auf meinem Rechner installieren lässt. Anfangs war die Euphorie sehr groß und die ersten Erfolge stellten sich rasch ein. Naja, ist halt so wie bei vielen technischen Dingen: zuerst wird man von der Fülle an Eindrucken überwältigt, dann kommt die Phase, wo man überrascht wird, wie gut doch alles funktioniert - aber irgendwann stellt sich dann doch noch die Ernüchterung ein und man entdeckt an vielen Ecken Dinge, die einfach nicht so sind, wie man es gerne hätte.


    Und genau in dieser Ernüchterungsphase bin ich im Moment und ich weiß nicht, wie ich hier heil raus kommen soll. Aber was genau ist das Problem?


    Nun, die erste Ernüchterung liegt daran, dass es einige der Programme, die ich brauche bzw haben möchte, nicht in einer Linux-Variante gibt und es auch kein Pendant für Linux gibt, welche diesen Programmen auch nur ansatzweise das Wasser reichen kann. Und seit gestern steht das nächste Problem an: die Implementierung eines tauglichen Druckertreibers für meinen Canon Pixma IP6000D. Ich habe zwar einen Treiber gefunden, erfolgreich installiert und ich kann also über diesen Drucker tatsächlich drucken, aber nur auf einem sehr tiefen Niveau. Was nicht geht:


    - mehr als 300x300 dpi (der Drucker kann bis 4800 dpi)
    - Auswahl bei der Verwendung eines der beiden Papierzuführungsfächer nicht möglich
    - Auswahl Papierqualität und Papiergröße nicht möglich
    - Duplex-Druck (automatisch) nicht möglich
    - Bedrucken von Rohlingen nicht möglich
    - Randlosdruck nicht möglich
    - Kein Status über den Drucker (Anzeige des Füllstandes der Tintenpatronen)
    - Keine Wartungsmöglichkeit (Düsentest, Druckkopfreinigung, ...)


    Für Jemanden wie mich, der auch gelegentlich Fotos ausdruckt, einfach nur unbrauchbar. Ne, ich weiß, dass ich mir auch TurboPrint anlachen könnte, aber das schlägt dann wieder mit 30 Euro zu Buche. Ähnliche Probleme befürchte ich jetzt auch bei der Installation meines Scanners, ganz zu schweigem vom Filmscanner. Und ob ich mein Bildschirm-Kalibriergerät uner Linux zum Laufen bringen kann, steht auch noch in den Sternen.


    Alternativ könnte ich jetzt natürlich eine VM installieren, in welcher ich dann Windows installiere - aber da frage ich mich dann ernsthaft, welchen Sinn es noch macht, Linux als Wirtsystem aufzusetzen. Libre-Office kann ich auch problemlos unter Windows laufen lassen und für die vielen anderen Goodies gibt es auch unter Windows brauchbare Alternativen, viele davon sogar gratis.


    Aber vielleicht könnt Ihr mir ja noch Argumente liefern, es weiterhin mit Linux zu versuchen? Wenn nicht, wir die Linux-Welt wohl einen Neuling schneller verlieren, als er gekommen ist.
    :(


    LG - Herby

  • Und seit gestern steht das nächste Problem an: die Implementierung eines tauglichen Druckertreibers für meinen Canon Pixma IP6000D. Ich habe zwar einen Treiber gefunden, erfolgreich installiert und ich kann also über diesen Drucker tatsächlich drucken, aber nur auf einem sehr tiefen Niveau.


    Was für ein Treiber und woher ist der?


    Poste mal den Downloadlink.

    Ähnliche Probleme befürchte ich jetzt auch bei der Installation meines Scanners, ganz zu schweigem vom Filmscanner.


    Welche sind das.

    Für den Inhalt des Beitrages 43200 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Sauerland

  • Das ist anscheinend ein spezieller Drucker mit CD bedrucken usw., da gibts von Canon keinen Linux Treiber.


    http://www.canon.com.au/en-AU/…ces/Drivers-and-Downloads
    http://support-asia.canon-asia.com/
    http://www.canon.de/Support/Co…IXMA_MP_series/index.aspx


    Nur von gutenprint (ein Standardtreiber) und TurboPrint (selbst nicht bei TurboPrint nachgeschaut).
    Wobei die TurboPrint eigentlich ihr Geld wert sein sollten.


    Gute Unterstützung für Linux findest Du bei:
    HP
    Brother
    Epson

    Für den Inhalt des Beitrages 43201 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Sauerland

  • Keine Ahnung, aber eventuell bin ich anspruchsloser, ich komme mit den vorhandenen Programmen unter SUSE für die Grafik-, Foto- und Filmbearbeitung sehr gut zurecht. Es wird mir alles geboten was ich benötige. Ich kenne aber auch nicht diese 20.000€-Dinger von Adobe & Co.

    Für den Inhalt des Beitrages 43202 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: tomfa-ng


  • Und genau in dieser Ernüchterungsphase bin ich im Moment und ich weiß nicht, wie ich hier heil raus kommen soll.


    Erst mal Ruhe bewahren. Auf Linux steigt man nicht mal eben so in ein paar Tagen um. Den Umstieg lässt man langsam wachsen.

    Zitat

    dass es einige der Programme, die ich brauche bzw haben möchte, nicht in einer Linux-Variante gibt


    Linux ist nicht Windows. Es gibt tausend Win-Programme, die es nicht unter Linus gibt und es gibt tausend Linux Programme, die es nicht inter Win gibt. Aber es gibt so gut wie immer Alternativen.

    Zitat

    welche diesen Programmen auch nur ansatzweise das Wasser reichen kann.


    Und ich nehme an, das die richtig gut Geld gekostet haben.

    Zitat

    Ne, ich weiß, dass ich mir auch TurboPrint anlachen könnte, aber das schlägt dann wieder mit 30 Euro zu Buche


    Gehörst du zu denen, die alles haben wollen, aber kostenlos!?
    Turboprint unterstützt deinen Drucker und von den 30,- ist das Teil jeden Cent wert. Gerade wenn du unter Linux professionell Bilder drucken möchtest, ist dieses Programm fast unverzichtbar. Zudem kannst du dir die Vollversion kostenlos herunterladen und 30 Tage lang in Ruhe testen.

    Zitat

    Ähnliche Probleme befürchte ich jetzt auch bei der Installation meines Scanners,


    Dazu muss man erst mal wissen was für ein Ding das ist?

    Zitat

    Alternativ könnte ich jetzt natürlich eine VM installieren, in welcher ich dann Windows installiere - aber da frage ich mich dann ernsthaft, welchen Sinn es noch macht, Linux als Wirtsystem aufzusetzen.


    Ich gehe davon aus, dass du noch nie mit einer VM mit z. B. VirtualBox gearbeitet hast. Wenn du unbedingt das eine oder andere Win-Programm braucht, dann ist das mit einer VM nur zwei Mausklicks entfernt. Und nebenbei startet diese Win in 3 Sek! Und wenn du es unbedingt willst, dann kannst du dir auch den Win-Startbutton auf den Linux Desktop legen, ohne das du Win sonst überhaupt siehst. Da geht viel mehr und viel einfacheres als du denkst. Und eine VM kannst du dir verballern und verseuchen wie du willst .... zwei Mausklicks und alles ist wieder wie es davor war und und und.

    Zitat

    Aber vielleicht könnt Ihr mir ja noch Argumente liefern, es weiterhin mit Linux zu versuchen?


    Ganz einfach. Wenn du mit der Suse mal warm geworden bist und die riesigen Vorteile erkannt hast, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis du von Win gar nix mehr wissen willst.
    Das ging bei mir so und in meinem ganzen Bekanntenkreis wird nur noch Suse verwendet. Ok, ich muss da ab und an mal den Admin spielen, aber das mach ich per Fernwartung mal so nebenher. Und das eine oder andere Win Programm, welches knallhart an eine Hardware gebunden ist - läuft bei Bedarf eben in einer VM.
    Probleme - NULL!


    Gruss
    Michael

    Für den Inhalt des Beitrages 43212 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: muck

  • Böse gesagt sitzt das Problem vor dem Bildschirm. Ein Problem auch nur darum, weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist.


    Mit der jahrelangen Windowsnutzung haben wir uns einen Wissenstand angeeignet und eben auch die Gewohnheit, dass es so sein muss.


    Nun installiert man Linux und erwartet, dass man gleich auf dem gleichen Wissenstand ist und alles gleich ablaufen muss wie bei Windows. So auf die Schnelle lassen sich aber die vielen Windowsjahre nicht wett machen und man muss sich Zeit geben und nehmen, sich mit Linux etwas vertieft auseinander zu setzen.


    Die Zeit lohnt sich aber, da man einfach kein günstigeres Betriebssystem bekommt und es auch spannend sein kann, die Linux-Welt zu erforschen.




    Das andere Problem sind einige Hersteller, die Linux einfach links liegen lassen und eben keine entsprechenden Treiber oder Software anbieten wollen. Da gibt es meiner Meinung nach nur die Variante, den Hersteller anzuschreiben und zu fragen, warum Linux-User nicht bedient werden. Würden diese Anfragen zunehmen, würde auch die Chance für eine Linux-Lösung steigen...




    Gibt es keine Alternativen für Deine Spezialsoftware, dann seh ich für Dich eigentlich nur folgende 3 Lösungen:


    Komplett zurück zu Windows, SUSE mit VM oder ein Wechsel zu Apple.

    Gruess Suse-Newbie

    Für den Inhalt des Beitrages 43230 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Suse-Newbie

  • Hi,


    es war mir durchaus bewusst, dass ich mit diesem Thread etwas Staub aufwirbeln würde - aber dass die Resonanz derart intensiv ausfallen würde, hätte ich nicht gedacht.


    Vorab: Ich habe via YaST (Hardware > Drucker) den Drucker einrichten lassen. Nach dem Scannen des Rechners hat er richtigerweise den Drucker erkannt und 2 Druckertreiber von Gutenprint vorgeschlagen, wo ich dann einfach den erstgenannten ausgewählt habe. Wenn ich mich recht erinnere, war das auch der mit der höheren Versionsnummer (aber da könnte ich mich auch irren). Bis dahin war ich noch ziemlich begeistert.


    Und bevor Missverständnisse aufkommen: ich bin nicht abgeneigt, mit Linux zu arbeiten. In meinem bisherigen Computer-Leben habe ich mich mehrfach umgewöhnen müssen - vom ehemaligen MS-DOS über Win-3.11, dann Win-95 und Win-98, später Win-XP - und jetzt stellte sich mir die Frage: Win-7 oder Linux? Hätte sich mein Rechner auch bei openSUSE geweigert (so wie zuvor bei Ubuntu, Mint und Fedora), dann hätte sich dieser Thread hier vermutlich gar nie ergeben. Dann hätte ich vermutlich erst wieder in 4 Jahren einen Versuch gewagt, auf Linux umzusteigen. Ich habe auch schon vor knapp 20 Jahren auf einem Unix-Rechner programmiert und dabei den Editor vi verwendet. Nach ein paar Tagen des Grauens hat er mir extrem gut gefallen, weil so schnell habe ich selten meine Sourcen editiert.


    Es geht mir tatsächlich nur darum, dass einige sehr wenige Programme, die ich eben unbedingt haben möchte, weiterhin verwenden möchte. Und diese Software kostet kein Vermögen von 20.000 Euro - DxO Optics Pro V6 ist bereits für deutlich unter 100 Euro zu haben, die derzeit aktuelle Version kostet auch nur knapp 150 Euro. Siehe auch hier: http://geizhals.at/eu/?cat=swg…ch=dxo&v=e&plz=&dist=&xf=


    @ muck:


    Nein - ich gehöre defintiv nicht zu jenen, die alles haben wollen, aber kostenlos. Aber ein Druckertreiber ist in meinen Augen nun mal essentiell, welcher zum Lieferumfang eines Druckers gehört. Und die von mir verwendete Software (unter Win-XP) ist entweder Freeware - oder ich habe sie regulär gekauft. Und ich erwäge den Umstieg auf Linux nicht deswegen, weil ich glaube, dass man hier jedwede Software geschenkt bekommt.


    Ja klar, Linux kann nichts dafür, dass gerade Canon nicht gewillt ist, einen Treiber für Linux bereit zu stellen. Aber für mich als Anwender ist die "Schuldfrage" egal. Für mich ist das Gesamtpaket wichtig und daher gilt: Gehts ... oder gehts nicht? Und die Antwort darauf lautet eindeutig: es geht nicht. Jedenfalls nicht so, wie ich es mir vorstelle.


    @ LusH:


    Danke für den Link - den hatte ich diese Tage eh selber gefunden (vermutlich irgendwo in diesem Forum). Und ich habe ihn irgendwie auch beiseite gedrängt, weil ich dachte, es würde nicht so schlimm sein. Aber ich denke, das trifft es in meinem Fall ganz gut.


    LG - Herby

  • Naja, zum dem 30€ Druckertreiber:
    Angenommen du bekommst alles (bis auf den Drucker) so hin wie es soll, und du stehst dann vor der Entscheidung:
    Win7 oder 30€ für einen Treiber ?
    Was wirst du da wohl benutzen ? :P


    Die VM lohnt sich deswegen, weil du für all die arbeiten, die du ohne Win machen kannst, Linux benutzen kannst. Windows brauchst du dann nur für diese spezielle Software.

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    Zypper Befehlsreferenz

    Für den Inhalt des Beitrages 43236 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: lush