Dualboot Windows 11 und Open Suse Tumbleweed

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  • Hallo liebe Open Suse Gemeinde,


    ich bin ganz neu hier und hoffe auf euere Unterstützung. Ich möchte - soweit wie möglich - Windows den Rücken kehren. Die Apfelfirma kommt noch weniger in Frage, also würde ich es gerne mit Linux probieren. Ich hatte schon 2-3 Versuche mit Ubuntu und Mint, bin dann allerdings irgendwann nicht weiter gekommen, weshalb es dann wochenlang still stand.


    Nach viel Rechercherei und Distrochoosern ;-), viel die Wahl auf Open Suse Tumbleweed.


    Jetzt ist es so, dass ich weiterhin auf Windows angewiesen bin, u.a. wegen der Creative Suite. Diese benutze ich zwar beruflich, mache aber ab und ab Homeoffice, weshalb es dann an meinem PC laufen sollte. Mein Rechner ist ein relativ aktuelles Notebook aus dem Hause Acer und hört auf den Namen "Spin SP513". Ich habe die original M2.SSD durch eine größere mit 2GB getauscht, um ordentlich Platz für beide Betriebssysteme haben. Windows 11 ist und war bereits installiert. Um Open Suse zu installieren, musste ich im Bios Secure Boot deaktivieren. Die Installation hat eigentlich reibungslos geklappt. Ich hatte einen freien Bereich von rund 1 TB Open Suse automatisch einteilen lassen. Nur macht mir Windows einen Strich durch die Rechnung. Ich kann während des Bootvorgangs zwar auswählen, welches OS ist starten möchte, aber Windows 11 startet nur noch im abgesicherten Modus. Open Suse würde ganz normal durchstarten. Allerdings ist Windows so einfach gestrickt, das sagt nichtmal, was es für ein Problem hat. Das muss man dann selbst herausfinden.

    Übeltäter ist das deaktiverte secure Boot. Wenn ich im Bios Secure Boot einschalte, dann startet Windows brav und korrekt, aber ich bekomme nichtmal das Bootmenü angezeigt, wo ich OpenSuse auswählen kann.


    Was mache ich falsch? Oder ist es gar nicht möglich, beide Betriebssystem zu installieren und zu verwenden?


    Vielen Dank für euere Mithilfe.

    Viele Grüße
    Michael

    Für den Inhalt des Beitrages 302109 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: miholzi

  • Guten Abend,


    ich versuche mal Deine Aussagen mithilfe von Zitaten in Einzelteilen zu zerlegen:


    Zitat


    Windows 11 ist und war bereits installiert. Um Open Suse zu installieren, musste ich im Bios Secure Boot deaktivieren.

    Nein, wozu? SUSE, genauso wie Cannonical (die Firma hinter Ubuntu), RedHat, sowie viele weitere große Distributoren haben Secure Boot Keys von Microsoft gekauft. Soweit ich das verstanden habe, ist die UEFI Firmware zwar ein ISO Standard, trotzdem ist Microsoft Schirmherr über die Schlüssel für den Secure Boot.

    Es kann höchstens sein, dass man wegen der Grafikkarte zum Installieren von openSUSE den Linux Kernel Parameter "nomodeset" braucht. Nach der erfolgreichen Installation von openSUSE aber bitte wieder entfernen in den Booteinstellungen, sonst können keinen propertiären Grafiktreiber werden.


    Zitat


    Nur macht mir Windows einen Strich durch die Rechnung. Ich kann während des Bootvorgangs zwar auswählen, welches OS ist starten möchte, aber Windows 11 startet nur noch im abgesicherten Modus. Open Suse würde ganz normal durchstarten. Allerdings ist Windows so einfach gestrickt, das sagt nichtmal, was es für ein Problem hat. Das muss man dann selbst herausfinden.

    An der Stelle wäre gut zu wissen, wenn Windows 11 schon vorinstalliert war, wie Du die Festplatten Partitionen verkleinert hast? UEFI ohne Secure Boot, also im BIOS Modus laufen zu lassen, schließt das andere aus. Deswegen will Windows 11 auch im Reparaturmodus starten, weil es plötzlich den BIOS Modus erkannt hat, obwohl es doch im UEFI Modus installiert worden war.

    Ich bin mir nicht 100 prozentig sicher ob das sein muss, aber im Secure Boot Modus kannst Du GRUB2 vorschalten um dort die Betriebssystem Auswahl zu erhalten. Also der GRUB2 Bootloader wird üblicherweise im UEFI als irgendwas mit "EFI opensuse" erkannt. Das müsste dann in der Boot Reihenfolge auf den Platz 1, wenn Du den Weg wählen willst.


    Wichtig ist, dass alle Partitionen im GPT Modus laufen. Das wird bei Windows 11 standardmäßig sowieso gemacht. Mit GPT kannst Du beliebig viele Partitionen anlegen. Hier "zickt" ab und zu der openSUSE Installer. Es ist besser im Partitionierer Schritt während der openSUSE Installation "Start mit vorhandenem Vorschlag" auszuwählen, weil sonst unter Umständen die Festplatte nicht im GPT Modus erkannt wird.

    Für openSUSE Tumbleweed würde ich Dir btrfs als Dateisystem empfehlen, denn das kann Snapshots (Wiederherstellungspunkte) erstellen. Das ist gerade bei einer Rolling Release Distribution wichtig, sollte einmal beim Upgrade etwas schief gehen, kann man jederzeit auf den Stand davor zurückrollen (es gibt bei Tumbleweed keine Updates, nur Distributionsupgrades als Ganzes). Snapshots funktionieren zwar auch mit Ext4, sind aber noch als experimentell eingestuft.

    Bei btrfs kannst Du bei Optionen auf die Partition im Installer gleich mit angeben "ssd", weil Du ja weist, dass es eine SSD ist und dadurch kann btrfs einige auf SSD zugeschnittene Optimierungen vornehmen.


    Ich hoffe ich konnte damit mit meinen eigenen Worten und Erfahrungen mit Tumbleweed (auf Desktop-PC, Notebook und Ultrabook) für etwas Klarheit schaffen :)


    MFG


    derwunner

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    Für den Inhalt des Beitrages 302110 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: derwunner

  • derwunner

    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!


    Verzeih mir meine evtl. doofen Fragen, aber ich bin gerade leicht überfordert ;-). Ich kannte mich früher (um die Jahrtausendwende) mal super mit PCs aus, habe selbst rumgeschraubt, gebastelt, hunderte male Windows installiert etc. Aber es hat sich einiges geändert und seit es UEFI gibt, steige ich nicht mehr wirklich durch. Alles was ich zu diesem Thema UEFI gelesen habe, hört sich eigentlich gar nicht so kompliziert an, aber den "Durchbruch" habe ich noch nicht gefunden. Weil man schnell von einem Detail ins nächste kommt und dann den Faden verliert. So geht es mir zumindest.


    Soviel zum Vorwort :-). Ich habe im Netz nach meinem Notebook-Modell und "OpenSuse gegoogelt. Erst informieren, dann loslegen, war meine Idee. So habe ich diese Seite gefunden, bei der es sich um mein Modell handelt, allerdings Ubuntu installiert wird. Laut Anleitung muss ich Secure Boot ausschalten, was ich auch gemacht hatte. Bis Punkt 10 bin ich gekommen, der Befehl wurde im Terminal nicht erkannt. Ok, dachte ich, gibt es doch Unterschiede zu OpenSuse. Da allerdings OpenSuse installiert wurde, dachte ich, jetzt probiere ich mal, ob Windows noch geht. Ja, aber nur im abesicherten Modus. Diesen habe ich dann wieder aktiviert und das ist der aktuelle Stand. Windows läuft normal, ab OpenSuse komme ich nur ran, wenn ich Secure Boot deaktivere, dann kann ich beim Booten wieder auswählen.


    Beim erwähnten SSD-Wechsel hatte ich die SSD komplett geklont (allein aus Backup-Gründen) und durch den Einbau einer doppelt so großen SSD freigewordenen Platz hatte ich unpartitioniert gelassen. Ich dachte, dass soll sich OpenSuse bei der Installation so einrichten, wie es dies für richtig hält. Ich habe alle Einstellungen während der Installation automatisch vornehmen lassen.


    Ich ahne schon, dass es mal wieder an meiner Unfähigkeit liegt, das Thema UEFI zu verstehen. ;-).
    Deine Antwort oben werde ich mir nochmal in aller Ruhe durchlesen. Aber so wie ich dich verstanden habe, hätte ich vor der Installation von OpenSuse den Secure Boot gar nicht deaktiveren müssen? Wäre dann ein booten vom USB-Stick mit Live-OpenSuse-System dennoch möglich?


    Ich mach mich dann nochmal auf die Suche nach einer Anleitung "UEFI for dummies" ;)


    Viele Grüße
    Michael

    Für den Inhalt des Beitrages 302122 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: miholzi

  • Ich gehe Mal davon aus, dass Du die originalverbaute SSD nicht gegen eine 2GB, sondern eine 2TB große ausgetauscht hast, anderenfalls Du Dir die Installation eines jeden Betriebssystems sparen kannst :) !

    Für den Inhalt des Beitrages 302123 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: matbhm

  • Aber so wie ich dich verstanden habe, hätte ich vor der Installation von OpenSuse den Secure Boot gar nicht deaktiveren müssen?

    Richtig

    Wäre dann ein booten vom USB-Stick mit Live-OpenSuse-System dennoch möglich?

    Ja


    Ich gehe Mal davon aus, dass Du die originalverbaute SSD nicht gegen eine 2GB, sondern eine 2TB große ausgetauscht hast, anderenfalls Du Dir die Installation eines jeden Betriebssystems sparen kannst :) !

    Wieder ein sehr hilfreicher Beitrag zur Erhöhung des Beitragszählers.

  • Gibt es denn eine brauchbare Anleitung wie mann Opensuse parallel zu einem bereits vorhandenen Windows 11 installiert (mit UEFI).

    Bei meinem bisherigen System (sehr alt) läuft Windows 10 parallel mit Opensuse im BIOS-Modus (ich nenne es einfach mal so...). Rechner einschalten, Grub wird geladen und dann trifft man seine Auswahl.

    Funktioniert das mit UEFI auch so schön?


    Gruß

    Für den Inhalt des Beitrages 302132 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: 44319er

  • Funktioniert das mit UEFI auch so schön?

    Wenn Windows 10/11 im UEFI-Modus installiert wird, legt Windows automatisch eine Partition EFI-System-Partition an, die rund 100 MB groß ist. Genau dorthin mountest du nun bei der Linux-Installation die Partition /boot/efi/.

    Im UEFI/BIOS des Rechners legst du anschließend fest, dass fortan GRUB2/opensuse als Startpartition dienen soll, wenn das nicht bereits durch Linux erledigt wurde... Fertig


    openSUSE meckert zwar, dass diese Partition mit 100 MB zu klein ist und empfiehlt 256 MB oder mehr, aber es geht auch mit 100 MB

    Für den Inhalt des Beitrages 302136 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Forentroll

  • Gibt es denn eine brauchbare Anleitung wie mann Opensuse parallel zu einem bereits vorhandenen Windows 11 installiert (mit UEFI).

    Es gibt im Netz nichts, was es nicht gibt.

    Dual-Installation neben Windows – openSUSE Wiki

  • Hallo,


    überlege Dir die Installation von Tumbleweed wirklich gut !!!


    Das ist echt keine Anfänger-Kost, hatte es selbst installiert, aber dann verworfen.

    Das "rolling-release" klingt erstmal gut, aber sonst gegenüber erstmal kein Vorteil gegenüber Leap, meine ich.

    Für den Inhalt des Beitrages 302145 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: HeikoMWB

  • Alero
    Vielen Dank für den Link "Dual-Installation neben Windows" im openSUSE Wiki. Warum habe ich das nicht gefunden, da ist ja wirklich alles ganz gut beschrieben.


    Ich glaube, ich werde Tumbleweed nochmal entfernen und die Leap-Variante installieren. Genügt das, wenn ich unter Windows, alle von OpenSuse eingerichteten Partitionen entferne? Oder muss ich was beachten?

    Für den Inhalt des Beitrages 302146 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: miholzi