Eignung als Alltagsbetriebssystem für Computer-Anfänger

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  • Hallo Community!


    Ich nutze schon seit 2009 Linux - seit 2013 als Hauptbetriebssystem. (Windows nur noch virtuell und selten) Habe über die Jahre fast alle großen Distros kennengelernt: Ubuntu (und Flavours), OpenSUSE, Linux Mint, Manjaro und auch Fedora.


    Mittlerweile nutzt schon fast die ganze Familie Linux und auch einigen Bekannten habe ich Linux installiert.


    Bislang habe ich für PC-Anfänger immer Linux Mint genommen, da man hier automatische Updates aktivieren kann und die Benutzeroberfläche anfängerfreundlich ist.


    Bin vor Kurzem jedoch über den YouTube-Kanal "Knietief Linux" auf MicroOS bzw openSUSE Aeon/Kalpa aufmerksam geworden. Ich muss sagen, dass ich sehr begeistert bin! Vor allem der Automatismus, der dafür sorgt, dass immer alles aktuell ist, aber eben auch rückgesetzt wird, wenn etwas schief läuft - kurzum: dass sich das Betriebssystem selbst pflegt und der Support nicht ausläuft wie bei Mint-Versionen finde ich sehr genial!


    Deshalb überlege ich, ob ich in Zukunft statt Linux Mint OpenSUSE MicroOS installieren soll, wenn mal wieder ein PC eines Anfängers "fällig" wird - sprich, neu installiert werden muss.


    Einige wesentliche Punkte würde ich noch davor abklären wollen, wobei ich euch um eure Hilfe und Expertise bitte:


    • Kann man wirklich davon ausgehen, dass die Updates immer funktionieren? Es heißt ja, wenn ein Update nicht geklappt hat, wird es zurückgerollt. Und dann? Wird das nächste Update wieder versucht? Kann es auch sein, dass nach einem Missglückten Update keine Updates mehr kommen? Gibt es dann Fehlermeldungen?


    • Wie seht ihr die Tatsache, dass alles als Flatpak installiert wird? Mittlerweile gibt es ja die blauen Haken womit der Autor bestätigt wird. Aber die meisten Pakete kommen (im Gegensatz z.B. zum Play Store auf Android) NICHT vom Hersteller der eigentlichen Software. Was hindert jemanden, der z.B. einen Browser als Flatpak paketiert, dass er einen Keylogger dazupackt? Klar könnte jemand beim Hersteller selbst oder auch ein Paketierer eines Linux-Distros auch durchdrehen, aber da geht es immerhin um ein Projekt, das von mehreren Leuten entwickelt wird, die alle Interesse am Erfolg haben. Da wird vermutlich eher kontrolliert, als bei einer One-Man-Show eines Flatpak-Erstellers? Klar ist Flatpak Open Source, aber wer sieht sich tatsächlich ein Flatpak im Detail an? Vor allem regelmäßig?


    • Wie sehr seht ihr es als problematisch, Programme mit transactional-update statt mit Flathub zu installieren an? Soweit ich verstehe, erhöht ja jedes zusätzliche Paket im Core-OS die Wahrscheinlichkeit, dass ein Update mal fehlschlägt. Seht ihr das auch so? Würdet ihr empfehlen, dass alles was geht, aus Flathub kommen soll und nur das, was nicht geht, mit transactional-update?


    • Leider brauchen einige meiner PC-Schützlinge den hplip-plugin. Ich habe gelesen, dass dies nicht so einfach oder gar unmöglich zu installieren sein soll. Gibt es da mittlerweile einen gangbaren Weg? Vor allem einen, der auch langfristig läuft, wo man also nicht befürchten muss, dass beim nächsten Update von hplip der Plugin wieder nicht nachgeladen werden kann und dann das ganze nicht läuft? Habt ihr da Erfahrung? Das kann ich nämlich leider nicht selbst ausprobieren, da ich keinen Drucker mit Plugin-Notwendigkeit habe.


    Würde mich sehr über eure Rückmeldungen freuen!


    Danke und schöne Grüße,

    Pat

    Für den Inhalt des Beitrages 306791 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: SUSE_Pat

  • Hallo,


    Wer auf Updates wert legt, der braucht Tumbleweed, man kann selbst entscheiden wann man das durchführt. Es kann vorkommen, das einmal ein Update Server für einen Tag ausfällt, das ist aber nicht so schlimm. Zur Oberfläche, ich bin ein Freund von KDE es erlaubt einen guten Arbeitsfluß.

    Für den Inhalt des Beitrages 306792 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: BigR

  • Hallo BigR!


    Danke für deinen Input!


    Wie gesagt würde ich openSUSE Aeon/Kalpa eher Anfängern installieren. Da ist es dann wichtig, dass eben NICHT selbst geupdatet wird, denn ein Anfänger vernachlässigt das in den meisten Fällen, egal wie und was man ihm erklärt. Die meisten technisch NICHT versierten Anwender wollen eben nur erledigen, was am PC eben zu erledigen ist und ihre Ruhe haben. Dafür scheint mir openSUSE Aeon/Kalpa sehr gut geeignet zu sein, wenn meine letzten Fragen/Bedenken geklärt sind.


    Ich habe zwar keine Erfahrungen mit Tumbleweed, aber es ist ja Rolling Release. Da wird wohl ab und zu mal was schief gehen, wo man dann etwas an Können braucht, um korrigierend einzugreifen. Das würde ich einem Anfänger eher nicht zumuten. Und eine meiner "Schützlinge" ist 150km entfernt von mir. Da wäre es gut, wenn der PC zumindest hochfährt und ich mit Anydesk darauf zugreifen kann.


    MicroOS hat ja auch die Tumbleweed Repos, aber wenn der neue Snapshot nach einem Update nicht hochfährt, na dann startet halt der Alte. Das ist ja das Tolle!


    Die Oberfläche ist natürlich Geschmackssache und da hat jeder seine Vorlieben. Bei mir ist es seit drei Jahren GNOME und ich bin sehr zufrieden damit. Trifft sich auch gut, denn Aeon (GNOME Oberfläche) ist ausgereifter, als Kalpa (KDE Oberfläche).

    Für den Inhalt des Beitrages 306795 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: SUSE_Pat

  • Trifft sich auch gut, denn Aeon (GNOME Oberfläche) ist ausgereifter, als Kalpa (KDE Oberfläche).

    Hast du irgendwo gelesen, gell? Ich bin mit "Kalpa" mehr als zufrieden.

    Gruß Jürgen

    Für den Inhalt des Beitrages 306796 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: JSC

  • Hast du irgendwo gelesen, gell? Ich bin mit "Kalpa" mehr als zufrieden.

    Ich bezog mich auf die offizielle Einstufung (RC bei Aeon, Alpha bei Kalpa) von openSUSE selbst. Mir ist aber aus diversen Forenbeiträgen durchaus bewusst, dass auch Kalpa schon sehr stabil ist. Danke jedenfalls für die weitere Bestätigung, dass selbst eine Variante, die sich offiziell im Alpha-Status befindet, schon so stabil ist! MicroOS gefällt mir immer mehr!


    Setzt du das System als deinen "daily driver" ein? Wenn ja, vielleicht kannst du deine Erfahrungen schildern? Das würde mir sehr helfen! Insbesondere im Bezug auf die Punkte in meinem ersten Beitrag wäre ich für deine Erfahrung sehr dankbar!

    Für den Inhalt des Beitrages 306797 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: SUSE_Pat

  • Gebe ich auch mal meinen Senf dazu. Diese vorgenannten Systeme sind sicherlich gut bei unbedarften Nutzern. Das ist ein ähnliches System wie bei Windows. Der User darf nichts außer Programme installieren und de-installieren. Dies ist jedoch nicht mein Verständnis von Linux. Linux hat das Alleinstellungsmerkmal, das ich bis in die tiefsten Tiefen des Systems alles nach meinen Vorstellungen anpassen kann. Damit ist hier Schluss. Somit ist das für mich kein Linux mehr sondern ein Lindows. Unter MicroOS darf ich nicht einmal mehr selber entscheiden, ob der Nummern-Block beim Booten ein - oder ausgeschaltet ist. Die entsprechende Datei liegt unter /user/libs/sddm und die darf ich nicht bearbeiten, da sie unter root liegt. Das kann es ja wohl nicht sein. Somit bin ich bei MicroOS, wie auch immer es in Zukunft heißen mag, zu der Erkenntnis gekommen, dass das nicht mehr mein System ist. Für mich ist das ein Lindows ohne die Anmelde-Gängelei von Windows. Aber vllt. kommt das dann auch noch. Für User, die keine Ahnung von Linux haben, eine gute Sache. Die brauchen sich aber dann auch nicht mehr damit zu brüsten, das sie Linux nutzen.

    Dies ist lediglich meine rein persönliche Meinung. Sollte irgendwann Tumbleweed auch auf diesen Zug aufspringen, bin ich weg von openSUSE.


    Nachtrag: Weil die Überschrift lautet Für Computeranfänger... die lernen hier aber auch nichts mehr und wissen am Ende vom System gar nichts außer wie man Dateien installiert, was dann durch Discover auch noch abgenommen wird. Somit werden die Foren überrannt, weil der "Computer-Anfänger" keine Probleme mehr selbstständig lösen kann.

  • Gebe ich auch mal meinen Senf dazu.

    Moin, ich senfe mal mit → zum Glück gibt es Debian, das läuft super stabil und ich habe die volle Kontrolle bis ins letzte Detail des Systemes → es sind insgesamt 7 "Rentnerrechner" in meinem Umfeld, die ich betreue, Probleme gab es eigentlich noch nie, Debian funktioniert einfach ohne Stress zu machen.

    Für den Inhalt des Beitrages 306800 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Feli

  • Feli

    Ich nutze momentan 4 verschiedene Linuxe, darunter auch Debian 12, Linux Mint und mein Hauptrechner ist Tumbleweed. Dies alles auf 6 verschiedenen Platten welche vermittels Spannungsschalter umgeschaltet werden können. Also alle sind physikalisch voneinander getrennt. Debian 12 habe ich erst einmal im Grund aufgebaut, aber ich vermute, es wird irgendwann mein Hauptsystem werden ... wenn die nicht auch auf diese transactionale Schnaps-Idee kommen. Falls doch, mal sehen was von den Linux Distris übrig bleibt ... und die nehme ich dann, wenn Tumbleweed auch auf transactional umschwenkt.

  • Feli

    Falls doch, mal sehen was von den Linux Distris übrig bleibt ... und die nehme ich dann, wenn Tumbleweed auch auf transactional umschwenkt.

    Sehe ich genau so. auf meinem Büro Laptop läuft schon Mint einige Jahre ohne Probleme, auf dem Standrechner und privat Laptop Tumbleweed. Alles ohne Probleme mit einer LAMP Umgebung für Fakturierung (Dolibarr) und Multimedia "Zeug"

    Erst wenn der letzte FTP Server kostenpflichtig, der letzte GNU-Sourcecode verkauft, der letzte Algorithmus patentiert, der letzte Netzknoten kommerzialisert ist, werdet Ihr merken, dass Manager nicht programmieren können.

    Für den Inhalt des Beitrages 306802 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: wrohr

  • Debian 12 habe ich erst einmal im Grund aufgebaut, aber ich vermute, es wird irgendwann mein Hauptsystem werden ... wenn die nicht auch auf diese transactionale Schnaps-Idee kommen. Falls doch, mal sehen was von den Linux Distris übrig bleibt ... und die nehme ich dann, wenn Tumbleweed auch auf transactional umschwenkt.

    Eigentlich sollte man annehmen, dass Debian da nicht mitmacht und wohl eher die Hölle einfriert → aber falls doch, dann bleiben immer noch Arch, Slackware und/oder Gentoo übrig. ;)


    Was Tumbleweed anbelangt, ich hab das ja erst vor 1½ Jahren für mich entdeckt, war eigentlich nur dem Wunsch nach etwas Neuem mit aktuellem Plasma geschuldet - und ja, dass ich es immer noch nutze (privat), spricht für TW.


    Mit Mint bin ich nie warm geworden, als das 2008 raus kam, war ich mit Ubuntu bereits so "sattelfest", dass ich in Mint keinen Mehrwert gesehen habe → und später war es dann so, dass ich mit immer mehr an Debian angenähert habe, erst in Form von Crunchbang und Siduction, später dann Debian direkt.


    Und um wieder zum Thema "Anfängerdistri" zurück zu kommen → Debian läuft so dermaßen stabil, dass es fast schon langweilig ist - und meine "Kundschaft" habe ich so "erzogen", dass sie regelmäßig aktualisiert und auch Daten sichert (ungesicherte Daten sind unwichtige Daten und der Verlust von unwichtigen Daten ist kein Grund zum Heulen). 😇

    Für den Inhalt des Beitrages 306803 haftet ausdrücklich der jeweilige Autor: Feli