Installationsvorbereitung, Umgang mit Repos

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  • Hallo liebe Community-Mitglieder,
    ich bin dann mal die Neue und begrüße euch herzlich. Ich beabsichtige, OpenSuse mit KDE zu installieren, bei der Vorbereitung dessen sind einige Fragen aufgetaucht.


    1. Ich habe schon mal etwas im Forum gestöbert, daraufhin frage ich mal die alten Hasen, was momentan für diejenigen angeraten wird, die OpenSuse auch als einigermaßen bugfreies Produktivsystem nutzen möchten. Leap42.1 oder 13.2? Letzteres wird ja m. E. bis März 2016 supported.


    2. Aus Sicherheitsgründen sollte man vermutlich einen aktuellen Firefox benutzen. Genügen dafür die nach der Installation vorhandenen Standardrepos oder sollte ich das Repo
    Index of /repositories/mozilla/openSUSE_13.2 einbinden?


    3. Nicht meckern: Flash-Player aus welchem Repo empfohlen? (Ja, nur mal notfalls, Chrome oder pepperflash (?) probiere ich auch.)


    4. Mit dem Mozilla- und dem Packman-Repo kommt es vmtl. zu Paketdoppelungen. Nun habe ich in nachfolgenden Tutorials 2 Methoden der Priorisierung gefunden:
    Über den Umgang mit openSUSE Repos
    SDB:Vendor change update - openSUSE
    Welche Methode ist ratsamer und warum? Priorisierung per YAST -> SW-Repos -> Prio auf 20 oder Vendorwechsel?


    5. Ist die Reihenfolge einer Softwareinstallation mit Anbieterwechsel per Terminal so korrekt? Erst Vendorwechsel und dann Softwareinstallationen oder umgekehrt oder egal?

    Code
    zypper ar -f <repo> <repo_alias>
    zypper ref
    zypper dup --from <repo_alias>
    zypper in <software_pakete>

    6. Wenn ich die Multimediacodecs für 13.2 so eingebunden habe
    openSUSE Forums
    sollte ich diese noch ergänzen entsprechend
    13. Multimedia Codecs - Install Support For MP3, DVD, WMA, WMV, MOV etc.


    7. Wie erfolgt eine korrekte Systemaktualisierung nach Anbieterwechsel oder Priorisierung von Repos, zypper up oder zypper dup oder zypper dup --from <alle repo_aliases>?


    8. Bitte nur einen Link auf eine gute Diskussion alter Hasen zum Für-und-Wider von sudo bzw. Admin und Nutzer getrennt bezüglich OpenSuse.


    9. Welches Tutorial sollte ich für den Einstieg noch lesen?


    Lob an OpenSuse: Super-Tutorials!!! Ich wünsche euch allen ein schönes WE und bedanke mich schon mal für die Zeit, die ihr euch für mich (hoffentlich) nehmt!
    LG Jana

    4 Mal editiert, zuletzt von Jana ()

    Für den Inhalt des Beitrages 95283 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Jana

  • mach erst mal Opensuse entweder 13.2 oder Leap drauf.


    Um die Repos anschließend zu aktualisieren, kannst du das auch grafisch im Yast machen- ist für den Anfang vielleicht etwas einfacher


    Ich würde lediglich das Packman-Repo einbinden. Da ist Flash und alle Codecs, die du zum Abspielen der Medien brauchst enthalten

    Für den Inhalt des Beitrages 95284 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: chrisi

  • Warum auch immer die Antworten so ausführlich ausfallen, ich habe jetzt so verstanden, bei widersprüchlichen Tutorials die aus dem hiesigen Forum zu bevorzugen, auch wenn das verlinkte von 2011 ist, jedoch aktualisiert wurde und bei den zu installierenden Multimediapaketen Bezug auf Leap42.1 genommen wird und in neueren/anderen, von mir oben genannten ausschliesslich der Vendorwechsel beschrieben wird.
    Korrekt?


    PS: Ich nutze Debian Jessie, deshalb diese speziellen Fragen. ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Jana ()

    Für den Inhalt des Beitrages 95299 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Jana

  • auch wenn das verlinkte von 2011 ist


    Man beachte die vorletzte Zeile, auch wenn es 2011 erstellt wurde, heißt dies nicht, das nicht noch etwas aktualisiert/geändert wurde.



    jedoch bei den zu installierenden Multimediapaketen Bezug auf Leap42.1 geommen wird und in neueren/anderen, von mir oben genannten ausschliesslich der Vendorwechsel beschrieben wird.

    PS: Du hast auf das Tutorial für 13.2 verwiesen, bei uns im Forum wird natürlich die aktuelle openSUSE Version unterstützt und daher die Befehle für openSUSE Leap benutzt.
    Beide aus der Feder des Users caf4926.
    Auch einmal das Kleingedruckte lesen.........

    Für den Inhalt des Beitrages 95301 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Sauerland

  • Mit den Hinweisen auf das zu bevorzugende Tutorial/Priorisierung haben sich die meisten meiner Fragen erledigt. Nach etwas Suchen im Forum stellte ich fest, dass sudo mit nur einem Kennwort analog Ubuntu auch nicht gerade empfohlen wird. (Trotzdem eine Installation, zumindest bei 13.2, mit defaults so läuft.) KDE5/Plasma hat noch seine Kinderkrankheiten, ich werde also vorerst 13.2 mit konfiguriertem Administratorkonto installieren. Bedanke mich für eure Hilfe und man liest sicher mal wieder voneinander. Bis bald also.
    LG Jana


    PS: Schaue mir gleich noch an, wie ich einen Thread auf "gelöst" setze.

    Für den Inhalt des Beitrages 95305 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Jana

  • Hallo liebe Community-Mitglieder,
    ich bin dann mal die Neue und begrüße euch herzlich. Ich beabsichtige, OpenSuse mit KDE zu installieren, bei der Vorbereitung dessen sind einige Fragen aufgetaucht.


    1. Ich habe schon mal etwas im Forum gestöbert, daraufhin frage ich mal die alten Hasen, was momentan für diejenigen angeraten wird, die OpenSuse auch als einigermaßen bugfreies Produktivsystem nutzen möchten. Leap42.1 oder 13.2? Letzteres wird ja m. E. bis März 2016 supported.


    Das ist richtig.
    Es fehlt aber noch der nicht ganz unwichtige Hinweis, dass die Evergreen die Version 13.1 ist/sein wird.
    "Evergreen" heißt bei openSUSE die Version mit LongTermSuport.
    Von daher also auch eine Überlegung wert.
    LEAP selbst läuft auf den allermeisten Maschinen hervorragend und stabil.
    Ärger gibt es unter Linux öfter mit brandneuen Maschinen.
    Es gibt in Linux einfach nicht so viele Tester und nigelnagelneue Hardware braucht oft eine geraume Zeit, bis sie anständig unterstützt wird. Die Hersteller lassen Linux noch immer links liegen, weshalb die Community viel Arbeit mit neuer Hardware hat, was nun mal dauert.
    Hast du keine brandneue Hardware, solltest du LEAP probieren.
    Gute Chancen, dass das einfach gut läuft.


    Zitat

    2. Aus Sicherheitsgründen sollte man vermutlich einen aktuellen Firefox benutzen. Genügen dafür die nach der Installation vorhandenen Standardrepos oder sollte ich das Repo Index of /repositories/mozilla/openSUSE_13.2 einbinden?


    Du kriegst die neuen FF Versionen auch ohne dieses Repo. Manchmal dauert es halt ein wenig länger.
    Wenn du mit openSUSE anfängst, rate ich von solchen Repos immer ab.
    Die Standardrepos und Packman. Sonst nichts. Dann ist dein Installation sicher UND du geniesst die Sicherheit, die openSUSE schon bietet.
    Neuere Versionen haben Bugs und können neue Probleme schaffen.
    Tu dir das nur an, wenn du dich wirklich wehren kannst.
    Da braucht man den großen Linuxrettungsschwimmerschein mit goldnem Seepferdchen.
    Nimm auch Abstand von allen Home Repos.
    Da braucht man noch mehr Wissen und viel Gottvertrauen.



    Zitat

    3. Nicht meckern: Flash-Player aus welchem Repo empfohlen? (Ja, nur mal notfalls, Chrome oder pepperflash (?) probiere ich auch.)


    Flashplayer für Linux ist schon lange tot. Nimm einfach das "frehsplayerplugin". Das tut, ist rein Linux (soweit bei flash überhaupt möglich) und vergiss den ganzen Rest.


    Zitat

    4. Mit dem Mozilla- und dem Packman-Repo kommt es vmtl. zu Paketdoppelungen. Nun habe ich in nachfolgenden Tutorials 2 Methoden der Priorisierung gefunden:
    Über den Umgang mit openSUSE Repos
    SDB:Vendor change update - openSUSE
    Welche Methode ist ratsamer und warum? Priorisierung per YAST -> SW-Repos -> Prio auf 20 oder Vendorwechsel?


    Wie oben schon geschrieben: Erst mit Standard üben.
    Du brauchst das nicht.
    Ein "Vendorchange" -was keine sonderlich gute Namensgebung ist, als historische Altlast aber weiter so benannt wird- ist schlicht der Umstand, dass ein Programm umgestellt wird auf ein anderes Repo. Das kann Ärger geben, wenn man nicht genau weiß, was man tut.


    Die Prios sind schlicht Zahlen. Und wie im richtigen Leben hat höhere Priorität, was eine niedrigere Nummer hat. Eben meine 1. Priorität ist am wichtigsten.
    Es kommt dabei nicht auf die absoluten Zahlen an (die sind beliebig), sondern nur auf die Differenzen.
    Findet sich ein Programm mit Version 1.1 in Repo A und dasselbe (also auch Version 1.1) so wird als Quelle das Repo bevorzugt, das die höhrere Prio (also niedrigere Nummer) hat.
    Deshalb sollte man Packman höher priorisieren.
    In Packman liegen viele Multimedia Dinge, die aus lizenzrechtlichen Gründen nicht in die Standardrepos dürfen.
    openSUSE nimmt das sehr, sehr genau.
    Du kannst aber alle Programme von Packman problemlos verwenden. Sie sind zum privaten Gebrauch immer erlaubt.
    Du findest nichts illegales bei openSUSE oder Packman.



    Wie schon gesagt: Packman hinzufügen, höher Priorisieren. Und dann einen dup --from packman (falls der Name/Alias auch "packman" ist)


    Bei zypper ist ein in die Abkürzung für install. Analog dazu ist up ein update und dup ein "Distribution upgrade. Diese Benennung ist openSUSE spezifisch. Andere Distris verstehen unter upgrade etwas anderes, als es openSUSE tut.
    Ein ar ist ein --add-repo Es fügt also schlicht ein weiteres Repo hinzu.
    Und ein ref ist ein refresh Damit möglichst wenig Daten übertragen werden müssen, gibt es Prüfsummen und Zeitstempel für alle Repos. Ein refresh guckt also kurz, ob deine Installation noch auf dem neuesten Stand ist, und wenn nicht, lädt es die hinzugekommenen Informationen nach. Das sind alles nur minimierte Beschreibungen, um die Datenlast gering zu halten.
    Ein ref wird aber automatisch gemacht (falls du nicht dran rumgefummelt hast), sobald du ein Programm installieren oder updaten willst.
    Ein Update tut, was man denkt: Es installiert Updates, wenn es welche gibt.
    Ein install tut auch, was man denkt: Es installiert ein Programm. Dabei wird -nach Prios geordnet- die höchste Version gesucht und installiert.


    Damit gehört der Install- Befehl also nicht in die Liste. Nur deshalb, weil die vorhergehenden sich ja mit der Umstellung der Versionen befassen, der Install aber ein noch nicht installiertes Programm installiert, was ja eh nach den Prios und Versionsnummer ausgewählt wird.


    Du musst also nur EINMAL ein dup --from machen, wenn du ein neues Repo hinzugefügt hast UND willst/weißt, dass du bereits installierte Programme auf das neu hinzugefügte Repo umstellen willst.



    Zitat

    7. Wie erfolgt eine korrekte Systemaktualisierung nach Anbieterwechsel oder Priorisierung von Repos, zypper up oder zypper dup oder zypper dup --from <alle repo_aliases>?


    Durch ein schlichtes zypper up, da du ja jetzt deine Repos sauber priorisiert hast, auch nicht mehr an der Repoliste rumspielst, ist alles schon erledigt.


    Es ist wirklich so einfach.

  • Zitat

    8. Bitte nur einen Link auf eine gute Diskussion alter Hasen zum Für-und-Wider von sudo bzw. Admin und Nutzer getrennt bezüglich OpenSuse.


    Diese erbitterte Debatte ist schnell erklärt:


    Ein su meint SubstituteUser(kontext). Jeder Prozess, der in einem Unix/Linux System läuft hat bestimmte Eigenschaften, Sicherheitsattribute und somit ein genau definiertes "ENVIRONMENT". Zu diesem Envrionment gehören einige Variablen, die die Prozessauführung steuern.
    Wenn du dich anmeldest, wird ein Vaterprozess für dich mit deinen Rechten und deiner Umgebung gestartet. Alles, was du nun in dieser Sitzung (sei sie graphisch oder auf der reinen Konsole) erbt seine Attribute von diesem "Vaterprozess". Willst du nun innerhalb deines Userprozesses mit mehr Rechten arbeiten, kannst du mit su fritz den damit gestarteten Prozess mit den Rechten (und in der Ausführungsumgebung) vom User fritz laufen lassen, so du dessen Spasswort kennst. Gibst du keinen User bei su an, so wird das per default zu su root
    Damit bist du dann -falls du das Spasswort kennst- der/die totale Vernichter/in.


    Um am System Änderungen vornehmen zu können, muss man root sein. Manche Jobs -obwohl sie nicht so graviernde Änderungen machen- erfordern ebenfalls root- Rechte.
    Damit nun der echte root nicht Hinz&Kunz alle Rechte geben muss, sie aber ermächtigen kann solche Jobs trotzdem aufzurufen, gibt es sudo.
    sudo heißt SubstituteUserAndDO Ich gebe also dem aktuellen User die Root-Rechte nur für genau einen möglichst genau definierten Befehl. Den darf er dann ausführen, aber halt auch nur genau den.
    Die Zuordnung von Usern zu solchen Befehlen steht in der Datei sudoers Du kannst das leicht in YaST machen. (Auch wenn man das i.d.R. anfangs erst mal nicht zufriedenstellend hinkriegt.)


    Die Verwirrung rührt daher, dass die Distris hier verschiedene Wege gehen. Bei *buntu macht man alles mit sudo, da sie von Haus aus als Root-Spasswort das Spasswort des ersten erzeugten Users akzeptieren (und sogar ein Spasswort für Root gar nicht ohne Weiteres ermöglichen).
    Die reine (openSUSE) Lehre verpönt solche Sicherheitsdefizite.
    (Ob das wirklich ein Defizit ist, kann man trefflich debattieren...)


    Jedenfalls haben sich die Distris diesbezüglich auseinanderentwickelt.
    Unter openSUSE tut er Befehl sudo etwas anderes, als er unter Ubuntu tut.
    Der Hauptunterschied liegt im Environment des damit gestarteten Prozesses. Bei Ubuntu wird das Environment wirklich komplett ersetzt, bei openSUSE NICHT.
    Zwar funktioniert das meistens doch.
    Abzuraten ist davon allemal.


    Eine ganz einfache Lösung ist dieser Merksatz:
    Wo auch immer du auf ein "sudo" stösst, ersetze es durch ein "su -c"!!!


    Das -c meint -command. Alles, was danach folgt ist das auszuführende Kommando samt seinen Optionen und Argumenten.
    Das ist das exakte Pendant zum sudo der *buntus.



    Zitat

    9. Welches Tutorial sollte ich für den Einstieg noch lesen?

    Guck mal das da an. Wir bieten sowohl im IRC im Forumschannel ##os-forum auf Freenode Support, wie auch sehr effektiven Suppot via Mumble (braucht ein Micro). Und wir haben "Lerngruppen" mit denen wir gemeinsam in einer Konsolensitzung hacken. Man sieht dann zu, was der andere tippt. Lernen am lebenden Objekt.

  • Na da bedanke ich mich auch herzlich für die ausführlichen Erläuterungen. Natürlich halte ich mich an die Hinweise: kein sudo, Root-Account einrichten, nur Packman und Priorisierung, frehsplayerplugin (wenn überhaupt, mit Debian lebe ich auch ohne).


    Ich habe mich aus folgendem Grund vorerst für 13.2 entschieden: OpenSuse und KDE sind für mich neu. Da will ich nicht gleich über Bugs stolpern und enttäuscht werden. (KDE5 kann m. E. noch etwas reifen, Workarounds und Bugreports können alte Hasen besser und schneller als Einsteiger.) Leap installiere ich etwas später, für diese Absicht ist wohl das Lernen an 13.2 besser als an 13.1.


    Kurze Erläuterung zu meiner sudo-Frage: Mit Debian arbeite ich auch ohne, allerdings wollte ich besser nachfragen, weil OpenSuse GUI zur Administration (YAST) hat und die Standardinstallation mit sudo läuft. Da ich die Diskussionen von Debian kenne und ich keine neue entfachen wollte, die Frage nach entsprechendem Link.


    Vielen Dank auch für die Einladung, erstmal mache ich jetzt die Installation und lerne das System kennen. Bei notwendigen weiteren Threads halte ich mich an die Regel: 1 Frage - 1 Thread.


    Liebe Grüße an Schreiber! Jana

    Für den Inhalt des Beitrages 95423 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Jana