Diese Distribution richtet sich an Benutzer und Entwickler von Desktop- oder Server-Systemen. Ob Anfänger, erfahrene Anwender oder "Ultra Geeks", sie alle finden in openSUSE eine passende Lösung für Aufgaben mit und rund um den Computer. Daneben dient openSUSE auch als Basis für preisgekrönte SUSE Linux Enterprise-Produkte. Kurzum, diese Distribution ist für alle und alles einfach perfekt!
Damit wirbt openSUSE.
Nun, in einem gebe ich dem Verfasser dieser Textpassage vollkommen Recht: ...sie alle finden in openSUSE eine passende Lösung für Aufgaben mit und rund um den Computer. Man muss nur viel Zeit aufbringen, lange suchen, um immer wieder neu zu scheitern und um nach noch mehr Lösungen zu suchen. Kaum ein Problem gelöst, kommt schon das nächste. Unglaublich, was es mit openSUSE zu erleben gibt. Codecpack für MP3 mit einem Klick installieren...prima, nur nicht ohne Probleme. Da ist ein Downgrade nötig von dem und dem. Ja, das Protokoll habe ich gespeichert und ich hätte mir die Zeit nehmen können, es Schritt für Schritt abzuarbeiten. Aber das will ich doch gar nicht. Ich will Musik hören und wenn ein Codecpack nötig ist, installiere ich es auch gerne nach, aber doch nicht so.
Egal, ich habe ja noch einen alten Plattenspieler und richte jetzt meinen Email-Account mit IMAP-Protokoll ein. Kmail bietet sich ja geradezu an. Alle Angaben gemacht, Testmail gesendet, Versand bestätigt. Es kommt aber keine Mail rein. Es kommt aber auch keine Fehlermeldung. Email ist tatsächlich verschickt worden, auf dem Netbook habe ich sie abrufen können.
Rechner runter gefahren, Einkauf erledigt, Rechner wieder hochgefahren. Erstes Ziel: Kmail. Ups, was ist jetzt los? Kmail ist aus dem Startmenü verschwunden. Wer nicht will, der hat schon.
Als Alternative installiere ich Evolution.
Ist ja eh umfassender. Alle Daten eingegeben, Hurra, sie haben Evolution erfolgreich eingerichtet, Programm startet und erschlägt mich fast mit einem grell roten Hinweis:
Ordner konnte nicht geöffnet werden.
The reported error was "Sie müssen online arbeiten, um diesen Vorgang abzuschließen".
. Genial, schon alleine die Mischung aus Englisch und Deutsch. Na gut, schaue ich mal, wo ich mich online machen kann, um online zu arbeiten. Internet geht, also bin ich zumindest mal physikalisch online. Ach, da unten links ist ein Symbol im Evolution-Fenster. Mit der Maus drauf und schon kommt eine Popupinfo:
Was denn nun, bin ich jetzt on oder off? Ich bin schon am verzweifeln. Soll ich da jetzt drauf klicken?
Geht dann mein Drucker auch noch?
Na ja, eigentlich ist mir mein Feierabend zu schade, um jetzt wieder stundenlang nach Lösungen zu suchen. Wie war das noch gleich?
Genug jetzt, ich habe auf einem weiteren Rechner Kubuntu installiert, um zu sehen, ob es an mir liegt oder an openSuse bzw. Linux allgemein.
Was soll ich sagen. Nachdem ich alle Sprachdateien installierte und das System auf meine Heimatsprache einstellte, erhielt ich den Hinweis, dass eine ganze, nein viele Hände voll Updates zur Verfügung stehen. Nun gut, Updates sind ja im Grunde nichts schlechtes, also lass ihn ruhig mal machen. Nach 42% war Feierabend, rien ne va plus. Geduldig ließ ich diesen Status mit sich alleine und ging duschen. Vielleicht ist da gerade was größeres im Gange. Nach einer gepflegten viertel Stunde stand der immer noch bei 42% und das Beste, das System ist eingefroren. Nun, was bleibt. ist Stecker raus, Stecker rein. Neu booten und siehe da, das System startet wieder. Hoppla, wieso ist mein Benutzername plötzlich nicht mehr richtig? Nochmal..AHA, die Tastatur ist jetzt in Englisch. Auch nicht schlecht. Na, das kennen wir ja noch aus guten alten DOS-Zeiten, da war die Tastaturbelegung auch noch in Englisch, sofern man nicht die richtigen Treiber eingebunden hat. Egal, erst mal sehen, was aus den Updates geworden ist. Oh, nur noch eine kleine Hand voll. Auf geht's...na, keine Lust? Hmmm, was hat der denn jetzt? Ich weiß es nicht, ich habe jedenfalls die Faxen dicke. Von einem CL auf einen C-Kadett zu wechseln, ist schon ein Abenteuer für sich. Normal ist das nicht.
Linux ist womöglich für die gemacht, die sich gerne neuen Herausforderungen stellen. Mir kommt es so vor, als wollten deren Anwender gar kein vernünftiges System, was man inzwischen von Windows sehr wohl sagen kann. Auch wenn die meisten Linunxanhänger Verfechter von Windows sind, so sind meines Erachtens die Windowsnutzer die Menschen, die besser schlafen können.
Ich habe in den letzten Tagen einiges gelesen und immer wieder wird das Thema Sicherheit in den Vordergrund gerückt.
Nun, ich bin seit 1987 PC-Anwender und somit nicht ganz unerfahren. Damals brauchte man sich noch nicht so sehr um Sicherheit kümmern. Aber mit der Zeit und insbesondere mit dem Beginn des Internets hat das ganze Sicherheitsspektakel doch erst begonnen. Aber, ich hatte noch nie auf irgendeinem Rechner eine Schadsoftware, denn Sicherheit kann man in erster Linie nur durch den Bewussten Umgang mit den elektronischen Medien erzielen.
Und dass sich die eingeschworene Linuxgemeinde so verschlossen verhält, wenn permanente Rootrechte erwünscht sind, dann grenzt das schon fast an Arroganz. Versteht mich hier bitte nicht falsch. Was ich auszudrücken versuche ist, es ist doch jedem sein eigenes Risiko, ob er sich sein System platt macht oder nicht. Es sind doch nur Bits und Bytes. Windowsuser haben auch volle Rechte und der überwiegende Teil kommt damit gut zurecht. Ich zumindest hatte in den letzten 5 Jahren nicht so viel Ärger, wie in den letzten 5 Tagen!
Mich hat besonders bei der ersten Einrichtung, die ja sehr viel Zeit in Anspruch genommen und noch nicht mal zum endgültigen Erfolg geführt hat, besonders genervt, ständig das Rootpasswort eingeben zu müssen. Was hat das denn noch mit freiem Willen zu tun, wenn mir ein paar Nullen und Einsen diktieren, zu was ich an meinem Rechner berechtigt bin? Und letztendlich ist es doch nicht vollkommen logisch, wenn immer wieder zu lesen ist, dass man damit verhindern will, dass der Anwender eine falsche Entscheidung trifft und somit sein ganzes System killen könnte. Ob ich nun ein PW eingebe oder nicht, beides führt zum gleichen Effekt. Na gut, da gibt es ja auch noch das Argument, dass das System so durch Fremdeingriffe geschützt ist. Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Linux wird doch als so sicher beworben. Weshalb dann diese Barriere?
Ich durchschaue den Sinn einfach nicht, etwas als benutzerfreundlich anzubieten, wenn es das besonders für Linuxneulinge gar nicht ist.
Ich jedenfalls kam mir in den letzten Tagen vor, wie ein Idiot, der von einer Falle in die andere Falle tappt.
Ich lese hierzu schon in Gedanken die Kommentare, Linux umsonst, Microsoft Massenprodukt, dumme Windows-Klick-User usw.
Ich respektiere voll und ganz, dass sich Menschen mehr oder weniger in ihrer Freizeit damit beschäftigen, kostenlos ein Open Source zu entwickeln, bzw. weiterzuentwickeln. Nur wie heißt es so schön? Zu viele Köche verderben den Brei.
So, leider konnte ich keinen Lob aussprechen, dafür aber Kritik, die vielleicht dazu genutzt wird, das Ein oder Andere zu überdenken oder zu verbessern. Damit meine ich die Programmierer, die vielleicht anfangen sollten, an den Feinschliff zu gehen. Schade, denn grundsätzlich war ich nicht abgeneigt.
Gruß, kuk-saar